Der Serien-Thread

An zwei Abenden Dracula auf Netflix geschaut. Die Folgen Eins und Zwei waren ja noch ganz gut, aber was sich die Macher wohl beim Schreiben der dritten Episode reingepfiffen haben? Das war ja mal gar nix und es wundert mich, dass so etwas durchgewunken wird....
 
Plunder? Das sind Schätze.
Eigentlich müsste man nur mal so ein komplettes Skript abschreiben und als Buch veröffentlichen, Bestseller garantiert.
Hatte hier mal irgendwo ein eigenes Buch angeteasert, das war aber nur ein abgeschriebener Monolog aus „Die Ludolfs“. Als ich das dann auflösen wollte, habe ich den Post nicht wiedergefunden
Lieber beschissen, ich wünsche mir von Dir eine Zusammenfassung/Vorstellung/ausführliche Inhaltsangabe/Fortsetzung/Umarbeitung/Verspaceung von einer der wundervollsten deutschen Serien, die es je gab:

MONACO FRANZE (1983)

Bitte, erhelle die Dunkelheit derjenigen, die dieses Kleinod... was sage ich, dieses Riesengroßod der deutschen Kulturlandschaft noch nicht kennen sollten, mit Deiner Darstellung. Und jetzt sage nicht, daß Du selbst MF nicht kennst... :acute:

Als Ausweichthema gibt es:

DAS NESTHÄKCHEN (1983) und

DER KOTZTOPF... äh, DER TROTZKNOPF (ebenfalls 1983), mindestens DAS das sollte exakt in Dein Interessensgebiet fallen!

Die Gemeinde wartet. :jubel:
 
Hunters. Großartig! Sogar bisschen nerdy. Kommt genau zur richtigen Zeit und wird ein niemals endender Quell an Anti-Nazi-Memes. Reich? - Wrong! :jubel::D
 
Lieber beschissen, ich wünsche mir von Dir eine Zusammenfassung/Vorstellung/ausführliche Inhaltsangabe/Fortsetzung/Umarbeitung/Verspaceung von einer der wundervollsten deutschen Serien, die es je gab:

MONACO FRANZE (1983)

Bitte, erhelle die Dunkelheit derjenigen, die dieses Kleinod... was sage ich, dieses Riesengroßod der deutschen Kulturlandschaft noch nicht kennen sollten, mit Deiner Darstellung. Und jetzt sage nicht, daß Du selbst MF nicht kennst... :acute:

Als Ausweichthema gibt es:

DAS NESTHÄKCHEN (1983) und

DER KOTZTOPF... äh, DER TROTZKNOPF (ebenfalls 1983), mindestens DAS das sollte exakt in Dein Interessensgebiet fallen!

Die Gemeinde wartet. :jubel:

Vergiss nicht Klaus Wennemann in DER FAHNDER (1984) :top:
oder Hans Peter Korff als Briefträger Onkel Heini in NEUES AUS UHLENBUSCH ...ja auch Diese Drombuschs
 
Oh Boy, zu Monaco Franze wurde schon so viel Kluges gesagt und geschrieben, zu Recht natürlich, da kann ich nichts mehr ergänzen.
Außerdem habe ich die Serie das letzte mal vor weniger als zehn Jahren gesehen, und ich habe immer erst nach zehn Jahren alles komplett vergessen, sodass ich noch etwas warten muss. Weit oben auf meinem Stapel liegt aber „Die Hausmeisterin“. Und nach der zehn Jahres Regel sind 2020 eigentlich wieder die Drei Damen von Grill dran. Uff, 2 much 2 watch.
Muss nun aber ins Bett, gerade Feierabend gemacht. Nacht!
 
