[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] - Prog-on's Liste

Es wäre dort recht leer.
Ah, okay, hatte ich mir schon in etwa so gedacht. Aber ich glaube nicht, dass es so leer wäre.
Ich habe so unglaublich viel Freude an Hunderten von Alben, aber viele der hier aufgeführten sind für mich halt einfach kein Prog (was deren Klasse natürlich überhaupt nicht schmälert).
Bezogen auf die Liste wird es für mich eh schon schwierig, mich auf 100 Alben zu beschränken (und vor allem, diese dann in eine irgendwie sinnvolle Reihenfolge zu bringen), selbst ohne Grenzfälle. Und an LETHAL hätte ich beim Thema Prog tatsächlich übehaupt nicht gedacht und hab die auch nie in diese Schublade einsortiert, zumindest nicht ihr Debütalbum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß manchmal nicht, was mit mir los ist? Eigentliche müsste ich Redemption lieben: mit Ray Alder ein fantastischer Sänger, zwei tolle Gitarristen und ein Sound zwischen Dream Theater und Fates Warning - kann ja nichts schiefgehen und genau deswegen stehen auch ein paar Alben von ihnen hier. Aber wenn ich mal alle Jubeljahre auf die Idee komme, mal wieder was von Redemption aufzulegen, befällt mich unversehens eine unfassbare Langeweile. Warum gefallen mir ähnlich gelagerten Bands, aber die so gar nicht?

Auch Symphony X sind nicht meins, aber das erwähnte ich bereits an anderer Stelle.

Ganz anders Lethal: die Programmed ist eine unfassbare Geilerei, nur halt als US-Metal.

Insgesamt also vollkommen verständliche Auswahl, nur eben keine die ich auch so getroffen hätte (über meine nächsten Kandidaten darf dann morgen gerne wieder gemoppert werden)
 
Moin. Und weiter geht's...

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55. The Beatles - Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (UK, 1967)
Es gab eine Phase in meiner Kindheit (es müsste so eingangs der Grundschulzeit gewesen sein), da war das elterliche Wohnzimmer, seines Zeichens Heimat des väterlichen Plattenschranks, für mich the place to be. Eben jener Schrank beherbergte einen äußerst heterogenen Mix aus Werken von James Last, Nana Mouskouri, Peter Alexander, Simon & Garfunkel, Richard Clayderman und Georg Friedrich Händel, um nur einige zu nennen, sozusagen das musikalische Äquivalent zur Color-Rado-Mischung von Haribo. Ja, und dann gab es da noch das rote (1962-1966) und das blaue (1967-1970) Beatles-Hitalbum, von denen ich in meiner damals grenzenlosen Naivität glaubte, diese enthielten restlos alle Songs, die die Fab Four jemals der Welt geschenkt hätten. Eines Tages jedoch erspähte ich irgendwo zwischen Edward Simoni und Roger Whittaker "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", und die Hypothese, ich sei in Kenntnis aller existenten Beatles-Songs geriet gehörig ins Wanken, fanden sich auf dem Backcover doch mir bis dato unbekannte Songtitel wie "Getting Better", "She's Leaving Home" () und "When I'm Sixty-Four", mysteriös, mysteriös; jedenfalls war meine Neugier geweckt, die Platte wanderte auf den Teller, und Hannes Wader musste warten.
Fast-forward to the present: Rückblickend war der pfeffrige Feldwebel wohl das erste "richtige" Album, welches ich mir in Gänze zu Gemüte führte, natürlich ohne auch nur im Ansatz dessen musikhistorische Bedeutung im Allgemeinen, sowie (jawoll!) für unser heißgeliebtes Genre im Speziellen zu erahnen, denn: Natürlich ist das Werk as prog as prog can be, sprich bahnbrechend in allen Belangen (Produktion, Konzept, Covergestaltung, Komplexität der Kompositionen,...), sodass hier letztlich nur die Frage zu beantworten war, auf welcher Position es wohl zu listen sei, niemals ob überhaupt. Ja, und irgendwie erfolgt diese Nominierung auch stellvertretend für viele weitere Prog-Schätzchen, die deutlich älter als ich und ganz und gar wunderbar sind, und denen dennoch nicht nur der Karrieresprung in den Bereich der absoluten Herzensalben, sondern in letzter Konsequenz auch der Platz in DER LISTE verwehrt blieb - eben weil nicht selten ein persönlich-emotionaler Zugang respektive Kontext fehlt: ein aktuelles Album etwa ("Vapor Trails" war 2002 der Grund, mich eingehender mit Rush zu befassen), ein Liveerlebnis (2000 wegen Dream Theater nach Düsseldorf gereist, nur um mich vor Ort dann Hals über Kopf in Spock's Beard zu verknallen) - oder eben 'ne Platte mit Pfeffer aus Papas Potpourri - with a little help from my dad so to speak...

