Vergessener Hard- und Bluesrock

Pink Fairies - Never Never Land (1971)

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Hard Rock aus London

Anspieltipp:

"War Girl"


Was für ein tolles Album! Und dann noch das süße Cover, welches auch gut zu einem Kinderbuch passen könnte. Diese wunderbar ausgewogene Mischung aus harten und träumerischen Songs finde ich auch sehr gelungen. Übrigens haben ROLLINS BAND 'Do It' mal gecovert. Gibt es als 12".
 
WRITING ON THE WALL kamen aus Edinburgh (zogen aber nach London um), waren aktiv von 1967 bis 1973 und spielten auf ihrem Album Power of The Picts von 1969 eine Mixtur aus Blues Rock, Psychedelic und Prog mit insgesamt recht düsterer Note. Man hatte einen gewisse Erfolg als Liveband, spielte eine BBC-Session für John Peel, versuchte sich auch noch zweimal vergeblich daran ein weiteres Album zu veröffentlichen, aber einen nachhaltigen Eindruck hinterließ die Band damals nicht. Schade, denn das Album kann durchaus eine Menge! Ich könnte mir vorstellen, dass das Cover damals nicht unbedingt verkaufsfördernd war. Ich find es gut, aber ich würde komplett andere Musik dahinter vermuten.

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Als Anspieltipp nehm ich mal Bogeyman. Alleine das Intro sollte jeden von südlich des Weißwurstäquators in Verzückung versetzen:

Ach, komm, hier noch Shadow of Man für Freunde von Gustav Holst und Diamond Head:
https://www.youtube.com/watch?v=XDt5zPBeFGg

Die Wucht in Tüten, der Männerschatten! :verehr:
 
Sehr schöner Thread :)

Ich schmeisse mal die Schweizer Toad in die Runde mit ihrem selbstbetitelten Debut von 1971


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Meine Güte, ist das geil! Vor allem die Art, wie der Bass sich immer wieder aus dem Gefüge löst und eine unterschwellige Melodiefunktion übernimmt, die der Gitarre mal entgegenläuft, sie dann wieder umschmeichelt, mit ihr geht, eine gemeinsame Auflösung findet, ohne je die Rhythmik und den Groove zu vernachlässigen, begeistert mich enorm. Besten Dank für diesen fantastischen Tipp...!
 
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T2 - It'll All Work Out In Boomland (UK, 1970)


Ich hoffe, das ist jetzt Stoff, wie ihn sich der @Klaus vorgestellt hat. Und den er höchstwahrschenlich schon kennt, genießt dieses Album in Insiderkreisen doch einen recht hohen Stellenwert. Der Opener In Circles und das verlinkte No More White Horses (ein Paradebeispiel für die souveränen Dynamik-Künste der Band) sind Heavy Rock/Psych/Prog Achteinhalbminüter, wie sie heute leider nicht mehr geschrieben bzw. erdacht werden. Die Grenzen zwischen monatelangem Songwriting und impulsiv gesetzten Tönen scheinen hier manchmal flüssig ineinenader überzugehen. Das zieht sich dann eigentlich durch die ganze Scheibe. Gemütlicher (1a)Stoff für gemütliche (Grill)abende.
 
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T2 - It'll All Work Out In Boomland (UK, 1970)


Ich hoffe, das ist jetzt Stoff, wie ihn sich der @Klaus vorgestellt hat. Und den er höchstwahrschenlich schon kennt, genießt dieses Album in Insiderkreisen doch einen recht hohen Stellenwert. Der Opener In Circles und das verlinkte No More White Horses (ein Paradebeispiel für die souveränen Dynamik-Künste der Band) sind Heavy Rock/Psych/Prog Achteinhalbminüter, wie sie heute leider nicht mehr geschrieben bzw. erdacht werden. Die Grenzen zwischen monatelangem Songwriting und impulsiv gesetzten Tönen scheinen hier manchmal flüssig ineinenader überzugehen. Das zieht sich dann eigentlich durch die ganze Scheibe. Gemütlicher (1a)Stoff für gemütliche (Grill)abende.

Dieses Album ist einfach nur der Hammer und es gehörte mit zu den ersten vergessenen LPs, die ich mir damals gekauft habe. Ich will deine Beschreibung in keinster Weise ergänzen, denn du hast es absolut treffend beschrieben. T2 sind auf Augenhöhe mit Bands wie z.B. CAPTAIN BEYOND, NOVEMBER, JERICHO, SIR LORD BALTIMORE, CLEAR BLUE SKY, BUFFALO und HAIRY CHAPTER.
 
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T2 - It'll All Work Out In Boomland (UK, 1970)


Ich hoffe, das ist jetzt Stoff, wie ihn sich der @Klaus vorgestellt hat. Und den er höchstwahrschenlich schon kennt, genießt dieses Album in Insiderkreisen doch einen recht hohen Stellenwert. Der Opener In Circles und das verlinkte No More White Horses (ein Paradebeispiel für die souveränen Dynamik-Künste der Band) sind Heavy Rock/Psych/Prog Achteinhalbminüter, wie sie heute leider nicht mehr geschrieben bzw. erdacht werden. Die Grenzen zwischen monatelangem Songwriting und impulsiv gesetzten Tönen scheinen hier manchmal flüssig ineinenader überzugehen. Das zieht sich dann eigentlich durch die ganze Scheibe. Gemütlicher (1a)Stoff für gemütliche (Grill)abende.

