BavarianPrivateers Plattenthread

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In Extremo - 7 (2003)

Eine meiner Einstiegsdrogen in die "härtere" Szene waren IN EXTREMO, damals mit der von "7" ausgekoppelten Single "Küss mich". Sicherlich jetzt nicht das beste Lied des zugehörigen Albums, zumindest wenn man die Scheibe schon öfters rotierem hat lassen, dennoch ist der Song ein luftig-leichter Hit den man schnell ganz leicht mitsingen kann und sich mit dem allseits bekannten "Vollmond" des Vorgängers "Sünder ohne Zügel" (das aus meiner Sicht ohnehin beste Album der Spielleute). Überhaupt wirkt das Album auf dem ersten Blick ein wenig sperrig, das Ganze löst sich aber dann nach ein paar Durchläufen ziemlich schnell. Relativ schnell im Blut hat man den flotten Opener "Erdbeermund", eine Adaption des Gedichts von Paul Zech. Er ist sozusagen eine Ode an die sprichwörtliche Weiblichkeit und beschreibt auch gut die Sehnsucht danach. Auch eingängig und wirklich genial dazu ist die Nummer "Sagrada Trobar". Überhaupt gibt es viel zu entdecken: Der Ohrwurm "Albtraum" ist ebenso gut gelungen wie die typischen, in anderen Sprachen intonierten "Ave Maria" oder "Sefardim". Mit "Pferdesegen" gibt es zudem eine schöne, im wahrsten Sinne mittelalterliche Nummer die automatisch zum Tanzen einlädt. Und zum Abschluss lässt uns das melancholische "Segel setzen" mit einer gehörigen Portion Fernweh zurück. Wer IN EXTREMO mag oder allgemein mit Mittelalterrock/-metal was anfangen kann der sollte "7" unbedingt mal antesten. Auch wenn es nicht eines der besten Werke der Spielleute ist macht das Album jede Menge Spaß und bereitet frohe Stunden.

4 empfehlenswerte Songs:

1. Erdbeermund
2. Sefardim
3. Sagrada Trobar
4. Segel setzen
 
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In Extremo - 7 (2003)

Eine meiner Einstiegsdrogen in die "härtere" Szene waren IN EXTREMO, damals mit der von "7" ausgekoppelten Single "Küss mich". Sicherlich jetzt nicht das beste Lied des zugehörigen Albums, zumindest wenn man die Scheibe schon öfters rotierem hat lassen, dennoch ist der Song ein luftig-leichter Hit den man schnell ganz leicht mitsingen kann und sich mit dem allseits bekannten "Vollmond" des Vorgängers "Sünder ohne Zügel" (das aus meiner Sicht ohnehin beste Album der Spielleute). Überhaupt wirkt das Album auf dem ersten Blick ein wenig sperrig, das Ganze löst sich aber dann nach ein paar Durchläufen ziemlich schnell. Relativ schnell im Blut hat man den flotten Opener "Erdbeermund", eine Adaption des Gedichts von Paul Zech. Er ist sozusagen eine Ode an die sprichwörtliche Weiblichkeit und beschreibt auch gut die Sehnsucht danach. Auch eingängig und wirklich genial dazu ist die Nummer "Sagrada Trobar". Überhaupt gibt es viel zu entdecken: Der Ohrwurm "Albtraum" ist ebenso gut gelungen wie die typischen, in anderen Sprachen intonierten "Ave Maria" oder "Sefardim". Mit "Pferdesegen" gibt es zudem eine schöne, im wahrsten Sinne mittelalterliche Nummer die automatisch zum Tanzen einlädt. Und zum Abschluss lässt uns das melancholische "Segel setzen" mit einer gehörigen Portion Fernweh zurück. Wer IN EXTREMO mag oder allgemein mit Mittelalterrock/-metal was anfangen kann der sollte "7" unbedingt mal antesten. Auch wenn es nicht eines der besten Werke der Spielleute ist macht das Album jede Menge Spaß und bereitet frohe Stunden.

4 empfehlenswerte Songs:

1. Erdbeermund
2. Sefardim
3. Sagrada Trobar
4. Segel setzen


Ahh, das ungeliebte Kind der Band.;)
"7" ist ein ganz klassisches Übergangsalbum. Waren die zwei Vorgängerplatten sehr klassische Mittelalterrock-Alben, wird der direkte Nachfolger in metallischen Gewässern fischen und dabei eine der schwersten Produktionen einer deutschsprachigen Platte (soweit ich mich auskenne) überhaupt auffahren. "7" positioniert sich da genau in der Mitte, bietet sowohl vom einen wie auch vom anderen was. Leider schwankt dabei die Qualität der Songs und der Flow ist auch eher ungünstig.