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54. Dream Theater - Train of Thought (USA, 2003)
"Take me as I am!", scheint einem das Album im Opener förmlich entgegenzurotzen, friss oder stirb, mein Freund, und da das meinerseitige Interesse an einem frühen Ableben (nicht nur) seinerzeit überschaubar war, begann das große Kauen eines äußerst harten Brotes, und es bedurfte dann auch eines beträchtlichen Muskel- und Speicheleinsatzes, bis der Gedankenfaden zumindest im Ansatz schluckbar war. Der Nachgeschmack allerdings ließ eine zunehmende Verträglichkeit bei regelmäßigem Verzehr vermuten, und dies sollte sich schlussendlich auch bewahrheiten, sortierte sich das Album doch langfristig gar in relativer Sichtweite der unantastbaren Bandklassiker ein, ein Kunststück, das keinem Dream-Theater-Werk danach gelingen sollte, auch wenn "Black Clouds & Silver Linings", "A Dramatic Turn of Events" und "A View from the Top of the World" schon ziemlich knorke sind, keine Frage. Doch "Train of Thought" ist in der Breite noch deutlich stärker, jeder der fünf Songs mit Überlange ein absoluter Volltreffer: "This Dying Soul" verlängert den turbulenten Aufenthalt im Glasgefängnis auf höchst angenehme Weise, "Endless Sacrifice" (zunächst noch durchgefallen wegen vermeintlich plumper Nu-Metal-Anbiederei) besticht durch einen perfekt gewählten Spannungsbogen und ist auch live ein wahrer Brecher, "Honor Thy Father" setzt in Sachen Garstigkeit dann noch einmal ein paar Pfunde drauf und dürfte das wohl härteste Stück sein, das jemals auf den heiligen Brettern des Traumtheaters zur Aufführung gebracht wurde (ein bandinternes "Titus Andronicus" sozusagen), das Instrumental "Stream of Consciousness" scheint sich anfangs an Metallicas "Orion" zu orientieren, dringt dann jedoch in spieltechnische Sphären vor, von denen die in Ehren ergrauten Herren aus der Bay Area - bei allem definitiv (!) gebotenen Respekt - allenfalls träumen können (allein Mike Portnoys polyrhythmisches Schlagzeugspiel ist zum Niederknien!); ja, und dann wäre da noch das abschließende Wunderwerk "In the Name of God", nach meinem Dafürhalten einer der stärksten Dream-Theater-Tracks überhaupt und somit logischer Anspieltipp, bitte sehr:
https://m.youtube.com/watch?v=T9UnlRZR8tg&pp=ygUgZHJlYW0gdGhlYXRlciBpbiB0aGUgbmFtZSBvZiBnb2Q=. Take you as you are? With the greatest of pleasure, baby!

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53. Threshold - Dividing Lines (UK, 2022)
"I have done the deed!", so sprach Macbeth, Thane of Cawdor, nachdem er King Duncan nach langem Ringen mit sich selbst auf heimtückische Weise niedergemeuchelt hatte. Seines Lebens sollte er danach nie wieder froh werden. Nun, dieses Schicksal halte ich in meinem Fall für ausgeschlossen, aber auch ich hab's getan, auch ich habe über einen Zeitraum beträchtlicher Länge mit mir gerungen, und auch ich habe den König auf dem Gewissen, genauer gesagt King Crimson mit "Red" (farblich ziemlich passender Albumtitel, just sayin'...), der ursprünglich vorgesehene stolze 53. Sieger - Ende vom Lied: Regizid. Und ja, auch ich muss gestehen, dass ich nicht sonderlich glücklich mit der Sache bin, und das aus mehreren Gründen: Erstens ist "Red" ein bockstarkes Werk, hätte einen Listenplatz mehr als verdient gehabt und darüber hinaus auch meine ausbaufähige 70er-Quote erhöht, zweitens musste die Grundarchitektur DER LISTE verändert werden, was der Pedant in mir mal so gar nicht mag, und drittens (und dies wiegt am schwersten) kommt Rang 53 für, tada, "Dividing Lines" fast schon einer Beleidigung gleich, denn natürlich ist das Album mit dieser Platzierung viel zu niedrig gelistet, haben wir es doch (trotz seines noch jungen Alters) bereits jetzt mit einem Klassiker zu tun, im Œuvre der Band und darüber hinaus. Ich würde mittlerweile auch gar nicht ausschließen wollen, dass es irgendwann einmal als die stärkste Scheibe mit Glynn am Mic in die Geschichte eingehen wird, doch womöglich ist dies mit dem Nachfolger dann auch schon wieder Makulatur, denn: Wer im Spätsommer der Karriere noch Großtaten wie "Hall of Echoes", "The Domino Effect" und das alles an die Wand blasende "Defence Condition" (https://m.youtube.com/watch?v=5PUKZVUIpvk&pp=ygUbdGhyZXNob2xkIGRlZmVuY2UgY29uZGl0aW9u) zu vollbringen vermag, dem ist grundsätzlich alles zuzutrauen...
 