Megastark:jubel: Echt ein Winner aus diesem Thread:verehr::verehr::verehr:
 
Christopher - Christopher (1970)

Progressive Psychedelic Rock aus Houston/Texas der auch mal luftig rüber kommt und genug Raum für alle Instrumente lässt. Die Originalpressung ist auf nur 1000 Einheiten limitiert und stellt daher ein gesuchtes Sammlerstück unter Fans und Sammlern dar, das auch mal Mondpreise erzielt. Es gibt mittlerweile jedoch erschwingliche Nachpressungen.

Hier das Cover:
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Und hier die Musik:
 
Buster Brown - Something To Say (Australien, 1974)

Das Album war schon mal Thema im Forum.
Die Band war kurzlebig, aber einflussreich. Zur Besetzung zählte neben den späteren Rose Tattoo Musikern Angry Anderson und Geordie Leach auch Phil Rudd. Der Härtegrad von AC/DC oder Rose Tattoo wird hier allerdings nicht erreicht. Geboten wir eher entspannter Rock, teilweise mit schönem Boogie-Feeling und einen lässigen Groove.

Buster Brown is my name, Rock‘n‘Roll is my game


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HUNDRED SEVENTY SPLIT sind eine Art side project der heutigen TEN YEARS AFTER und wurden 2010 von den früheren Mitgliedern Leo Lyons und Jeff Gooch ins Leben gerufen.
Natürlich klingen ihre bisher vier Studioalben auch dementsprechend ;)..... hier mal ein Rockpalast-Mitschnitt von

"The World Won't Stop":

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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T2 - It'll All Work Out In Boomland (UK, 1970)


Ich hoffe, das ist jetzt Stoff, wie ihn sich der @Klaus vorgestellt hat. Und den er höchstwahrschenlich schon kennt, genießt dieses Album in Insiderkreisen doch einen recht hohen Stellenwert. Der Opener In Circles und das verlinkte No More White Horses (ein Paradebeispiel für die souveränen Dynamik-Künste der Band) sind Heavy Rock/Psych/Prog Achteinhalbminüter, wie sie heute leider nicht mehr geschrieben bzw. erdacht werden. Die Grenzen zwischen monatelangem Songwriting und impulsiv gesetzten Tönen scheinen hier manchmal flüssig ineinenader überzugehen. Das zieht sich dann eigentlich durch die ganze Scheibe. Gemütlicher (1a)Stoff für gemütliche (Grill)abende.

Die habe ich vor Jahren zig mal im "Welche Scheibe läuft jetzt" gepostet, was anhand der Reaktionen (nämlich 0,0) mich vermuten ließ dass die gar niemand außer mir gut findet...klarer Fall von "falscher Thread":D

Ich habe die Band damals tatsächlich das erste Mal im Radio gehört:
auf WDR in der unverschämt guten Sendung "Rock In" mit Winfried Trenkler hat es mir beim gespielten "No More White Horses" beim Einsetzen der Fanfaren die Erpelpelle aufgestellt :)
 
HIGH TIDE - Sea Shanties LP (1969 / Liberty Records)

Entstanden ist die UK-Band HIGH TIDE aus den Bands The Misunderstood und Warm Sounds. 1969 veröffentlicht Liberty Records dieses wahnsinnige, tonnenschwere Debut, welches wahrscheinlich damals bei vielen Käufern für offene Münder gesorgt hat. Doch was macht 'Sea Shanties' so einzigartig? In erster Linie ist es die verzerrte Violine von Simon House, der sich bei den härtesten Songs wie z.B. 'Death Warmed Up' unerbitterliche Kämpfe mit Gitarrist Tony Hill liefert. Dann ist da noch der Gesang von Tony Hill, der immer wieder an Jim Morrison erinnert.

Das gesamte Album ist bis auf die düsteren Texte von der Seefahrt inspiriert. Das fängt an beim Bandnamen und endet bei dem wunderschönen Klappcover, welches auf der Innenseite von dem Gemälde eines Segelschiffs verschönert wird. Beim Anhören von 'Sea Shanties' fühlt sich der Hörer selbst wie ein Matrose auf einem Dreimaster. Es gibt die tosende, stürmische See, bei der sich Kaventsmänner in Form von den oben erwähnten Gitarren/Violinen-Duellen über den Hörer ergiessen, gefolgt von ruhigeren Passagen, in denen sich die See wieder beruhigt hat.

Nach diesem Album haben HIGH TIDE eine weitere LP veröffentlicht, welche aber bei weitem nicht so abenteuerlich ist wie dieses Meisterwerk.


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SILBERBART - 4 Times Sound Razing LP (1971 / Philips)

SILBERBART stammten aus Deutschland und veröffentlichten nur ein einziges Album. Das bekannteste Mitglied in dieser Band war Schlagzeuger Peter Behrens, der ein paar Jahre später mit TRIO weltberühmt wurde. SILBERBART waren allerdings das musikalische Gegenteil von TRIO: komplex, heavy, in manchen Momenten atonal und daher eine Herausforderung für manche Hörer.

Das Album besteht nur aus 4 langen Songs, die auch mal gerne überraschende Wendungen nehmen. Es gibt schwere, gradlinige Hardrock-Passagen, aber auch die oben erwähnte Atonalität. Wie jede andere deutsche Band in jener Zeit fanden sie den gleichmachenden und undifferenzierten Begriff "Krautrock" furchtbar und das völlig zu Recht.

'4 Times Sound Razing' ist verschroben und dunkel, fordernd und äussert individuell. Ein Unikum seiner Zeit.


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