DEAF FOREVER - die zehnte Ausgabe

Hab jetzt mal das (sehr stark geführte) Anthrax-Interview gelesen. So bodenständig und sympathisch Joey rüberkommt, die "Band" steht für mich inzwischen für alles, was im Metal schiefläuft: Dienst nach Vorschrift, Null Aussage und Authentizität, 08/15-Alben als Dayjob einspielen, keine Haltung, Leidenschaft, Ecken und Kanten. Das pure Produkt. Eigentlich müsste man solche Firmen - Band kann man das wohl nicht mehr nennen - völlig links liegen lassen. Echt übel, aber sagt halt auch einiges aus, wie die Dinge in der schönen neuen Welt der Metalkreuzfahrten und Blabbermouth-Kommentar-Wichsmaschinen laufen. Definitiv null meine Welt.
Na ja, es ist eben Business - da wollen Leute Geld mit dem verdienen, was ihnen (mal) Spaß (ge)macht (hat), und da kommt man offenbar ohne eine gewisse Menge an Professionalität und "unpersönlichen" Verhaltensweisen nicht aus. Pikant wird sowas bei Musik eigentlich nur dadurch, dass man den Fans dann irgendwie doch Emotionalität und "Authentizität" vorspielen muss.
 
nur um hier nicht als meckerpott aufzufallen ( der ich - im gegenteil - nicht bin), führe ich die liste der slayers, exodus' etc. nicht weiter. auf der anderen seite: natürlich ist es ein job. natürlich versucht man, damit zumindest etwas geld zu verdienen. und natürlich stellt man sich in ein entsprechenes licht und anders dar, als würde man mit dem geschäftsführer sprechen (dir furze ich nun 'mal in gesicht). das ist doch eigentlich klar...
 
Maiden scheinen mir noch ein zumindest korrektes und freundliches Verhältnis zueinander zu haben oder...?
 
Ich denke mal in dieser Grössenordnung (AC/DC, MAIDEN, Scorpions etc) geht es wohl nur mit gegenseitigem Respekt.
Ansonsten kann man nicht über Jahrzehnte erfolgreich sein.
Und wenn es denn mal knallt dann aber richtig.
Auch sind das ja dann keine Bands mehr sondern Primär Firmen mit einer Menge Verantwortung für die Mitarbeiter.
Echte Freundschaften bilden dann wohl doch eher die Ausnahme.
 
So, neues Heft eben endlich auch mal eingetütet. Spontan erst mal die Manowar-Titelstory durchgeblättert. Dürfte der beste Artikel sein, den ich über diese Band bisher lesen durfte. Was natürlich auch nicht gering an der völligen Abwesenheit des üblichen selbstbeweihräuchernden Schwurbelscheiß der "anderen" Manowar-Fraktion liegen mag, aber es wurde halt auch von Seiten des DF exakt die richtigen Sachen angesprochen. (Nebenbei Riesen-LOL @ "Feminist" DeMaio...:D )

So, jetzt das Heft erst mal gen Magnum vorblättern und die eh schon riesige Spannung auf nächste Woche erhöhen...
 
Mich ärgert es tierisch, dass ich bei Erics Einführung HARLEQUIN vergessen habe. Auch wenn die Single in der Summe nicht sooo gut ist.
Aus Platzgründen habe ich außerdem Erics Engagement bei Duck McDonalds BIBLE BLACK rausgeschmissen. Was ich hiermit zumindest erwähnen möchte.

Hier ein Track:
 
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der gute atlantean kodex wies mich darauf hin, das hefte hier ruck zuck bestellt werden können. man kennt das cover schon (wat beruhigend), große teile des inhaltes (äh...). ich kaufe mir die geschichte am kiosk / bahnhofsbuchhandel oder wo auch immer und bin dennoch froh. fuckin' old school forever. :jubel:
 
Ich hab erst gerade eben das Interview mit dem von mir hochverehrten Kvohst gelesen. Das ist für mich eines der fesselndsten Gespräche in der Musikpresse der jüngsten Zeit. Vor allem was der Mann da zum Zwiespalt zwischen Misanthropie und der gleichzeitigen Bewunderung und Liebe für den Menschen an sich sagt, spricht mir aus der Seele. Diese Diskrepanz zwischen Weltenekel und loderndem Lebenshunger sowie die Vergegenwärtigung der eigenen Sterblichkeit, treibt mich seit eh und je um. Tatsächlich liegt auch in genau dieser Reibung für mich das Hauptfaszinosum des Black Metal. Rauschhafte, rasende Ekstase verbindet sich mit bitterem Überdruss zu einer Feier des Todes und des Lebens zugleich. Bei allem, auf Auslöschung und Entkörperung fixierten Gestus, bei allem Streben nach Transzendenz (und sei es durch Vernichtung des Seins), spricht diese Musik für mich somit eine zutiefst menschliche, lebendige Sprache, mit all ihren Widersprüchen und Fallstricken.