Oh Boy, zu Monaco Franze wurde schon so viel Kluges gesagt und geschrieben, zu Recht natürlich, da kann ich nichts mehr ergänzen.
Außerdem habe ich die Serie das letzte mal vor weniger als zehn Jahren gesehen, und ich habe immer erst nach zehn Jahren alles komplett vergessen, sodass ich noch etwas warten muss. Weit oben auf meinem Stapel liegt aber „Die Hausmeisterin“. Und nach der zehn Jahres Regel sind 2020 eigentlich wieder die Drei Damen von Grill dran. Uff, 2 much 2 watch.
Muss nun aber ins Bett, gerade Feierabend gemacht. Nacht!
"Die Hausmeisterin" geht auch, die kenne ich nicht. Hört sich aber an, als ob dort im Hausflur die ganze Welt verhandelt werden würde. Ich hatte auch "Monaco Franze" mindestens fünfzehn Jahre nach Erscheinen erst kennengelernt und den "Motzzopf" kenne ich überhaupt nicht. Ich dachte nur, daß 80er oder frühe 90er generell besser waren und Ihr hier Bescheid wißt. Für "Uhlenbusch" (@ Timmitus) war ich auch zu jung, deshalb auch das gerne.

Selbst kann ich lediglich einen ollen "Schimanski" ausgraben, den ich vor langer Zeit mal schrob. Da hat George noch gelebt. Sie haben mein Skript aber dann letztlich doch nicht verwendet, ich vermute, die Papstgeschichte war der ARD einfach zu heiß.
 
Schimanski – „Zarte Bande“

(Regieexposé einer sogenannten Giftschrankfolge)

Duisburg. Irgendwann in den 80er Jahren. An einem schäbigen Mietshaus fährt auf einer vielgenutzten Straße ein LKW vorbei. Die Kamera fängt einen Marienkäfer ein, der in einer schmuddeligen Wasserlache um sein Leben krabbelt. Schwenk nach oben. Ein fettleibiger Junge versucht, den Käfer mit seiner Spucke zu ertränken. Immer wieder legt er nach. Eine Frau mit Kopftuch kommt herzu, gibt ihm einen Schlag auf den Hinterkopf und zerrt ihn in den Hauseingang, in einer fremden Sprache schimpfend.

Aus dem Hauseingang kommt jetzt Schimanski mit einer großen, schlanken, glutäugigen jungen Frau im Arm, die schlechte Kleidung, doch blendendweiße Zähne trägt.

Er grinst sie an, gibt ihr einen Klapps auf den Po und streicht im Weggehen vielsagend über ihre Wange. Sie ruft ihm, mit nahöstlichem Akzent, hinterher: „Verdammtes Schwein!“

Eine Villa am Stadtrand, von Bäumen abgedeckt. Ausgedehnter Garten, drei Garagen, lange Auffahrt. Inneneinstellung. Ein großzügig bemessenes Wohnzimmer, Steinboden, exotische Kunst, wertvolle Einrichtung, große Panoramafensterscheibe zur Terrasse. Hinter einem der schwarzen Rolf-Benz-Sofas sieht man die exquisit beschuhten Unterschenkel von Peter Pasetti vorlugen. Der große Mime weiß diesem Auftritt eine düstere und eloquente Note zu verleihen.

Im Wohnzimmer arbeiten Polizei und Gerichtsmediziner bereits an der Spurensicherung. Auf einem Papasan hockt im Schneidersitz die blutjunge Désirée Nosbusch und weint. Die Kamera fährt auf den Notarzt, der - ein wenig später eingetroffen - über die Leiche gebeugt ist, sich dann zur Kamera dreht und pietätvoll mit dem Kopf schüttelt.

Draußen. Ein dunkelblauer, bereits etwas ramponierter 5er BMW fährt vor. Aus steigt Christian Thanner, Hauptkommissar der Duisburger Mordkommission. Er geht um das Auto herum und klopft herzhaft an die Scheibe. Drinnen, auf dem zurückgeschraubten Beifahrersitz, richtet sich schlaftrunken eine zerzusselte Gestalt auf.