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Moin. Und weiter geht's...

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55. The Beatles - Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (UK, 1967)
Es gab eine Phase in meiner Kindheit (es müsste so eingangs der Grundschulzeit gewesen sein), da war das elterliche Wohnzimmer, seines Zeichens Heimat des väterlichen Plattenschranks, für mich the place to be. Eben jener Schrank beherbergte einen äußerst heterogenen Mix aus Werken von James Last, Nana Mouskouri, Peter Alexander, Simon & Garfunkel, Richard Clayderman und Georg Friedrich Händel, um nur einige zu nennen, sozusagen das musikalische Äquivalent zur Color-Rado-Mischung von Haribo. Ja, und dann gab es da noch das rote (1962-1966) und das blaue (1967-1970) Beatles-Hitalbum, von denen ich in meiner damals grenzenlosen Naivität glaubte, diese enthielten restlos alle Songs, die die Fab Four jemals der Welt geschenkt hätten. Eines Tages jedoch erspähte ich irgendwo zwischen Edward Simoni und Roger Whittaker "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", und die Hypothese, ich sei in Kenntnis aller existenten Beatles-Songs geriet gehörig ins Wanken, fanden sich auf dem Backcover doch mir bis dato unbekannte Songtitel wie "Getting Better", "She's Leaving Home" () und "When I'm Sixty-Four", mysteriös, mysteriös; jedenfalls war meine Neugier geweckt, die Platte wanderte auf den Teller, und Hannes Wader musste warten.
Fast-forward to the present: Rückblickend war der pfeffrige Feldwebel wohl das erste "richtige" Album, welches ich mir in Gänze zu Gemüte führte, natürlich ohne auch nur im Ansatz dessen musikhistorische Bedeutung im Allgemeinen, sowie (jawoll!) für unser heißgeliebtes Genre im Speziellen zu erahnen, denn: Natürlich ist das Werk as prog as prog can be, sprich bahnbrechend in allen Belangen (Produktion, Konzept, Covergestaltung, Komplexität der Kompositionen,...), sodass hier letztlich nur die Frage zu beantworten war, auf welcher Position es wohl zu listen sei, niemals ob überhaupt. Ja, und irgendwie erfolgt diese Nominierung auch stellvertretend für viele weitere Prog-Schätzchen, die deutlich älter als ich und ganz und gar wunderbar sind, und denen dennoch nicht nur der Karrieresprung in den Bereich der absoluten Herzensalben, sondern in letzter Konsequenz auch der Platz in DER LISTE verwehrt blieb - eben weil nicht selten ein persönlich-emotionaler Zugang respektive Kontext fehlt: ein aktuelles Album etwa ("Vapor Trails" war 2002 der Grund, mich eingehender mit Rush zu befassen), ein Liveerlebnis (2000 wegen Dream Theater nach Düsseldorf gereist, nur um mich vor Ort dann Hals über Kopf in Spock's Beard zu verknallen) - oder eben 'ne Platte mit Pfeffer aus Papas Potpourri - with a little help from my dad so to speak...

