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deleted_53
Guest
Nun, ich habe jetzt schon zwei Mal gesagt, dass das für die Moderne nicht stimmt. Stichwort: Säkularisierung (die mittlerweile als Funktionswandlungsprozess in Gesellschaften verstanden wird (Luhmann)). Maximal als Angebot sind diese Sachen noch vorhanden, aber mein Auto-Beispiel macht eigentlich schon klar, dass es einfach keinen Sinn mehr macht religiös in allen Lebenslagen zu handeln. Geschlossen heißt eben geschlossen und der Vatikan z.B. weigert sich zu bestimmten Themen zu sprechen (Kondome). Außerdem macht dein Herangehen eine Abtrennung zur Ideologie beinahe unmöglich. Nun könnte man die beiden programmtisch in einen Topf werfen, wobei man aber widerum die soziologische Realität der Existenz von Religionen in modernen Gesellschaften über Bord wirft.
Nebenbei hängst du letztlich wieder auf der Textebene, also du guckst dir an, was Religionen (über sich) schreiben. Die soziologischen Realitäten sehen und sahen anders aus.
"Religion ist ein weltanschaulicher Überbau"
Meh ok, ich habe mit Feuerbach begonnen, aber selbst in der marxistischen Theorie geht man mittlerweile von Rückkopplungsprozessen aus den überbaulichen Phänomenen Justiz und Religion auf die materielle Welt aus. Ich könnte jetzt außerdem noch die protestantische Ethik und Walter Benjamin nennen, aber come on. Uns allen ist klar, dass Religion kein reines Überbauphänomen sein kann.
Du willst auf Teufel komm raus Recht haben, oder? Dabei verkennst Du konsequent meinen eigenen, offensichtlichen Anspruch an die Sache und Darlegung. Ganz zu schweigen davon, dass ich Dir Recht gegegeben habe, es aber keinen Unterschied für meinen Zweck macht. Da kannst Du nun noch so sehr mit großen Namen um dich werfen und dich noch ein drittes oder viertes Mal wiederholen, das beeindruckt mich wenig und kann ich auch; auch ich hab Soziologie und Philosophie studiert. Braucht's das? Nope. Nicht zweckmäßig für meine Aussage, diese Diskussion und Umgebung (übrigens bin ich da ganz bei Popper). Ich hab dargelegt, warum ich der Ansicht bin, dass Metal nicht Religion sein kann, und zwar an fundamentalen Eigenschaften von Religion. Ich hab nicht gefragt, wie es in der Lebenswelt um Religion steht, weil es schon weit über das zu Zeigende hinausgeht. Und genau da hab ich dir oben auch Recht gegegen - nur rechtfertigt das Schwinden von Relevanz einer Sache nicht die Erhebung einer anderen zu einer solchen (auch weil einfach gewisse grundsätzliche Elemente noch immer fehlen), falls Du darauf hinaus wolltest (wenn nicht, dann verstehe ich nicht, warum Du es überhaupt einbringst). Warum sollte ich das soziologische Phänomen Religion analysieren und mit Metal vergleichen, wenn sich die Gleichsetzung bereits auf fundamentaler Ebene meiner Meinung nach erübrigt? Nicht jede Korinthe muss auch gekackt werden.