„Och, Mensch, Thanner, Mensch, ich… was soll´n der Scheiß?“

Wieder im Wohnzimmer. Nosbusch hockt noch immer da, hat eben ihre Aussage beendet. Sie streicht sich lolitahaft ihr Haar zurecht und wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen.

Thanner: (in seinen Notizblock blickend) „Sie geben also an, daß Sie, Frau Schlegelmilch, mit dem Opfer abends zu Tisch saßen, als durch die geöffnete Terrassentür plötzlich mehrere mit Helmen maskierte Männer eintraten und Herrn Berappmann niederschlugen. Darauf verschwanden diese Männer wieder, ohne sich um Sie oder irgendetwas aus dem Hause zu bekümmern. Die Männer trugen Motorradbekleidung und ebensolche Handschuhe…“

Schimanski: (zur Nosbusch, sein Gesicht ganz nah an ihres führend) „Also, Du, entschuldige, Du! Aber wenn Du uns nichts besseres zu bieten hast…“ (richtet sich auf, reisst die Arme achselzuckend hoch und räumt dabei eine Reihe kostspieliger zentralafrikanischer Masken vom Regal)

Nosbusch: (schluchzend) „Aber so war es, ich weiß doch auch nicht, was sie wollten.“

Schimanski: „Und dann ist Deine ganze… zarte Bande wieder aufs Motorrad gestiegen und abgebraust! Wirklich, Du… also… weißte…(*unverständliches Gebrabbel*).“

Thanner: „Frau Schlegelmilch, wir müssen ihnen ein paar Fragen stellen, die vielleicht etwas unangenehm sein werden. Wir können Ihnen das leider nicht ersparen…“

Schimanski: „Ja, hat er mit ihr gepimpert?“ (Zur Nosbusch): „Ob er mit Dir gepimpert hat!!!“

Nosbusch: „Leck mich!“

Schimanski: „Hömma, Frollein, ich versohl´ Dir gleich den Arsch, Du, noch nicht trocken hintern Ohren, aber… (*unverständlich*)…“

Thanner: „Horst!!“ (Zur Nosbusch): „Mein Kollege möchte wissen, ob Sie eventuell mit dem Opfer… ob es da zu intimen… zu Vertraulichkeiten gekommen ist?“

Nosbusch: (Bläst eine Kaugummiblase auf und sieht ihn bloß gelangweilt an)

Schimanski: (nestelt mit dem Zeigefinger an Nosbuschs Blusenknöpfen herum) „Samma, Thanner, ich glaub, Hänschen hat heute Geburtstag, wir wollten ihm noch Karten für den MSV am Wochenende besorgen.“

Nosbusch: „Kann ich jetzt gehen?“

Schimanski: (harsch) „Wir wollen nicht wissen, ob Du gehen willst, wir wollen wissen, ob er (auf die Leiche deutend) gekommen ist?“

Nosbusch: „Dazu muß ich nichts sagen, oder?“

Thanner: „Wir können eine medizinische Untersuchung festsetzen, ob Sie mit dem Opfer geschlechtlichen Verkehr gepflegt haben.“

Nosbusch: „Das dürfen Sie doch gar nicht!“

Schimanski: (lauthals höhnend) „Hoho, hast Du kleine Schlange eine Ahnung, was wir alles dürfen.“ (stolpert, rückwärts stolzierend, über einen Mitarbeiter der Spurensicherung und fällt in die Minibar. Gläser klirren, ein Holztischchen zerbirst)

Thanner: (zu einem Beamten in Uniform) „Sagt Königsberg Bescheid, das kann noch eine Weile dauern, seine Frau soll mit dem Essen auf mich warten. Ach, und, wir brauchen eine Bankauskunft über die Vermögensverhältnisse des Opfers…“

Der Beamte nickt und geht hinaus.

