"Spriggan" war durchaus gut, aber ich glaube nicht, dass ich mir den noch einmal anschauen werde (daher habe ich die UK-DVD-Special Edition im Schuber mit Soundtrack-CD zu verkaufen).
Rein vom Design her (und ein wenig auch von manchen Elementen der Handlung) erinnern einige Dinge entfernt an
"Akira" (Katsuhiro Otomo hatte hier auch seine Finger im Spiel, als Supervisor), aber die Geschichte ist geradliniger und action-lastiger und dreht sich um die "Arche" (die gefunden wurde und das mächtige Relikt einer technisch hochentwickelten Zivilisation darstellt).
Hintergrundzeichnungen und Animationen sind gut gemacht, aber für die Zeit (1998) auch nicht herausragend. Kurzweilige Unterhaltung, der aber zumindest für mein Empfinden etwas fehlt.
Auf Youtube habe ich mir noch
"Lensman (Secret Of The Lens)" (1984) angesehen, Kawajiris erste Regiearbeit (wenn auch hier noch zusammen mit einem zweiten Regisseur), auch Teile des Character Designs gehen auf seine Kappe. Übrigens nicht zu verwechseln mit
"Lensman: Power Of The Lens" (1987), der nichts ist als ein amerikanischer Zusammenschnitt der ersten vier Folgen der Anime-Serie, die auf den Film folgte.
Wollte mir den schon lange mal ansehen (da ich inzwischen alle anderen Filme von Kawajiri kenne und mag), aber den scheint man ja nur auf VHS zu finden, daher habe ich ausnahmsweise mal auf Youtube einen kompletten Film geschaut.
Er ist deutlich leichtfüßiger als Kawajiris spätere, sehr düstere Werke, auch wenn es auch hier viel Action und ein paar Tote gibt, aber zumindest bei den Menschen nicht so brutal dargestellt. Sogar ein wenig Humor gibt es aber man entdeckt auch ein paar Elemente, die für viele seiner späteren Filme typisch sind - z.B. ein sehr kleiner, schrulliger, alter Mann, der dem Helden hilft und jede Menge bizarr aussehender Wesen (optisch teils ein wenig wie alte
Star Wars auf LSD). Der Film wurde zwar oft nicht so gut bewertet aber ich fand ihn sehr kurzweilig und auch optisch (vor allem für 1984) schon sehr gut. Steht z.B.
"Nausicaä" rein vom Detailreichtum her definitiv in nichts nach (die Geschichte von letzterem finde ich allerdings deutlich besser).
Interessant ist hier noch, dass es einige 3D-Animationen aus dem Computer zu sehen gibt (ich glaube, die allerersten überhaupt in einem Anime). Sind zum Glück nicht so viele, passen optisch nicht so perfekt zum handgezeichneten Rest, aber zumindest fand ich es optisch auch nicht weniger passend als beispielsweise bei "Ghost In The Shell 2", eher noch optisch homogener (kann aber auch an der nicht so tollen Bildqualität gelegen haben, 480 p).
Außerdem bin ich endlich mal dazu gekommen, mir
"Wings of Honneamise (Royal Space Force)" (1987) anzusehen! Sehr ungewöhnlicher Film, eine recht ruhig erzählte Geschichte (dennoch mit ein paar Action-Szenen), die in einer Art Parallelwelt spielt, die der Erde der Gegenwart (oder aus heutiger Sicht jungen Vergangenheit) aber sehr ähnelt. Cool finde ich hier das gesamte Design - alles (Architektur, Gegenstände, Mode etc.) sieht irgendwie entfernt vertraut aus, und doch wie nichts, was es auf der Erde gibt oder wohl gegeben hat! Die Detailverliebtheit ist hier wirklich herausragend und mindestens auf dem Level der damaligen Studio-Ghibli-Produktionen, eher noch größer!
Es geht um einen jungen Mann, der gerne fliegen möchte und daher am noch sehr jungen Raumfahrtprogramm teilnimmt (es ist bisher noch kein bemannter Flug ins Weltall geglückt, Flugzeuge gibt es allerdings, aber die scheinen ausschließlich militärisch genutzt zu werden).
Am Ende transportiert der Film dann noch eine schöne Botschaft.