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54. Dream Theater - Train of Thought (USA, 2003)
"Take me as I am!", scheint einem das Album im Opener förmlich entgegenzurotzen, friss oder stirb, mein Freund, und da das meinerseitige Interesse an einem frühen Ableben (nicht nur) seinerzeit überschaubar war, begann das große Kauen eines äußerst harten Brotes, und es bedurfte dann auch eines beträchtlichen Muskel- und Speicheleinsatzes, bis der Gedankenfaden zumindest im Ansatz schluckbar war. Der Nachgeschmack allerdings ließ eine zunehmende Verträglichkeit bei regelmäßigem Verzehr vermuten, und dies sollte sich schlussendlich auch bewahrheiten, sortierte sich das Album doch langfristig gar in relativer Sichtweite der unantastbaren Bandklassiker ein, ein Kunststück, das keinem Dream-Theater-Werk danach gelingen sollte, auch wenn "Black Clouds & Silver Linings", "A Dramatic Turn of Events" und "A View from the Top of the World" schon ziemlich knorke sind, keine Frage. Doch "Train of Thought" ist in der Breite noch deutlich stärker, jeder der fünf Songs mit Überlange ein absoluter Volltreffer: "This Dying Soul" verlängert den turbulenten Aufenthalt im Glasgefängnis auf höchst angenehme Weise, "Endless Sacrifice" (zunächst noch durchgefallen wegen vermeintlich plumper Nu-Metal-Anbiederei) besticht durch einen perfekt gewählten Spannungsbogen und ist auch live ein wahrer Brecher, "Honor Thy Father" setzt in Sachen Garstigkeit dann noch einmal ein paar Pfunde drauf und dürfte das wohl härteste Stück sein, das jemals auf den heiligen Brettern des Traumtheaters zur Aufführung gebracht wurde (ein bandinternes "Titus Andronicus" sozusagen), das Instrumental "Stream of Consciousness" scheint sich anfangs an Metallicas "Orion" zu orientieren, dringt dann jedoch in spieltechnische Sphären, von denen die in Ehren ergrauten Herren aus der Bay Area - bei allem definitiv (!) gebotenen Respekt - allenfalls träumen können (allein Mike Portnoys polyrhythmisches Schlagzeugspiel ist zum Niederknien!); ja, und dann wäre da noch das abschließende Wunderwerk "In the Name of God", nach meinem Dafürhalten einer der stärksten Dream-Theater-Tracks überhaupt und somit logischer Anspieltipp, bitte sehr:
https://m.youtube.com/watch?v=T9UnlRZR8tg&pp=ygUgZHJlYW0gdGhlYXRlciBpbiB0aGUgbmFtZSBvZiBnb2Q=. Take you as you are? With the greatest of pleasure, baby!

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53. Threshold - Dividing Lines (UK, 2022)
"I have done the deed!", so sprach Macbeth, Thane of Cawdor, nachdem er King Duncan nach langem Ringen mit sich selbst auf heimtückische Weise niedergemeuchelt hatte. Seines Lebens sollte er danach nie wieder froh werden. Nun, dieses Schicksal halte ich in meinem Fall für ausgeschlossen, aber auch ich hab's getan, auch ich habe über einen Zeitraum beträchtlicher Länge mit mir gerungen, und auch ich habe den König auf dem Gewissen, genauer gesagt King Crimson mit "Red" (farblich ziemlich passender Albumtitel, just sayin'...), der ursprünglich vorgesehene stolze 53. Sieger - Ende vom Lied: Regizid. Und ja, auch ich muss gestehen, dass ich nicht sonderlich glücklich mit der Sache bin, und das aus mehreren Gründen: Erstens ist "Red" ein bockstarkes Werk, hätte einen Listenplatz mehr als verdient gehabt und darüber hinaus auch meine ausbaufähige 70er-Quote erhöht, zweitens musste die Grundarchitektur DER LISTE verändert werden, was der Pedant in mir mal so gar nicht mag, und drittens (und dies wiegt am schwersten) kommt Rang 53 für, tada, "Dividing Lines" fast schon einer Beleidigung gleich, denn natürlich ist das Album mit dieser Platzierung viel zu niedrig gelistet, haben wir es doch (trotz seines noch jungen Alters) bereits jetzt mit einem Klassiker zu tun, im Œuvre der Band und darüber hinaus. Ich würde mittlerweile auch gar nicht ausschließen wollen, dass es irgendwann einmal als die stärkste Scheibe mit Glynn am Mic in die Geschichte eingehen wird, doch womöglich ist dies mit dem Nachfolger dann auch schon wieder Makulatur, denn: Wer im Spätsommer der Karriere noch Großtaten wie "Hall of Echoes", "The Domino Effect" und das alles an die Wand blasende "Defence Condition" (https://m.youtube.com/watch?v=5PUKZVUIpvk&pp=ygUbdGhyZXNob2xkIGRlZmVuY2UgY29uZGl0aW9u) zu vollbringen vermag, dem ist grundsätzlich alles zuzutrauen...

