Hip-Hop-Thread


Stimmt zuversichtlich. Klingt fast alles besser als fast alles von Aversion. Und auch textlich wieder mehr Aschenbecher.

Ich bin so aufgeregt. Endlich. Ich hoffe das gibt's dann auch zu kaufen ... zusammen mit den Re-Releases von "Spastik Desaster", "Dinkelbrot & Ölsardinen", "Aschenbecher" und der NMZS-Gedächtnis-Box, die sie irgendwann mal versprochen haben. Ich hasse es das ganze Zeug nicht wenigstens auf CD zu haben.

Ich kann mich deiner Kritik an Aversion übrigens nicht ganz anschließen. Am Anfang war ich etwas schockiert über die Poppigkeit (und "Goldener Presslufthammer" als erste Single war textlich einfach schwach), aber erstens ist es von den Beats her oft großartig und viele der Texte (außer "Beate Tzschäpe") haben durchaus die Vielschichtigkeit der frühen Alben. Bonuspunkte auch für die nachgereichte "Umdeutung" von 'Verliebt' per Musikvideo :)
Ich finde es als Produkt der Antilopen-Geschichte gesehen vollkommen ok. Natürlich fehlt NMZS, aber es ist irgendwie müßig darüber nachzudenken, oder?
 
Ich bin so aufgeregt. Endlich. Ich hoffe das gibt's dann auch zu kaufen ... zusammen mit den Re-Releases von "Spastik Desaster", "Dinkelbrot & Ölsardinen", "Aschenbecher" und der NMZS-Gedächtnis-Box, die sie irgendwann mal versprochen haben. Ich hasse es das ganze Zeug nicht wenigstens auf CD zu haben.

Ich kann mich deiner Kritik an Aversion übrigens nicht ganz anschließen. Am Anfang war ich etwas schockiert über die Poppigkeit (und "Goldener Presslufthammer" als erste Single war textlich einfach schwach), aber erstens ist es von den Beats her oft großartig und viele der Texte (außer "Beate Tzschäpe") haben durchaus die Vielschichtigkeit der frühen Alben. Bonuspunkte auch für die nachgereichte "Umdeutung" von 'Verliebt' per Musikvideo :)
Ich finde es als Produkt der Antilopen-Geschichte gesehen vollkommen ok. Natürlich fehlt NMZS, aber es ist irgendwie müßig darüber nachzudenken, oder?

Mir ist "Aversion" zu kompromissbereit und einfach zu lahm. Meine Meinung zu dem Album ändert sich irgendwie ständig. Momentan würde ich sagen, dass es im Vergleich mit "Der Ekelhafte", "Aschenbecher", "Ölsardinenindustrie" oder "Motto Mobbing" (für mich alles over the top) direkt bieder und einfallslos klingt. Dabei stört mich nicht mal das poppige Songwriting, sondern einfach die zu offensive (pädagogische) politische Haltung. Ich hab das irgendwo schon mal geschrieben, vielleicht wiederhol ich mich hier also: Bis einschließlich "Der Ekelhafte" stand eigentlich die ganze Zeit das Subjekt im Mittelpunkt, das mit der abgefuckten Welt da draußen und da drinnen irgendwie nicht klar kommt und diese Anti-Alles-Attitüde entwickelt. Was das ganze für eine politische Haltung transportiert hatte, musste man zwischen den Zeilen raushören. Das hat auch wirklich Spaß gemacht, gerade wegen der zahlreichen Widersprüche. Weit weniger interessant find ich da einen Track wie "Outlaws", wo man sagt: "Wir waren schon immer die Außenseiter, aber wir sind trotzdem cool, wer mobbt, ist selber blöd, also seid mal alle 'n bisschen sozialer da draußen." Das ist jetzt nur ein Beispiel, zieht sich aber durch das ganze Album, z.B. Panzers Stophe in "Beate...", "Ikearegal" oder die "Chamäleon"-Tracks. Mir ist das einfach nicht mehr abgefuckt und cool genug, da ist das Fehlen von NMZS nicht mal das vorrangige Problem (wenn ich den auch tatsächlich schon immer am besten fand).

Und ja, ich hätte den ganzen Kram auch gern auf CD hier. :)
 

Yüäh, deutlich stärker als "Aversion". Vor allem Koljah hat sich (zum Glück) wieder deutlich gesteigert.
Auch wenn ich 1984 in vielen Punkten zutimmen muss. Die alte Abgefucktheit fehlt genauso wie die alten unglaublich direkt treffenden aber nicht so parolenhaften Lines, ist halt kein "Aschenbecher"-Stuff mehr. Und natürlich ist da das Fehlen von NMZS elementär, der hat ja auch Koljah gefühlt immer zu grandiosen Texten angeregt. Der Einzige der aktuell noch etwas in die Richtung geht ist Danger Dan.
Ich kann das aber zum Glück ganz gut trennen, da ich die direkt als "Antilopen Gang" veröffentlichten Sachen sowieso eher als neues Projekt sehe.