Schimanski: (bricht mit der Schulter die Tür zur Speisekammer auf) „Scheeeiiiiißeee!“

Thanner: (zur Nosbusch) „Frau Schlegelmilch, wir fragen Sie zum letzten Mal - wir können Sie auch ins Präsidium vorladen! - in welchem Verhältnis standen Sie zu dem Opfer? Er war ein alleinstehender Mann, jenseits der Fünfzig, wohlhabend, erfolgeich. Wie kommen Sie in sein Haus, während er tot am Boden liegt?“

Schimanski: (aus der Speisekammer, ein Hanuta entpackend) „Uuuund, äh… (steckt das Hanuta in den Mund)… (*unverständlich*)… wieso hast dann nicht Du die Bullen gerufen, sondern die weit entfernten Nachbarn, als sie einen stummen Schrei gehört haben? Hm?“

Nosbusch: (zickig) „Er hat mir… Nachhilfe gegeben.“

Schimanski: (bitter auflachend) „Die Nachhilfe kann ich mir vorstellen. Die hat so eine wie Du doch schon lange nicht mehr nötig. (kopfschüttelnd) Samma, Thanner, in was für einer Welt leben wir eigentlich?“

Hänschen: (kommt herein) „S-chimmi! We haben bei die Vermöchensauskunft ancherufe und haben chehört, daß die Opfer 700.000 D-Mark S-chulden hatte.“

Schimanski: (am Kronleuchter baumelnd) „Da, Thanner! Da haste Dein Motiv.“

Thanner: „Ja klar, Horst, meinst Du, die Kleine wollte gerne seine Schulden übernehmen und als er das nicht zuließ, hat sie ihm einen über den Schädel gegeben? Du bist doch… (eindeutige Handbewegung).“

Schimanski: (wieder ebenerdig, eindringlich, ihn sanft am Kragen packend und ihm den Mantel an der Brust zurechtstreichend) „Mensch, Thanner, Mensch, Du steigst da noch nicht richtig durch, Du. Das ist ne ganz große Sache hier, Du, da stecken viel mehr Leute drin, als wir uns gerade überhaupt vorstellen wollen.“

Hänschen: „S-chimmi könnte recht haben, Thanner. We haben in die Radio chehört, daß auf die Papst eben eine Attentat chemacht worden ist.“

Schimanski: (sieht Thanner vielversprechend an) „Du…, ich…, Du…“
 
Narcos Mexico beendet, war super.

Better Call Saul auch nochmal geschaut,kann weitergehen :top:

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Schimanski – „Zarte Bande“

(Regieexposé einer sogenannten Giftschrankfolge)

Duisburg. Irgendwann in den 80er Jahren. An einem schäbigen Mietshaus fährt auf einer vielgenutzten Straße ein LKW vorbei. Die Kamera fängt einen Marienkäfer ein, der in einer schmuddeligen Wasserlache um sein Leben krabbelt. Schwenk nach oben. Ein fettleibiger Junge versucht, den Käfer mit seiner Spucke zu ertränken. Immer wieder legt er nach. Eine Frau mit Kopftuch kommt herzu, gibt ihm einen Schlag auf den Hinterkopf und zerrt ihn in den Hauseingang, in einer fremden Sprache schimpfend.

Aus dem Hauseingang kommt jetzt Schimanski mit einer großen, schlanken, glutäugigen jungen Frau im Arm, die schlechte Kleidung, doch blendendweiße Zähne trägt.

Er grinst sie an, gibt ihr einen Klapps auf den Po und streicht im Weggehen vielsagend über ihre Wange. Sie ruft ihm, mit nahöstlichem Akzent, hinterher: „Verdammtes Schwein!“

Eine Villa am Stadtrand, von Bäumen abgedeckt. Ausgedehnter Garten, drei Garagen, lange Auffahrt. Inneneinstellung. Ein großzügig bemessenes Wohnzimmer, Steinboden, exotische Kunst, wertvolle Einrichtung, große Panoramafensterscheibe zur Terrasse. Hinter einem der schwarzen Rolf-Benz-Sofas sieht man die exquisit beschuhten Unterschenkel von Peter Pasetti vorlugen. Der große Mime weiß diesem Auftritt eine düstere und eloquente Note zu verleihen.

