Kreuzberg, 12:20 Uhr: So die ersten Minuten mit dem neuen Heft habe trotz dramatischem Herzrasen überstanden. Zum Inhalt des Heftes kann ich erstmal nichts sagen, da ich es die ersten Tage zu meinem eigenen Schutz zunächst noch eingetütet lasse. (Die erste Ausgabe hatte ich damals gleich rückhaltlos in Einem verschlungen und das tat, trotz mentaler Ekstase, meinen zarten Verdauungsorganen nicht gut. Ich glaube insbesondere der Hochglanzumschlag zeigt sich recht resitent gegenüber den Magensäften.) Darum habe ich das neue, cellophanierte Heft zunächst in der Mitte meinen Wohnzimmers aufgebahrt. Selbstverständlich habe ich sämtliche Möbel und sonstigen Unrat zuvor aus dem Zimmer entfernt, um unnötige Ablenkung zu vermeiden. Das Zimmer betrete ich nun nur noch frisch gewaschen und nackt. Vor dem Eintritt in die heiligen Hallen höre ich, quasi auf Gottes Anraten, zunächst immer mindestens eine Seite von Autopsy's Acts Of Unspeakable, um auch meine Gehörgänge zu purifizieren. So werde ich die nächsten Tage vorwiegend auf Knien in gebückter Haltung vor dem Heft verbringen. Wenn mich die Euphorie jedoch übermannt, krieche ich auf allen Vieren kreislings um das Heft und stoße dabei hohe Quiek-Geräusche der Entzückung aus, die die Hunde in der Nachbarschaft in den Wahnsinn treiben. Schon lange hatte ich nicht mehr das Gefühl so ein erfülltes Leben zu leben und so sehr bei mir selbst zu sein. Danke, Deaf Forever!