Kurios ist, dass ich zwar Deine Einordnung zu 100% teile, selbst jedoch nur eines der drei Alben gelistet habe.

Die Beatles sind mir nur deswegen nicht in den Sinn gekommen, weil mir diese väterliche Bezug zu ihrer Musik fehlt und ich sie auch für mich zu spät wirklich entdeckt habe, um emotional reinzukommen. Aber wichtig und toll sind sie natürlich fraglos.

Bei Dream Theater fehlt mir gerade bei diesem Album auch ein Quäntchen, was daran liegt, dass es in einer Zeit rauskam, als ich mich gerade weniger mit ihnen beschäftigt habe und dadurch Train Of Thought nie als Tonträger in die Sammlung gewandert ist.

Bei Threshold kann ich jedes Wort nur unterstreichen.
 
Beatles: ist bei mir ähnlich wie beim @Prodigal Son, wobei meine Lieblinge eh immer die geradlinigen Hits waren. So richtig ausführlich beschäftigt, habe ich mich aber erst ein paar Jahren mit den Pilzköpfen als meine Frau mir die Box zu Weihnachten geschenkt hat.
Traumtheater: die beste des aktuellen Jahrtausends, hätte es aber auch ohne meine "max. 3 Alben/Band"-Regel schwer gehabt, in meine Top100 zu kommen.
Threshold: Jo, wohl das siebte 10-Punkte-Album. Hier ist meine Regel auch schuld, dass es letztendlich kein Platz in den Top100 gibt, neben dem Fakt, dass es einen Song gibt, den ich wirklich nicht so mag.
 
"Train Of Thought" war tatsächlich die letzte Dream Theater-Scheibe, die ich mir schönhören konnte und die ich auch lange physisch in meinem Besitz hatte, bis sie dann irgendwann im letzten Jahrzehnt auch im 2nd Hand-Laden landete...
 
Beatles : Gute Platte, aber Begeisterung ist anders.

ToT ist eine großartige Platte einer meiner absoluten Lieblingsbands. Trotzdem gibt es je nach Stimmung zwischen 4 oder 6 Alben von DT die mir noch besser gefallen.

Dividing Lines überzeugt auf ganzer Linie. Ob Konserve oder Live. Absolut Großartig !
Besonders Defence Condition verschafft mir jedes Mal aufs neue Gänsehaut.
Amazing
 
55: Ich bin sehr, sehr froh, dass Du am Ende nicht zur Roger-Whittaker-Scheibe gegriffen hast und stelle fest, dass unsere Eltern offenbar einen ähnlich gearteten Musikgeschmack haben. Die Fab Four sind zweifelsfrei die musikalische Größe schlechthin und natürlich kann man Sergeant Pfeffer hier nennen - vielleicht hätte ich "Revolver" gewählt, wenn ich Liverpool in Erwägung gezogen hätte für meine Liste....

54.Alles, was Du über "ToT" schreibst ist richtig und bedarf kaum einer weiteren Ergänzung, allein persönlich-geschmackliche Präferenzen verhindern, dass es bei mir nicht in der Listung stehen wird. Einzig "As I am" hat sich tatsächlich ein wenig abgenutzt, dafür bleiben "Endless Sacrifice" ebenso wie "Honor thy Father" unverrückbare Meilensteine im nicht gerade an Highlights armen DT-Portfolio.

53. Wenn das hier in den Listungen so weiter geht landet "Dividing..." auch noch in meiner Liste, aktuell wehre ich mich irgendwie dagegen, frage mich "warum" und beantworte mir die Frage mit "Welches von den 3 berücksichtigen Alben willst Du denn rauswerfen dafür"?
 
Nach längerer Pause und kurz vor dem Sommerurlaub haue ich heute nochmal einen (wie ich finde) hochkarätigen Dreierpack raus - sound the alarm!

