[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die gräfliche Liste

Okay, "Angst" ist nicht das richtige Wort. Es wird halt wieder Probleme geben. Am liebsten würde ich ja ein Sparschweichen einrichten, in das jeder für den Satz "Das ist kein Prog" oder bedeutungsgleiche Äußerungen einen Euro tun muß. Von dem Geld könnte sich das gesamte Unterforum Konzertkarten kaufen, ich sag´s Euch. ;)

Ja, ich trete zurück vom Rücktritt, die Abschiedstour wird verlängert.
 
Platz 87:

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Animals As Leaders - s/t (2009)

Vermutlich war den meisten klar, daß diese Band kommen würde. Rage hat sie ja schon in einem Posting (zu Polyphia, glaube ich) erwähnt. Meine 2 Cts.: Nur, weil es (mindestens) noch ein anderes Subgenre gibt, dem diese Platte zugeordnet wird, heißt das nicht, daß der Oberbegriff "Prog" hier nichts zu suchen hätte. Schon geil, auch wenn die vielen Saiten mich verwirren. Man weiß nie, ob gerade Gitarre oder Bass spielt. Aber immerhin WIRD hier gespielt, für viele sicherlich etwas zu arg. Ich kann es auch nicht jeden Tag hören, aber wenn, dann hab ich Feiertag... :jubel:

Der Gesang ist vielleicht etwas zu weit nach hinten gemischt.

Platz 86:

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Shadow Gallery - Carved In Stone (1995)

Der Opener ist ganz, ganz groß, nicht ohne Grund wurde er ja nochmal auf "Legacy" zweitverwurstet. Mit dem "orientalischen" Rhythmusmotiv, das eine so lange Geschichte in der Rezeption arabischer Musik durch den Westen hat. Das leuchtende Highlight dann natürlich "Crystalline dream", ein Song, den ich nun schon bestimmt fast hundertmal gehört habe (naja, über 80mal bestimmt) und der mir immer noch Schauer über den Rücken jagt wie beim ersten bzw. eher zweiten oder dritten Mal, wenn man das Neue schon verinnerlicht hat und es so recht zu genießen beginnt. "Deeper than life" ist auch fantastisch, hörbar aus demselben Holz geschnitzt wie "Questions at hand" vom Debut, wenn auch nicht ganz so gut. "Celtic princess" (allein der Titel!) hätte man sich viell. sparen sollen, ein besonders großer Fremdkörper bleibt für mich "Alaska". Kansas hin oder her, was soll der Unfug? Ich finde, man hört, daß hier Cadden-James ausnahmsweise beim Kompositionsprozeß nicht seine Finger mit im Spiel gehabt hat. Das große Schluß-Epos ist dann auch wieder ein bißchen zwiespältig für mich, tolle Atmosphäre, wunderbare Ideen, aber auch aalglatte Recording-Perfektion und viel zu ausgedehntes "Klassik"-Geklimpere. Insgesamt jedoch genau das, was der Titel andeutet: Ein Meilenstein.

Platz 85:

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Spastic Ink - Ink Compatible (2004)

Beide "Generationen" von Watchtower in Zusammenarbeit. Keyser bei zwei Tracks auch dabei. Gastauftritte für Sean Malone (mit seinem Projekt Gordian Knot hat R. Jarzombek kurz zuvor ebenfalls zusamengearbeitet) und Marty Friedman. Leider nicht auch Marty Feldman. Wieso war der eigentlich nie auf einem Albumcover? Alles wie zu erwarten: Viel Gefidel und Gegniedel, aber heroisch natürlich und schön. Ich bin sehr dankbar, daß sie damals diese Scheibe gemacht haben, auch wenn die Qualität des Songwritings dem letzten Watchtower-Lebenszeichen nicht das Wasser reichen kann.
 
