"Überraschendes" aus Großbritannien:
"Chapter One: The Plumes of Enceladus" ist das aus 7 Titeln bestehende Debutalbum der Formation "The Book of Revelations"(eine Vorab-EP gibt es wohl auch noch). Hätte ich ursprünglich auf ein Projekt getippt, so scheint es sich hier durchaus um eine "richtige" Band zu handeln (s. auch Homepage):
https://thebookofrevelations.org/home
Um es kurz zu machen und meiner kurzen Beschreibung im "Welche-Scheibe..."-Faden zu ergänzen: das Ding ist großartig, weit mehr, als "nur" eine Verbeugung vor den 70er Genesis. Ähnlich wie Birth im vergangenen Jahr und die Crown Lands aktuell ist "The Plumes..." ein echtes Sammelsurium an 70er-Prog, wobei der Genesis-Anteil zugegebenermaßen heraus ragt. Nur: das Ganze ist derartig großartig fabriziert, dass einem die Kinnlade auch gern mal auf die Wampe zu fallen vermag. Allein der neuneinhalbminütige Opener klingt einfach derart (Gabriel-Genesis)-Retro, dass es eine Freude ist - und ist - obgleich auch die Produktion sehr "seventieesk" gehalten ist - gleichermaßen absolut taufrisch.
Anders als Birth im vergangenen Jahr wird aber diese Band (dieses Projekt) möglicherweise auch diejenigen abholen, die ansonsten eher auf die geradlinige(re) (Neo-)Prog-Variante abfahren - somit gleichmaßen für
@Pavlos und
@Vauxdvihl (um mal je Einen aus per Gruppe zu benennen). Denn: die Neo-Prog und Melodiekomponente kommt nie zur kurz, allein schon "Survival of the Wittest" (keine 3 Minuten lang, Track 2 auf dem Album) ist wohl das, was in den golden 70's ein Hit gewesen wäre.
Hinzu kommen nicht selten folkige Elemente und so manches Keyboard driftet auch mal in eher spacige Regionen ab, wer Befürchtungen in Richtung "zu keyboardlastig" hegen sollte, dem sei verraten: hier ist eher ergänzende Gleichberechtigung angesagt und bisweilen rifft es gar ein wenig und die Gitarrensoli sind absolut grandios.
Hatte ich eingangs ein "ganz nett, aber muss man nicht vertiefen" für mich eingespeichert, so haben mich mittlerweile 5 Durchläufe klar eines Besseren belehrt: das ist toll, aber echt jetzt
.
Einfach anhören, es lohnt sich (Album komplett über YT):