Ein ganz toller Abend war das gestern!! Leider konnte ich Freitag nicht, Maloche suxx. Und auch wenn es ich wegen Teil-Absperrung der B33 ein gutes Stück die echt heftigen Straßen im Schwarzwald rumgurken musste, was v.a. wegen totaler Übermüdung, Brille und nachts auf dem Rückweg besonderes "Evil Dead"-Feeling war, hat es sich mega gelohnt!
- P&M: ich finde es nur richtig und wichtig, wenn man lokalen Acts ne Chance gibt. Kannte ich nicht, und auch wenn sie ob ihrer Mischung sich ein bisserl durcheinbander anhörten, war das echt ok als Auftakt.
- Iffernet: falsche Uhrzeit für Black Metal-Feeling. Dennoch fand ich die Mischung aus "normal" und "hart" als Running Order sehr gut. Die beiden Franzosen wirkten live etwas uneingespielt, was so das "runde Ganze" betrifft und ohne Bass natürlich ein etwas dünnerer Grundsound, aber soll ja so. Gefielen mir ziemlich gut soweit. Schön viel Geschrammel und Melodien, konnte ich gut mitgehen.
- Amethyst: erstes wirkliches Ausrufezeichen des Tages. Noch mehr on top als die recht jungen Schweizer kann man das Metal-Outfit der 80er nicht kopieren! Wobei ich mir nicht sicher war, ob liebevolle Verulkung im Sinn von Hommage oder gelebtes Outfit. Selbst die Gitarrenkabel waren weiße Spiralkabel wie früher. In jedem Fall ist auch ihr Sound klar im Euro-Metal der 80er (SWE, BEL, FRA, NL..) verortet. Und ich habe an so einigen Stellen auch das Maiden-Debut vernommen! Doch, doch, sehr cooler Auftritt.
- Trespasser: nochmal Black Metal, diesmal aus Schweden. Haben in ihrem Sound aber auch etwas Black-Thrashiges und Death Metal mit drin, grade vom Gesang, finde ich. Waren wirklich sehr gut, neben den harten Tönen auch viele Melodien. Dazu noch Message: ich behaupte nur wenige dürften die Hymne der Anarchisten "A las Barricadas", die zum Ende eines Songs mitlief, gekannt haben. Der Sänger kam dann noch mit einer pro-Working Class-Flagge auf dei Bühne. Am Stand mit dem Labelmenschen, der auch der Live-Drummer und deutsch ist, unterhalten. Sehr netter Dude, der mir das echt interessante Konzept des neuen Albums erklärt hat. Strange auf den ersten Blick, aber durchaus spannend!
- Cluster Bomb Unit: die Lärm-Legende des Schwabenlandes. Passten mit ihrem Anti-Metal-Outfit so richtig gar nicht rein - und deswegen umso mehr! Die Sängerin erinnerte einige an ihre Deutschlehrerin, grünes Agathocles-Shirt und Wutbürger-Hut, dicke Brille. Der eine Klampfer könnte direkt vom Demeter-Acker auf die Bühne gehüpft sein. Den Drummer kennen alle, die schonmal auf einer Olli Weinsheimer-Veranstaltung waren, als Kamera-Dude. Der Sound ist crustpunkiger Discharge-Worship im old school Finnland-Hardcore und Japcore-Sound der 80er, also ultra-noisig, übersteuert, D-Beat Galore und Wahwah-Missbrauch. Das Hellhammer-Cover wurde auch total verhunzt, da die Sängerin den Text nicht hinbekam.
- The Night Eternal: auch mein dritter Auftritt von ihnen, und sie steigern sich konsequent jedes Mal. Gibt ja Leute, die sie nicht so prall finden. Ich finde sie haben ihren eigenen Sound und machen das sehr gut! Kein Happy Tralala, sondern eine durchaus dunkel gefärbte Sache. Ricardo ist auch als Frontsau geboren. Vergleiche mit Unto Others brauchen sie nicht, da deutlich mehr im Metal verwurzelt.
- Smoulder: da ich sie dieses Jahr schon zweimal gesehen habe, war es nicht ganz so wild, dass ich mindestens die Hälfte des Auftritts mit
@Koenijo
draußen verplappert habe. Da das Gespräch aber sehr tiefgründig und gut war, wollte ich es auch nicht abbrechen
Grade noch rechtzeitig die letzten vier Songs mitgekriegt. Irgendwie hat mich das schrullige Overacting von Sarah aber gestern etwas genervt, da einfach zuviel des Guten und andauernd. Empfand ich auf dem KIT nicht so. Nun ja. Über die Großarigkeit der Band braucht es aber kaum noch weitere Worte.
- Ultha: natürlich mein Main-Act und sie haben wieder sowas von gut geliefert, einfach nur geil. Leider hat sich alles mittlerweile gute 1,5 Stunden nach hinten verschoben, wohl auch wegen Sound-Nerv. Ich glaube
@-DMR- und ich haben uns die Birnen komplett ruiniert. Wenige Bands schaffen es, so ein intensives und flashendes Korsett zu stricken wie Ultha. Seltsam, aber irgendwie auch cool, dass der Bass diesmal viel zu laut für BM gemischt war und er die Gitarren übertönte, die nicht immer gut rauskamen. Aber es hatte richtig was. Jedenfalls mega, wie immer und mein Tagessieger.
- Night Demon: aufgrund der starken Verspätungen und weil schon öfter gesehen, bin ich nach fünf Songs dann auf die Heimfahrt. Tat mir leid, aber ging nix mehr. Ich bin jetzt eh nicht so er Überfan der Jungs, finde sie machen das alles echt gut und gönne ihnen jeden Erfolg. Aber auf meinem Planeten sind sie, wie einige andere auch, etwas zu überbewertet. Nü ja. Leider dann auch die noch späteren Speed Queen nicht sehen können, die ich gar nicht kenne.
Großartig war es wieder, vielen Dank
@ChrisCorrosive und Crew für alles! Konnte mal wieder einige für mich neue Geischter den Nicks zuordnen und hatte viele nette Gespräche, cool, dass soviele da waren! Der Soundmensch hatte gestern echt an einigen Stellen Probleme und wollte es nicht wahrhaben, wenn er drauf hingewiesen wurde, selbst als Bands es ihm von der Bühne sagten, bestritt er es. Wenn die Drums so laut im Vordergrund sind, dass Gitarren verschluckt werden, ist das für Metal nicht so der Bringer und Gesang war auch oft viel zu weit nach hinten gemischt, auch wenn er es besser wusste. Bleibt nur noch eins: Single Rotzbremsen sind das größte Verbrechen an der Menschheit, ganz schlimme Retro-Mode.. Warum tun sich das soviele Leute, auch im Publikum an? Was fällt euch ein?! Neben Sonnenbrillen in Konzerträumen der nächst-größte Quatsch