Liebes (nicht-ornithologisches) Tauben-Team,
die Gründung des "Deaf Forever" hat mich tatsächlich dazu gebracht, meine gut 10 Jahre lang bestehende Print-Mag-Abstinenz (Ausnahme: Fanzines wie "That's Metal" oder "Hammerheart") zu brechen, und mal wieder einer Publikation druckender Kollegen eine Chance zu geben.
Die ersten Eindrücke sind durchaus positiv bis sehr gut. Was ich zu "nörgeln" habe, das sind allenfalls Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass ich das Layout ein wenig unübersichtlich finde (vor allem die zahlreichen Einklinker mit "Lieblingsalben von XYZ" etc...).
Daneben war mir der vom Grundsatz her sehr lobenswerte und vielversprechende Abriss über die deutsche Szene des dritten Jahrtausends etwas zu hektisch, sprich zu sehr im Telegrammstil gehalten. Da hätte man nochmal mehr daraus machen können, wenn man die Story auf mehrere Hefte verteilt und den einzelnen Szene-Rundschauen mehr Raum gegeben hätte, um sich storyartig zu entwickeln. So ist es halt ein bisschen arg viel Stakkato-Aufzählerei.
Was ich wirklich etwas ärgerlich finde, sind einzeilige Live-Reviews wie dieses hier:
"Salzlos sind dagegen BLOOD FIRE DEATH, die technisch stark, aber ohne Spirit Bathory-Klassiker verhunzen."
Damit wird man weder der Band noch dem Informationsauftrag gerecht, so dass man es auch gleich lassen kann. Klar, im Online-Sektor sind wir alle etwas mehr vom "Ich schreibe zu jeder Band einen Roman"-Fetisch befallen, was im Printbereich aufgrund des verfügbaren Platzes natürlich nicht so exzessiv geht, aber einen Gig mit einem Einzeiler abzufertigen wird einfach auch dem Anspruch nicht gerecht, den das DF auch als Printmag haben sollte.
Aber vor wir uns zu sehr mit den negativen Dingen aufhalten und auch noch der Eindruck entsteht, dass ich das Heft nicht gut fände, will ich auch noch tonnen- ... na ja, sagen wir kiloweise Lob ausschütten:
1. und wichtigstens:
Mir gefällt vor allem die stilistische Ausrichtung, die im Prinzip zu 100% meinem Beuteschema entspricht, also alles enthält, was zwischen Classic Hardrock und Black/Death liegt, und relativ konsequent alles ausspart, was postmodern und kreuzüber ist, und glaubt, den Metal überwunden zu haben. So darf das sein. So soll das sein!
Außerdem toll:
- Die Vorstellung des Personals zur Begrüßung.
- Die Grundidee des Deutschland-Specials.
- Das MF-Bootleg-Special (einfach cool, obwohl ich mich für Bootlegs NULL interessiere)
- Under A Funeral Moon
- Forgotten Jewels
- Demoseiten
- allgemein die Rubriken
Gruß,
Rüdiger.