87: das ist technisch natürlich total beeindruckend, aber holt mich emotional so überhaupt nicht ab. Wenn ohne Gesang, dann eher atmosphärischer Post Rock als polyrhythmische Frickel-Orgien.
86: Ja, die ist schon ganz gut. Höre ich auch 28 Jahre nach Entdeckung immer noch relativ regelmäßig. Können nicht viele Alben von sich behaupten.
85: Hier kenne ich nur den Vorgänger, mit dem ich ein ähnliches Problem wie mit dem AAL habe. Auf dieser hier wird auch gesungen, oder? Vielleicht macht es das für mich zugänglicher. Mal testen.
 
87. Ich finde mich in diese Musik nicht rein, diese Band hat mich nie abholen können. Ich muss allerdings ergänzend hinzufügen, dass ich es auch nie in der Tiefe versucht habe, was möglicherweise erforderlich wäre. Als Denkanstoß aber durchaus geeignet, um das noch mal anzutesten, wobei ich unlängst mit den (wenn auch anders gearteten) ...Trail of Dead mal wieder gescheitert bin: es gibt einfach auch Prog, der gibt mir nix. Das Schöne an dieser Richtung: das muss nicht auf Dauer so sein und kann auch Band/stimmungsabhängig sein.
86. Die Schattengalerie...schreckliche Musik, kann ich mir absolut nicht geben :D. Eine treffliche Beschreibung dieses Albums. Shadow Gallery lösen bei mir meistens den Wunsch aus, direkt ein weiteres Album von ihnen aufzulegen, wenn das vorige durchgelaufen ist...herrlicher Wohlfühlprog, wunderbares Songwriting.
85. Eine dieser Platten, die ich immer interessant fand, aber ich kam nicht ran, ist im Übrigen mit der von Dir auch erwähnten Gordian Knot ganz ählich. Hat dazu geführt, dass ich beide seit Urzeiten nicht gehört habe (ich habe auch nur eine CD-R von der Spastic Ink, soll aber keine Entschuldigung sein...)
 
Schön, dass es doch weitergeht :top:

Das ist doch gerade das Interessante, das andere Menschen ganz andere Platten im Fokus haben als man selbst.
87 und 85 kannte ich nicht, sind aber beide bei Apple Music, so dass ich mal reinhören konnte. Für mich ist das beides nichts, weil zu viel Gefrickel. Wahrscheinlich können Leute, die ein Instrument spielen, damit viel mehr anfangen.

Die 86 hingegen finde ich großartig.
 
Das ist doch gerade das Interessante, das andere Menschen ganz andere Platten im Fokus haben als man selbst.
87 und 85 kannte ich nicht, sind aber beide bei Apple Music, so dass ich mal reinhören konnte. Für mich ist das beides nichts, weil zu viel Gefrickel. Wahrscheinlich können Leute, die ein Instrument spielen, damit viel mehr anfangen.
Vielen Dank für Eure so raschen Kommentare! :verehr:Stellvertretend kurz zu Deinem, @Prodigal Son : Kann ich vollkommen verstehen. Und ja, das ist wohl so´n büschen mein "Defekt", daß für mich selbst Gefrickel noch Musik ist. Naja, manchmal. ;) Du sagst es alles im ersten Satz Deines Zitats. Unterschiedliche Geschmäcker, unterschiedliche Herangehensweisen. Finde ich schön, daß das hier alles Platz hat.
 
Platz 87:

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Animals As Leaders - s/t (2009)

Vermutlich war den meisten klar, daß diese Band kommen würde. Rage hat sie ja schon in einem Posting (zu Polyphia, glaube ich) erwähnt. Meine 2 Cts.: Nur, weil es (mindestens) noch ein anderes Subgenre gibt, dem diese Platte zugeordnet wird, heißt das nicht, daß der Oberbegriff "Prog" hier nichts zu suchen hätte. Schon geil, auch wenn die vielen Saiten mich verwirren. Man weiß nie, ob gerade Gitarre oder Bass spielt. Aber immerhin WIRD hier gespielt, für viele sicherlich etwas zu arg. Ich kann es auch nicht jeden Tag hören, aber wenn, dann hab ich Feiertag... :jubel:

Der Gesang ist vielleicht etwas zu weit nach hinten gemischt.