All dies glaube ich auch in Kvohsts, stilistisch gänzlich anders gelagertem Schaffen mit Hexvessel zu verspüren. Es ist wie ein Ruf, den man vernimmt und nach dem Rufer sucht, bis man merkt, die Stimme, die man da hört, spricht aus einem selbst. Musikalisch bevorzuge ich von Hexvessel nach wie vor ihr atemberaubend intimes und bewegendes Debütalbum, Dawnbearer, aber der Mann gehört für mich einfach zu den interessantesten Charakterköpfen der Szene.

Was ich mit all dem Gesabbel ausdrücken will: Astreines Interview, @JPK - ich neige mein Haupt in Demut.
 
Hab die Ausgabe jetzt auch ausführlich lesen können. Viele schöne, informative Interviews mit Brainstorm, Belladonna, Priest, Mystic Prophecy, ... Ich mag einfach den Fragestil des DF! Und Dank Götz läuft heut schon den ganzen Tag Acid.

Besonders hat mich natürlich die Titelstory interessiert, und die ist ganz großes Kino! Selbst als langjähriger Fan hab ich etliches Neues erfahren. Genau solche Interviews machen Deaf Forever zu was besonderem! Wenn man Joey doch nur dazu bringen könnte, Golden Ride, Will to Kill, The Meeting und den anderen "Ausschuß" aus den frühen Sitzungen zu veröffentlichen!

Trotzdem kann ich mich dem Eindruck einer gewissen Einseitigkeit nicht verwehren. Klar, Joey ist ein riesiger Narziß und sicherlich nicht der angenehmste Mensch. An seiner Seite kann es langfristig keinen gleichwertigen Partner geben, und so hat es dann Ross erwischt. Und klar, Götz und Manuel mögen (wie wir wahrscheinlich alle) die frühen Manowar lieber als die heutigen. Ob man den Wendepunkt bei SotH, KoM oder LtH setzt, bleibt Geschmackssache. Aber lag der "Fall von Manowar" wirklich nur daran, dass das Yin Joey ohne das Yang Ross nicht kann? Ich frage mich ernsthaft, wie Manowar heute klingen würden, wenn Ross nie gefeuert worden wäre. Ein Album wie Hail to England nach dem anderen? Ich bezweifle es sehr! Viele Bands haben ihre großen Momenten in jungen Jahren, das liegt auch an der jugendlichen Energie und Unbekümmertheit, und an der Nostalgie der Hörer 20, 30, 40 Jahre später. Ich glaub wir hätten eher 3 weitere Louder than Hells, die ja anscheinend noch so einige Songs aus Sessions mit Ross enthält. Und ein Konzeptalbum mit Wagnereinfluß wie Gods of War wären Joey und Ross 20 Jahre nach Kings of Metal vielleicht auch mal angegangen. Und wie hier schon mal angesprochen wurde: Ross hat nach Manowar kein anständiges Album mehr hinbekommen, nicht mal einen echten anständigen Song, und zwar in erster Linie vom Songwriting her. Manowar schon (allen voran Triumph of Steel, aber selbst auf Gods of War und der Thunder in the Sky EP ist vieles, wofür andere Bands töten würden!). Und Verwürfnisse mit Labels und anderen Bands gabs ja in den Ross-Jahren auch schon zu Hauf. Also ob uns die Legacy-Sache mit Ross erspart geblieben wäre oder wir auf den letzten Touren Vorbands gehabt hätten?
Übrigens war ich auf den letzten beiden Touren und hatte viel Spaß! Ja, der Eintritt war happig, ja, sie hätten länger spielen können und ja, es wurden nur neue Sachen gespielt. Aber was man Manowar wirklich nicht vorwerfen kann, ist dass sie (wie Kiss oder AC/DC) immer das gleiche Set spielen. Ich glaub ich hab schon fast jeden Manowar-Song mal live gehört. Letztes Jahr gabs die ganze Kings of Metal, davor die ganze Battle Hymns, auf der 2007er Gods of War-Tour noch Klassiker wie Gloves of Metal, Mountains, Secret of Steel, und Each Dawn I Die. Diese Tour lag der Fokus halt auf den neuen Alben, wie vor ein paar Jahren schonmal. Pech für Manuel, aber wenn man wie ich den neuen Songs auch was abgewinnn kann, wurden die saustark zelebriert. Will sagen Manowar rotiert die Setlists gut durch. Die kurze Spielzeit ist immer noch ärgerlich, und ich frag mich ernsthaft woran das lag. War früher, auch lange nach Ross, bei Manowar ja sehr anders. Könnte es sein, dass die betagten Herren eine volle Tour mit längeren Sets nicht mehr durchstehen? Wäre schade, aber auch das wäre mit Ross heute nicht anders.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, auch ich würde mir ein Paralleluniversum wünschen, in dem Manowar weiter Alben wie die ersten 4 veröffentlicht hätte. Aber ich hab den schweren Verdacht, ein Manowar weiter mit Ross hätte die auch nicht produziert. Und auch wenn ich Joey nicht als Kumpel und ganz sicher nicht als Chef haben möchte, macht er neben einigen falschen Entscheidungen (einschl. Lord of Steel und den Re-Releases) immer noch einiges richtig!
 