Allgemein ein ordentliches Deutschrapjahr. Zugezogen Maskulin und Audio88&Yassin überragend (auch live), "Abwasser" taugt sehr gut, Dilemma hat auch geliefert. Lediglich KIZ im Nachhinein leider ziemlich platt. Prezident EP muss ich mir noch anhören.
 
Yüäh, deutlich stärker als "Aversion". Vor allem Koljah hat sich (zum Glück) wieder deutlich gesteigert.
Auch wenn ich 1984 in vielen Punkten zutimmen muss. Die alte Abgefucktheit fehlt genauso wie die alten unglaublich direkt treffenden aber nicht so parolenhaften Lines, ist halt kein "Aschenbecher"-Stuff mehr. Und natürlich ist da das Fehlen von NMZS elementär, der hat ja auch Koljah gefühlt immer zu grandiosen Texten angeregt. Der Einzige der aktuell noch etwas in die Richtung geht ist Danger Dan.
Ich kann das aber zum Glück ganz gut trennen, da ich die direkt als "Antilopen Gang" veröffentlichten Sachen sowieso eher als neues Projekt sehe.

Allgemein ein ordentliches Deutschrapjahr. Zugezogen Maskulin und Audio88&Yassin überragend (auch live), "Abwasser" taugt sehr gut, Dilemma hat auch geliefert. Lediglich KIZ im Nachhinein leider ziemlich platt. Prezident EP muss ich mir noch anhören.

Grundsätzliche Zustimmung. Aber ich verstehe immer noch nicht wo das Problem bei Aversion liegt. Mir hat diese Antihaltung gegen die Gesellschafft gut gefallen. Und Koljahs Part in Beate tschäpe hört U2 war grandios.
Was das deutschrapjahr angeht stimme ich dir vollkommen zu. Nur KIZ finde ich immer besser, je öfter ich es höre (die waren live auch eine absolute Macht)
 
Ah stimmt, wollte mir ja noch das neue Antilopen Dingen krallen. Danke für den Reminder. :D
Zugezogen Maskulin und Audio88&Yassin hat gar nicht mein Geschmack getroffen, Morlokk fand ich nie prall und mit KIZ konnte man mich schon immer jagen. Mal gucken, was nächstes Jahr so geht. Für mich als "Rap maximal am Rand Betrachter" aber mittlerweile im Schnitt 2 Treffer pro Jahr ist echt kein schlechter Stand.
 
2015 gab es mit Crack Ignaz, Antilopen Gang, Zugezogen Maskulin, Fatoni (EP und zusammen mit Dexter) und Audio88 & Yassin viel ziemlich gutes, aber das Nummer 1 Release kam für mich von LGoony. Grape Tape ist so übertrieben voll mit geilen Nummern und hat mit Casper einen der geilsten Guestparts überhaupt. Komplett übertrieben was der Typ abliefert. Müsste mir nur nochmal irgendwie die Storch Oder Affen EP von MC Bomber anhören, aber ohne passende Anlage leider schwer.
 
LGoony find ich leider scheisse. Ich hab immer mal wieder in "Grape Tape" reingehört, weil mich das stilistisch durchaus überzeugt, aber die Texte geben mir, von ein paar vereinzelten lines abgesehen, einfach mal gar nichts.

Was das Jahr in deutschsprachigem Rap angeht, bin ich zwiegespalten. Für mich waren mit den hier bereits genannten viele Hoffnungsträger dabei, die mich dann leider nicht ansatzweise so begeistern konnten wie erhofft (ZM, Antilopen). Morlockk hab ich mir noch nicht angehört. Die neuren Sachen von Edgar Wasser und Fatoni fielen auch ziemlich ab, wobei ich Fatoni solo noch nie so gut fand (eher die features). Von K.I.Z. kam das, was ich erwartet hab, da gefiel mir schon seit "Hahnenkampf" so gut wie nichts mehr. Tatsächlich bin ich nur von einer Platte wirklich überzeugt, und das ist "Normaler Samt". Trotzdem finde ich die Entwicklung sehr angenehm: Es gibt immer mehr acts, die aus der ewig starren und hängengebliebenen Rapszene hervortreten und etwas neues machen wollen, indem sie musikalische Experimente wagen (LGoony), politische Haltung zeigen (fast alle hier aufgezählten) oder egozentrisches Gebrabbel auf einen neuen Level hieven (Audio & Yassin). Ich bin recht zuversichtlich, dass da noch einiges an gutem Zeug kommt, während man deutschen Rap bis vor ein paar Jahren eigentlich komplett in die Tonne kloppen konnte.

Meine Alben des Jahres kamen diesmal aus den USA. Vince Staples, Kendrick Lamar, Action Bronson...ausnahmslos geiler Scheiss.
 
Habe mir jetzt mal die "Im Westen nichts neues" Box von Prinz Pi bestellt. Der Vorabsong war zwar nicht überragend, vermutlich wächst er nocht.
 
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