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52. Anacrusis - Screams and Whispers (USA, 1993)
Das Schicksal will es so, dass Anacrusis' Schwanengesang zu besprechen ist, während sich der Verfasser dieser Zeilen in einem akuten, bereits mehrere Wochen andauernden Vektor-Wahn befindet, welcher in einem direkten Zusammenhang mit dem Besuch des Konzertes am 21.06.23 im Mannheimer 7er-Club steht; Techno Thrash ist somit der Sound der Stunde, viele Screams also, eher weniger Whispers. Und zugegeben, eigentlich würde ich mich hier und jetzt nicht ungern über "Terminal Redux", die dritte und bis dato letzte Vektor-Scheibe, auslassen, welche nach den Exzessen der letzten Wochen mittlerweile gar an der Höchstnote kratzt, aber Prog, PROG?! Tja, vielleicht in einer möglichen Neuauflage der Listerei (oder gar schon in ein paar Wochen, wer weiß das schon?); widmen wir uns nun aber "Screams and Whispers", hier erfolgt die Prog-Etikettierung auch mit ungetrübt reinem Gewissen, und von 10 Punkten ist man ebenfalls nicht weit entfernt, falls überhaupt. Bereits der Opener "Sound the Alarm" (https://m.youtube.com/watch?v=PeJZd1ru6i8&pp=ygUZYW5hY3J1c2lzIHNvdW5kIHRoZSBhbGFybQ==) kommt auf einem solch hohen Niveau daher, dass es einem glatt den Sprache verschlägt: diese Gitarren, diese fett groovende Rhythmusabteilung, dazu Kenn Nardis sensationell variabler Gesang (ja, ein dicker Pluspunkt im Vergleich zu Vektor, wegen der Whispers...); dass der Mann bestenfalls eine Undergroundlegende ist, ist nicht weniger als skandalös. Im weiteren Verlauf des Albums geben sich die Highlights dann die Klinke in die Hand, und mit dem perfekt platzierten Abschlussduo "Driven" (diese Melodien!)/"Brotherhood" (diese Bläser!) kommt das Beste diesmal tatsächlich zum Schluss, in Analogie zu "Screams and Whispers" bezogen auf eine allzu kurzen Bandkarriere, die viel, nein, VIEL mehr Aufmerksamkeit verdient (gehabt hätte)...

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51. Transatlantic - SMTPe (USA, 2000)
Mit sogenannten Supergroups ist es bekanntlich so eine Sache, ja, auch mit solchen, bei denen Drumoktopus Mike Portnoy seine Tentakel im Spiel hat. Mit den männlichen Nachkommen Apollos etwa (die Töchter kenne ich nicht, womöglich ein Versäumnis) bin ich bis heute nicht warm geworden; die Zutaten stimmen grundsätzlich alle, aber die konkrete Zusammenstellung mag einfach nicht munden, gekostet habe ich oft genug, ob ich's nochmal angehe? Ungewiss, bei der beträchtlichen Höhe DES STAPELS eher nicht.
Transatlantic sind da natürlich eine ganz andere Hausnummer, schon allein aufgrund der Tatsache, dass Tausendsassa Neal Morse hier seine Finger und Stimmbänder im Spiel hat, und letzteres hört man "SMTPe" auch deutlich an, wähnt man sich doch über weite Strecken einem Spock's-Beard-Album zu lauschen, ein Umstand, der freilich mit offenen Ohren zu empfangen ist angesichts der Klassealben, die sich Neals Hauptband in der 90ern mit scheinbar spielender Leichtigkeit aus dem Bart schüttelte. Es ist letztlich nur "My New World", das deutliche floral-royale Noten aufweist; der Rest wäre problemlos als das fünfte Album der Bärte durchgegangen, welches allerdings erst ein knappes halbes Jahr später erscheinen sollte (und in dieser Liste immerhin auf Rang 96 geführt wird). The best of this rest ist freilich die vollends überirdische Mammutnummer "All of the Above" gleich zu Beginn, über die allein man sich problemlos über mehrere Threadseiten auslassen könnte; die Qualitäten der Überballade "We All Need Some Light" wurden im Rahmen dieses Spielchens völlig zurecht bereits mehrfach gepriesen, und das abschließende Procul-Harum-Cover "In Held ('Twas) in I" sorgt für eine epische Maulsperre, die gekommen ist, um zu bleiben. Was fehlt noch? Ach ja, das (verhältnismäßig) straighte, einer "echten" Supergroup jedoch absolut würdige "Mystery Train"; dann wählen wir das doch einfach als Anspieltipp, bitte schön: .