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Ich glaube, zwischen Klaus Meine und Rudolf Schenker herrscht noch eine wahre Freundschaft - zumindest kam das so 'rüber (in der Doku im TV).

Sinngemäß sagte Meine, dass er es Schenker nie vergisst, dass es die Scorpions nur mit Meine/Schenker gibt. Und er solange wartet, bis Meine wieder gesund wird. Was wohl (während der Aufnahme zu BLACKOUT) extrem ungewiss war.

Das kam sehr glaubwürdig 'rüber (und stimmte ja bis jetzt auch).

Btw., im Video sah man auch, wie Meine am Schluss des Konzertes TROMMELSTÖCKE (?!?!) ins Publikum warf...fast schon wieder lässig...
 
Maiden scheinen mir noch ein zumindest korrektes und freundliches Verhältnis zueinander zu haben oder...?
Angeblich (!) sollen Harris und Dickinson gar kein Verhältnis mehr gehabt haben. Auf den letzten Konzerten, die ich sah, war auch auf der Bühne keine Interaktion zwischen den beiden zu sehen.
Vielleicht hat sich das durch Dickinsons Erkrankung geändert. Wäre wünschenswert.
 
Hm hab ich hier schon was geschrieben...? Egal. Also, eine gelungene Ausgabe. Ob des Cover war ich erst einmal etwas skeptisch, aber die Manowar Geschichte hat mich dann doch mitgerissen. Das Interview mit Ross fand ich erfreulich, denn da fielen kaum böse Worte. Da hätte ich mehr erwartet und bin froh, dass es doch anders kam.
Den Under A Funeral Moon Teil hab ich noch vor mir. Und sonst? Kann echt nicht meckern, wie immer alles super interessant zu lesen, auch von Bands, die ich gar nicht kenne oder zumindest nicht höre.
Definitiv ne gute Ausgabe. Aber schlimm zu wissen, dass jetzt wieder 2 Monate Flaute herrscht bzw. 1 Monat..die neue Rocks und Classic Rock hab ich auch schon abgestaubt (musste ich einfach bei diesen Cover Storys)... :D
 
Die Ausgabe war püntlich zum Schiurlaub da und so konnte ich den 10 Tagen alles lesen, Prima.

Titelbild fand ich klasse. Man will ja gerade anders sein als die restliche Metalblätterwelt und da passt das, daß eben nicht Lemmy (R.I.P.) drauf war sondern wie ich find ein gutes alten Manowar Bild.
Und die Titelstory über Manowar fand ich richtig Klasse. Sonst waren wieder viele tolle Berichte, Geschichten und Neuigkeiten dabei. Egal ob im Hard Rock, Heavy Metal oder Thrash, Death und Black Bereich. Und wie immer eine gute Mischung aus Superstars (Priest, Anthrax, Anvil), Alte (Cirtith Ungol und Acid) mit den ich mich noch nie groß beschäftigt haben oder eben kleine und junge Bands wie Bölzer.
Mir gefällt es auch das es nicht nur die stuppiden Fragen gibt wie "wie habt ihr den beginn des Thrash erlebt", wie war es im Studio", was sagt ihr zum Metal von heute" etc.
Also DF weiter so:top:

Was ist nur mit der Kutte es Monats geworden?
 
Die Hälfte hab ich bis jetzt, so ungefähr...
Über die Lemmy-Story brauch man nix sagen. Toller Einblick in die Welt unseres Stars ;-)

Die Manowar-Story war interessant zu lesen, allerdings störten mich dann die ganzen Dopplungen im Interview. Daraus hätte man sich die Story quasi selbst nochmal schreiben können. Ross sympathisch(er).

Das Abbath Interview brachte mich zum Schmunzeln. Auf der einen Seite... Alles verarbeitet und reinen Tisch und auf der anderen die Hasstirade gegenüber des ehemaligen Kollegen. Mich würd interessieren wie lange dort wirkkich Gift und Galle gespuckt würde.

Anthrax Interview... So sehen dann Interviews mit professionellen Musiker wohl aus, die ihre Musik als ihren Job verstehen. Find ich allerdings auch mal ne interessante Ansicht.

Das is es nu woran ich mich noch groß erinner... Bin gespannt wie es weiter geht ;-)
 
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