Platz 86:

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Shadow Gallery - Carved In Stone (1995)

Der Opener ist ganz, ganz groß, nicht ohne Grund wurde er ja nochmal auf "Legacy" zweitverwurstet. Mit dem "orientalischen" Rhythmusmotiv, das eine so lange Geschichte in der Rezeption arabischer Musik durch den Westen hat. Das leuchtende Highlight dann natürlich "Crystalline dream", ein Song, den ich nun schon bestimmt fast hundertmal gehört habe (naja, über 80mal bestimmt) und der mir immer noch Schauer über den Rücken jagt wie beim ersten bzw. eher zweiten oder dritten Mal, wenn man das Neue schon verinnerlicht hat und es so recht zu genießen beginnt. "Deeper than life" ist auch fantastisch, hörbar aus demselben Holz geschnitzt wie "Questions at hand" vom Debut, wenn auch nicht ganz so gut. "Celtic princess" (allein der Titel!) hätte man sich viell. sparen sollen, ein besonders großer Fremdkörper bleibt für mich "Alaska". Kansas hin oder her, was soll der Unfug? Ich finde, man hört, daß hier Cadden-James ausnahmsweise beim Kompositionsprozeß nicht seine Finger mit im Spiel gehabt hat. Das große Schluß-Epos ist dann auch wieder ein bißchen zwiespältig für mich, tolle Atmosphäre, wunderbare Ideen, aber auch aalglatte Recording-Perfektion und viel zu ausgedehntes "Klassik"-Geklimpere. Insgesamt jedoch genau das, was der Titel andeutet: Ein Meilenstein.

Platz 85:

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Spastic Ink - Ink Compatible (2004)

Beide "Generationen" von Watchtower in Zusammenarbeit. Keyser bei zwei Tracks auch dabei. Gastauftritte für Sean Malone (mit seinem Projekt Gordian Knot hat R. Jarzombek kurz zuvor ebenfalls zusamengearbeitet) und Marty Friedman. Leider nicht auch Marty Feldman. Wieso war der eigentlich nie auf einem Albumcover? Alles wie zu erwarten: Viel Gefidel und Gegniedel, aber heroisch natürlich und schön. Ich bin sehr dankbar, daß sie damals diese Scheibe gemacht haben, auch wenn die Qualität des Songwritings dem letzten Watchtower-Lebenszeichen nicht das Wasser reichen kann.
Hab ich alle drei als CD hier, alles tolle Scheiben, bin aber noch nicht ganz sicher, ob die auch alle in meiner Liste landen werden (von den drei mag ich sogar die ANIMALS AS LEADERS am liebsten).
Ist übrigens in meiner Welt alles völlig unzweifelhaft und eindeutig Prog (was sonst?), also diesmal ja fast schon eine Prog-Mainstream-Liste für deine Verhältnisse...:D
 
87: das ist technisch natürlich total beeindruckend, aber holt mich emotional so überhaupt nicht ab. Wenn ohne Gesang, dann eher atmosphärischer Post Rock als polyrhythmische Frickel-Orgien.
87. Ich finde mich in diese Musik nicht rein, diese Band hat mich nie abholen können. Ich muss allerdings ergänzend hinzufügen, dass ich es auch nie in der Tiefe versucht habe, was möglicherweise erforderlich wäre. Als Denkanstoß aber durchaus geeignet, um das noch mal anzutesten, wobei ich unlängst mit den (wenn auch anders gearteten) ...Trail of Dead mal wieder gescheitert bin: es gibt einfach auch Prog, der gibt mir nix. Das Schöne an dieser Richtung: das muss nicht auf Dauer so sein und kann auch Band/stimmungsabhängig sein.
Immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Mich hat das Album beim ersten Hören schon emotional total gepackt, das haben sie in dieser Intensität danach für mich allerdings nie wieder geschafft (obwohl die letzte Scheibe wieder sehr nah dran ist). Ich könnte aber auch stundenlang Instrumentalmusik hören (solange die spannend und abwechslungsreich komponiert ist). Ist mir allemal lieber, als Musik mit mittelmäßigem oder nervigem Gesang.
 
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