Im Wohnzimmer arbeiten Polizei und Gerichtsmediziner bereits an der Spurensicherung. Auf einem Papasan hockt im Schneidersitz die blutjunge Désirée Nosbusch und weint. Die Kamera fährt auf den Notarzt, der - ein wenig später eingetroffen - über die Leiche gebeugt ist, sich dann zur Kamera dreht und pietätvoll mit dem Kopf schüttelt.

Draußen. Ein dunkelblauer, bereits etwas ramponierter 5er BMW fährt vor. Aus steigt Christian Thanner, Hauptkommissar der Duisburger Mordkommission. Er geht um das Auto herum und klopft herzhaft an die Scheibe. Drinnen, auf dem zurückgeschraubten Beifahrersitz, richtet sich schlaftrunken eine zerzusselte Gestalt auf.

„Och, Mensch, Thanner, Mensch, ich… was soll´n der Scheiß?“

Wieder im Wohnzimmer. Nosbusch hockt noch immer da, hat eben ihre Aussage beendet. Sie streicht sich lolitahaft ihr Haar zurecht und wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen.

Thanner: (in seinen Notizblock blickend) „Sie geben also an, daß Sie, Frau Schlegelmilch, mit dem Opfer abends zu Tisch saßen, als durch die geöffnete Terrassentür plötzlich mehrere mit Helmen maskierte Männer eintraten und Herrn Berappmann niederschlugen. Darauf verschwanden diese Männer wieder, ohne sich um Sie oder irgendetwas aus dem Hause zu bekümmern. Die Männer trugen Motorradbekleidung und ebensolche Handschuhe…“

Schimanski: (zur Nosbusch, sein Gesicht ganz nah an ihres führend) „Also, Du, entschuldige, Du! Aber wenn Du uns nichts besseres zu bieten hast…“ (richtet sich auf, reisst die Arme achselzuckend hoch und räumt dabei eine Reihe kostspieliger zentralafrikanischer Masken vom Regal)

Nosbusch: (schluchzend) „Aber so war es, ich weiß doch auch nicht, was sie wollten.“

Schimanski: „Und dann ist Deine ganze… zarte Bande wieder aufs Motorrad gestiegen und abgebraust! Wirklich, Du… also… weißte…(*unverständliches Gebrabbel*).“

Thanner: „Frau Schlegelmilch, wir müssen ihnen ein paar Fragen stellen, die vielleicht etwas unangenehm sein werden. Wir können Ihnen das leider nicht ersparen…“

Schimanski: „Ja, hat er mit ihr gepimpert?“ (Zur Nosbusch): „Ob er mit Dir gepimpert hat!!!“

Nosbusch: „Leck mich!“

Schimanski: „Hömma, Frollein, ich versohl´ Dir gleich den Arsch, Du, noch nicht trocken hintern Ohren, aber… (*unverständlich*)…“

Thanner: „Horst!!“ (Zur Nosbusch): „Mein Kollege möchte wissen, ob Sie eventuell mit dem Opfer… ob es da zu intimen… zu Vertraulichkeiten gekommen ist?“

Nosbusch: (Bläst eine Kaugummiblase auf und sieht ihn bloß gelangweilt an)

Schimanski: (nestelt mit dem Zeigefinger an Nosbuschs Blusenknöpfen herum) „Samma, Thanner, ich glaub, Hänschen hat heute Geburtstag, wir wollten ihm noch Karten für den MSV am Wochenende besorgen.“

Nosbusch: „Kann ich jetzt gehen?“

Schimanski: (harsch) „Wir wollen nicht wissen, ob Du gehen willst, wir wollen wissen, ob er (auf die Leiche deutend) gekommen ist?“