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50. Fates Warning - Perfect Symmetry (USA, 1989)
Symmetrie ist überall. Ja, und weil dies so ist, empfinden wir sie als ästhetisch ansprechend, fühlen uns wohl in symmetrisch gestalten Umgebungen. Wohlfühlen sollen sich auch die Teilnehmer und Beobachter dieses Spielchens, und somit gehört kein anderes Album als "Perfect Symmetry" auf die 50 gesetzt, bildet also die goldene Mitte DER LISTE (ja, ich weiß, mathematisch stimmt das nicht, ist ja 'ne Top 100 und keine Top 99, aber GEFÜHLT ist die 50 die Mitte, und nur das zählt im postfaktischen Zeitalter, so!). Und rundum wohl fühlt man sich natürlich auch dann, wenn das Album "Gerade im Player" seine Runden dreht; das fast schon beängstigend präzise Drumming des seinerzeitigen Neuzugangs Mark Zonder verzückt ungemein, ebenso die Art und Weise, wie Joe DiBiases Bass zu einem spricht. Darüber hinaus ist es eine wahre Wonne, Ray Alder dabei zuzuhören, wie er sich peu à peu als Signature-Stimme von Fates Warning etabliert und sich so von seinem überlebensgroßen Vorgänger emanzipiert, dem er auf "No Exit" punktuell noch allzu offensichtlich nacheiferte. Generell atmet "Perfect Symmetry" durchweg Aufbruch, Neuausrichtung und das dazugehörige Selbstbewusstsein, dass dieser neue Weg ein guter sein wird, ohne den alten zu verleugnen. Ja, mit diesem Album wurden Fates Warning zu einer anderen Band. Wurden sie besser? Nein, das zu behaupten wäre vermessen, schon allein angesichts der Existenz von "Awaken the Guardian". Wurden sie etwa Prog? Ei, das ist ist eine extrem spannende Frage, die hiermit der versammelten Prog-Gemeinde zur Diskussion gestellt wird, Feuer frei! Für meine Wenigkeit gilt einstweilen: "Nothing Left to Say" (https://m.youtube.com/watch?v=Wufz_QY7x0Q&pp=ygUiZmF0ZXMgd2FybmluZyBub3RoaW5nIGxlZnQgdG8gc2F5IA==). Schönen Sommer!
 
Zuletzt bearbeitet:
52 - Eine klare 11/10 und in meiner All-Time-Top10.
51 - Überschneidung
50 - Eines der vielen Meisterwerke der Band. An der 3 Alben/Band-Hürde gescheitert.
 
Endlich! Die zweite Hälfte läuft...

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49. Pain of Salvation - The Perfect Element, Part 1 (S, 2001)
Sollte ich einmal spontan eine Band zu nennen haben, die "progressiv" im besten Wortsinne ist, die Chancen stünden gut, dass Pain of Salvation den Zuschlag erhielten. Auch wenn sicherlich nicht alle Alben oberhalb der 9-Punkte-Benchmark anzusiedeln sind, Stillstand, Vorhersehbarkeit oder gar ein Schmoren im eigenen Saft konnte man Mastermind Daniel Gildenlöw und seinen (über die Jahre doch recht häufig wechselnden) Mannen zu keinem Zeitpunkt ihrer Karriere vorwerfen. Gut, mal wurden zunächst schwer verdaulich scheinende Zutaten wie etwa gewöhnungsbedürftige elektronische Spielereien auf dem jüngsten Release ("Panther") verkocht, mal ging in Folge der eigenen himmelhohen Ambitionen ein wenig die Songdienlichkeit (natürlich polyrhythmisch) flöten ("In the Passing Light of Day", wobei so mancher mitlesende Mitstreiter hier sicher massiv widersprechen möchte bzw. wird), doch am Ende des Tages konnte den Schweden stets ein konsequentes (und global betrachtet letztlich dann auch gelungenes) Voranschreiten und Ausloten von Grenzen und Möglichkeiten attestiert werden. Natürlich bildet der erste Teil des Elements in Perfektion hier keine Ausnahme, nicht zuletzt weil er, auch das durchaus bandtypisch, an der persönlichen Komfortzone nagt, kratzt und beißt. Den markanten Sprechgesang im fulminanten Opener "Used" etwa muss man als Progpurist erst einmal wegatmen (ist dies dann geschehen, will man's gar nicht mehr anders, zumindest in diesem Song), und auch die Lyrics schneiden (Achtung, Überleitung zum Anspieltipp!) in gewohnter Weise ins Fleisch (https://m.youtube.com/watch?v=jCp22YoJBOE&pp=ygUecGFpbiBvZiBzYWx2YXRpb24gaW4gdGhlIGZsZXNo), wird doch die Geschichte zweier gebrochenener, dysfunktionaler Individuen entfaltet, in deren traurigen Schicksale eben in "Used" und "In the Flesh" eingeführt wird, bevor sich ihre Wege im Rahmen des dritten Songs "Ashes" (überragender Chorus!) kreuzen - let's burn together! Und ja, als Hörer brennt man gebannt mit, die volle stolze Spielzeit von rund 73 Minuten lang. Ein solches Feuer vermochte der zweite Teil ("Scarsick") gut sechs Jahre später dann nicht zu entfachen, wenngleich Gildenlöw auch hier nicht mit aberwitzig-progressiven Ideen geizte; ich sag' nur: "Let's disco..."