Mit einer schmissigen "Erdbeermund"-Version (Danke, dass du hier den richtigen Urheber nennst und nicht wie sonst oft fälschlicherweise: Francois Villon) und dem rasanten "Sefardim" geht es ziemlich hochwertig los. "Ave Maria" tritt dann aber leider voll auf die Bremse und so gut der Song auch ist, er behindert den Fluss des Albums an dieser Stelle immens. Diese stuckelige Dramaturgie wird sich ab hier fortsetzen. Außerdem leiten InEx mit diesem Song eine große, ehrwürdige Tradition für folgende Alben ein: kaum zu hörende Gastsänger. In diesem Falle Thomas D von den Fanta 4, der so unauffällig abgemischt ist, dass es auch Smudo sein könnte. Oder irgendwer anders.
Mit "Mein Kind" kommt dann ein musikalisches Highlight, dass sich gekonnt zu epischen Höhen aufschwingt. Aber nur musikalisch. Textlich bleibt man irgendwo am pappigen Fliegenfänger der Kalendersprüche hängen. Nicht schlimm genug, dass es den ganzen Song zerballert, aber dennoch schade. "Alles was bleibt / Das ist die Zeit / Die der Wind verweht" Blablarhabarber.
"Sagrada Trobar" ist dann wieder so eine zwiespältige Sache. Musikalisch unheimlich dicht und ambitioniert, muss ich hier leider Michas fürchterliche Aussprache hervorheben, die mich (nicht nur) beim Songtitel wie auch an anderen Stellen abwechselnd kichern und mit dem Kopf schütteln lässt. Aber davon haben die meisten InEx-Alben bis 2009 mindestens einen Moment.
"Küss mich" dann die unvermeidbare Hitsingle, die sich über die Jahre leider stark abgenutzt hat. Trotzdem sicher so etwas wie die Blaupause zu einer erfolgreichen InEx-Single seitdem.
Das klassische Mittelalterdoppel bleibt danach leider kaum hängen.
"Albtraum" dann der absolute Tiefpunkt des Albums. Die Idee einen Bänkelsängertext mit rammsteinigen Stakkatoriffs zu verbinden, funktioniert überhaupt nicht. Bis zum "Sterneneisen"-Album der schlimmste einzelne Song von InEx.
"Pferdesegen" dann, trotz abermaliger Aussprachedefizite, wieder ein echtes Highlight. Ebenso die nachfolgenden "Nymphenzeit" (wenn man denn den Text ab kann) und "Madre Deus" (wenn man es sich nicht schon durch zig Versionen überhört hat.) "Segel setzen" schippert dann gerade noch so ins Ziel guter InEx-Songs, schrammt aber gefährlich nah an den Klippen der toten Hosen, einem gefährlichen Teil des LassunsfortvondiesemOrt-Ozeans.

Man merkt der Band (auch in den damaligen Interviews) an, dass sie sich mit Gewalt weiterentwickeln will. da gelingt nicht jedes Experiment. Trotzdem ist ein gut hörbarer Tonträger dabei herausgekommen, was längst nicht jeder Band mit solcherlei Übergangsalben gelingt. "7" ist das Album, das vllt. so etwas wie das vergessene Werke der Truppe darstellt.
Trotz all der Defizite ist meine Fanbrille hier schweinchenrosa, denn es handelte sich um mein erstes Album der Formation. Und immer wenn die ersten Töne von "Erdbeermund" erklingen, bin ich wieder 13 und fahre bei Arscheskälte Rad mit der Platte im Ohr. Aber das ist a whole different Story, wie der Franzose sagt.

Fanboywertung: 8/10
Objektivere Wertung: 6,5-7/10
 
Kommt in den nächsten zwei bis drei Tagen! :)
überleg dir genau was du da schreibst :acute:... die Scheibe war 1997 neben der and Justice for all mein Einstieg in den "echten" Metal und hat mich völlig umgehauen (ist auch heute noch mein Lieblings BG Album!) diese Mischung aus zuckrigem Thrash/Speed und epischen Refrains...Wahnsinn! ich erwarte eine kritiklose Huldigung! :D
 
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