Ich grabe den Thread aus aktuellem Anlass wieder aus (zur Ergänzung habe ich mal noch meinen Beitrag von vor zwei Jahren hier zitiert), um ein bisschen zu plaudern. Letzte Woche stand ich ganz plötzlich, für einen flüchtigen Moment quasi, an einer Weggabelung hinsichtlich der Größe meiner Sammlung. Ich wurde überraschend von einem alten Freund angerufen, der mich bat, ihm für ein Stündchen zu helfen, um bei seinem Elternhaus aus dem Keller die umfangreiche CD-Sammlung hochzutragen und in einen Lieferwagen zu verladen. Als ich dann vor Ort war, hat er mir spontan und auch etwas überraschend (wobei ich allerdings auch früher schon mal einige CDs/Promos von ihm bekommen hatte) angeboten, dass ich von der Sammlung etwas haben könnte und ergänzte dann, dass ich – falls Zeit und Lust vorhanden – auch alles haben könnte. Uff. Ich war von dem Angebot ganz schön überrumpelt und hatte keinerlei Bedenkzeit, aber meine spontane Reaktion war sinngemäß „eine Kiste nehme ich gerne, eine Kiste macht Spaß, die komplette Sammlung ist dann doch eher Arbeit…“. Dazu ist zu sagen, dass die Sammlung ganz grob geschätzt aus ca. 5000 CDs bestand, das war dann nach dem Verladen auch ein gut gefüllter Lieferwagen mit CD-Kisten. Meine aktuelle Sammlungsgröße steht bei knapp 2500 CDs. Auch bei nachträglicher Betrachtung denke ich noch, dass es wohl besser war, sich auf nur eine Kiste zu beschränken (darin sind – wiederum ganz grob geschätzt – vielleicht um die 300 CDs), ich kann aber auch nicht verhehlen, dass mich die Sache andererseits schon gereizt hätte. Es macht als Musikfreak einfach unfassbar viel Spaß, sich durch eine geschmackvolle(!) Sammlung zu wühlen.
Da nur wenig Zeit war an dem Abend, erfolgte die Auswahl meiner Kiste ziemlich kofferhoffermäßig. Ich hatte nur flüchtig gesehen, dass da obendrauf ganz interessant aussehendes Zeug lag und hatte ausnahmsweise mal Glück, denn vom ersten Eindruck ist der Kisteninhalt echt gut: Sachen von einigen guten Labels wie z. B. dem kanadischen Constellation, einige Bands mit denen ich mich eh schön länger mal beschäftigen wollte (wie z. B. die deutschen Krautrocker Faust), einige ganz nette Diskografie-Aufstockungen und so weiter.
Ein bisschen bescheuert, da ich im vergangenen Jahr ganz bewusst weniger Tonträger gekauft hatte und dadurch endlich mal erfolgreich Tonträgerstapel („noch zu wenig gehört“, etc.) abbauen konnte. Immerhin ein wenig hatte ich auch ausgemistet. Und jetzt habe ich auf einen Schlag wieder ein paar hundert neue CDs, die gehört werden wollen (und zusätzlich bei Musik-Sammler „katalogisiert“). Bis die Kiste vollständig „ausgewertet“ ist, werde ich wohl die nächsten ein bis zwei Jahre brauchen. Das Pflegen einer umfangreicheren Sammlung ist schon zeitraubende Nerderei – die meiste Zeit macht es definitiv Spaß, aber hin und wieder gibt es Momente, in denen es sich auch ein wenig nach Arbeit anfühlt. Na ja, first world problems.
Was hättet ihr an meiner Stelle gemacht? Hättet ihr auf einen Schlag um die 5000 Tonträger genommen?
Würde mich interessieren.