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48. Opeth - Watershed (S, 2008)
If something such as an event is a watershed in the history or development of something, it is very important because it represents the beginning of a new stage in it, so das renommierte Collins Dictionary. Joa, passt vorzüglich, würd' ich sagen, denn das Album mit ebendiesem Titel kommt rückblickend einer vor Wichtigkeit nur so triefenden Zäsur in der Opeth-Diskographie gleich. Es ist der bis dato letzte Eintrag im Bandkatalog, den man guten Gewissens mit den "Metal"-Stempel versehen kann, auch wenn an so mancher Stelle ("Porcelain Heart", "Hex Omega") schon deutlich der Nachfolger ("Heritage") durchschimmert, auf welchem Åkerfeldt und Konsorten im Retro-Wahn endgültig alle Death-Metal-Spuren beseitigten, wenngleich letztere auf der Bühne nach wie vor deutlich nachweisbar sind - gut so! Doch Obacht: In diesem Haushalt werden die alt klingenden (mittlerweile gar nicht mehr so) neuen Opeth keineswegs verschmäht, far from it, doch gleichzeitig ist die These, die Band habe mit der Abkehr von ihrem charakteristischen Stil ohne Not (?) ihre Einzigartigkeit preisgegeben, nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen; man ziehe für den Versuch eines Belegs etwa die drei "Watershed"-Songs "mit Grunz" heran, also "Heir Apparent", "The Lotus Eaters" und "Hessian Peel". Kaum vorstellbar, dass einer der mittlerweile doch recht zahlreich vorhandenen Opeth-Klone (bei aller teils fraglos vorhandenen Qualität) solche Song-Monolithen hinbekäme. Aus diesem illustren Kreise darf sich dann auch gleich der rechtmäßige Erbe als Anspieltipp zur Diskussion stellen lassen (https://m.youtube.com/watch?v=g1wW6yPDqwY&pp=ygUTb3BldGggaGVpciBhcHBhcmVudA==), einer der stärksten Opeth-Tracks überhaupt, komplett ohne Klargesang auskommend, punktuell knüppelhart, doch dabei die so bandtypischen Laut-Leise-Spielereien zur Vollendung bringend - Wahnsinn, der. Duden, übernehmen Sie!

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47. Spock's Beard - The Light (USA, 1995)
Wo Licht ist, ist auch Schatten. So weiß es der Volksmund, und auch die Physik sieht es ähnlich. Ja, und leider, leider bildet da auch das in aller Helligkeit strahlende schlecht rasierte Premierenlicht keine Ausnahme, auch wenn die Schattenanteile zugegeben in homöopathischen Dosen daherkommen. Es sind die Übergänge, die Übergänge! Genauer gesagt: Die Übergänge zwischen den einzelnen Songteilen, insbesondere in den beiden Ultra-Longtracks, aber auch im grundsätzlich großartigen "Go the Way You Go" (https://m.youtube.com/watch?v=aDrYq84dLUU&pp=ygUfc3BvY2sncyBiZWFyZCBnbyB0aGUgd2F5IHlvdSBnbw==). Diese (also die Übergänge) wirken, nun ja, teils etwas abrupt, ruckhaft, unstetig, unrund, unnatürlich, whatever. Jedenfalls noch nicht so geschmeidig, wie man es von den Herren auf den Folgewerken gewohnt ist (von einem ebendieser wird hier später noch zu reden sein). Klar ist allerdings: Dies alles ist Jammern auf lächerlich hohem Niveau, denn was vor und nach besagten Übergängen geboten wird ist nicht weniger als eine Offenbarung, Zitat (aus Rock-Hard-Rensens damaliger Rezension): "Ein farbenschillerndes, die Sinne betäubendes Inferno aus hypergenialen Melodien, nie gehörten Space-Gitarren- und Hammond-Riffs, perfekt ausgefeilten Arrangements, supertighten Relax-Passagen, knallharter Poesie und einer schier unerschöpflichen Stil- und Ideenvielfalt" - all of this in one album. So run to the light! But beware of darkness...
 
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