Nosbusch: „Dazu muß ich nichts sagen, oder?“

Thanner: „Wir können eine medizinische Untersuchung festsetzen, ob Sie mit dem Opfer geschlechtlichen Verkehr gepflegt haben.“

Nosbusch: „Das dürfen Sie doch gar nicht!“

Schimanski: (lauthals höhnend) „Hoho, hast Du kleine Schlange eine Ahnung, was wir alles dürfen.“ (stolpert, rückwärts stolzierend, über einen Mitarbeiter der Spurensicherung und fällt in die Minibar. Gläser klirren, ein Holztischchen zerbirst)

Thanner: (zu einem Beamten in Uniform) „Sagt Königsberg Bescheid, das kann noch eine Weile dauern, seine Frau soll mit dem Essen auf mich warten. Ach, und, wir brauchen eine Bankauskunft über die Vermögensverhältnisse des Opfers…“

Der Beamte nickt und geht hinaus.

Schimanski: (bricht mit der Schulter die Tür zur Speisekammer auf) „Scheeeiiiiißeee!“

Thanner: (zur Nosbusch) „Frau Schlegelmilch, wir fragen Sie zum letzten Mal - wir können Sie auch ins Präsidium vorladen! - in welchem Verhältnis standen Sie zu dem Opfer? Er war ein alleinstehender Mann, jenseits der Fünfzig, wohlhabend, erfolgeich. Wie kommen Sie in sein Haus, während er tot am Boden liegt?“

Schimanski: (aus der Speisekammer, ein Hanuta entpackend) „Uuuund, äh… (steckt das Hanuta in den Mund)… (*unverständlich*)… wieso hast dann nicht Du die Bullen gerufen, sondern die weit entfernten Nachbarn, als sie einen stummen Schrei gehört haben? Hm?“

Nosbusch: (zickig) „Er hat mir… Nachhilfe gegeben.“

Schimanski: (bitter auflachend) „Die Nachhilfe kann ich mir vorstellen. Die hat so eine wie Du doch schon lange nicht mehr nötig. (kopfschüttelnd) Samma, Thanner, in was für einer Welt leben wir eigentlich?“

Hänschen: (kommt herein) „S-chimmi! We haben bei die Vermöchensauskunft ancherufe und haben chehört, daß die Opfer 700.000 D-Mark S-chulden hatte.“

Schimanski: (am Kronleuchter baumelnd) „Da, Thanner! Da haste Dein Motiv.“

Thanner: „Ja klar, Horst, meinst Du, die Kleine wollte gerne seine Schulden übernehmen und als er das nicht zuließ, hat sie ihm einen über den Schädel gegeben? Du bist doch… (eindeutige Handbewegung).“

Schimanski: (wieder ebenerdig, eindringlich, ihn sanft am Kragen packend und ihm den Mantel an der Brust zurechtstreichend) „Mensch, Thanner, Mensch, Du steigst da noch nicht richtig durch, Du. Das ist ne ganz große Sache hier, Du, da stecken viel mehr Leute drin, als wir uns gerade überhaupt vorstellen wollen.“

Hänschen: „S-chimmi könnte recht haben, Thanner. We haben in die Radio chehört, daß auf die Papst eben eine Attentat chemacht worden ist.“

Schimanski: (sieht Thanner vielversprechend an) „Du…, ich…, Du…“
Großartig! :feierei:
 
Ich bin ja nie so up-to-date, hab jetzt aber die erste Staffel True Detective geschafft, das ist genau mein Ding! Schön düstere Grundstimmung, abgefuckte Charaktere, schauspielerisch perfekt umgesetzt und mit 8 Folgen und einer abgeschlossenen Handlung genau mein Ding!
Fürchte, die nachfolgenden Staffeln können dieses Niveau nicht halten!
 
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