[Top of the Progs - 100 Meisterwerke] Die Liste von Prodigal Son

Weiter geht es mit dem vorletzten Trio, bevor die Top 10 dann einzeln vorgestellt werden...


16. Queen – II
Ein letztes Mal habe ich Schwierigkeiten, eine Platte eindeutig in die Schublade Prog einzuordnen, aber eine stilistische Einordnung ist bei Queen ohnehin nahezu unmöglich. Letztlich repräsentiert das aus meiner Sicht in seiner Gesamtheit proggigste Album auch ein bisschen insgesamt die progressive Seite von Queen, die sich später in einzelnen Songs wie natürlich Bohemian Rhapsody oder Innuendo in Perfektion, aber eben nicht mehr auf Albumlänge gezeigt hat. Auf Queen II passt aber durch die Bank alles: dynamische Bandbreite, epische Geschichten, fantastische Band, phänomenaler Gesang. Ein Monument, das vor allem (aber nicht nur) vom Kampf der beiden Königinnen seine Größe gewinnt (bei mir liegt die Schwarze vorn). Diese Liste wäre ohne das beste Queen-Album nicht komplett.


15. Fates Warning – Parallels
Ist ein Album weniger progressiv, wenn es aufgrund sich in die Ohren bohrender Melodien zugänglicher gibt als andere? Ich denke nicht, vor allem wenn auf instrumentaler Ebene weiterhin rhythmisch höchstkomplexe Dinge ablaufen. Nachdem ich mir die ersten beiden Alder-Alben damals mühsam erarbeiten musste (und bei No Exit nie richtig ankam), hat es seinerzeit bei Parallels sofort geklickt. Die erste Seite mit Leave The Past Behind, Life In Still Water, Eye To Eye und The Eleventh Hour ist gar auf Top-3 Niveau, da fällt die zweite leicht ab, so dass es nicht ganz für einen Platz unter den ersten 10 langt. Aber so weit oben spielen ohnehin nur noch die absoluten Götterwerke mit.


14. Rush 2112
Ziemlich eindeutig ist meine Rush Top 3, trotz der Unmenge an 10/10-Alben der drei Kanadier. Während der monumentale Titelsong dafür sorgt, dass 2112 eine der Medaillen bekommt und A Passage To Bangkok, The Twilight Zone sowie Something For Nothing den dritten Platz absichern, sind es Tears und vor allem Lessons, die eine bessere Platzierung verhindern, sowohl innerhalb der Rush-Wertung, als auch im Gesamtrennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
16 - neben "A Night At The Opera" auch meine liebste Queen, habe aber die Band dann insgesamt doch auf der anderen Seite eingeordnet, aber ist wirklich einer der schwierigsten Grenzfälle
15 - Überschneidung. Ein Traum.
14 - Ist an der 3-Album-Regel gescheitert, aber natürlich ein ultimativer Klassiker. 'Tears' ist übrigens in der Version von Alice In Chains auf dem 2016er Re-Release total super.
 
16. Toll das Du dieses Album in Deiner Liste postest. Auch die Platzierung hat dieses außergewöhnliche Werk mehr als verdient. 10/10
15. Eines der sehr vielen geilen Machtwerken von Fates Warning. Träumchen....9,75/10
14. Meine Zweitliebste Rush, beim Hören auch oftmals die No.1. !!
Der Song 2112 beinhaltet alles was mich an unanstrengenden Prog begeistert.
10/10
 
Mein letzter Dreier sieht so aus...


13. Opeth – Blackwater Park
Von der Kritik hochgelobt und das völlig zurecht. Opeth perfektionieren mit Blackwater Park den Stil ihrer ersten Jahre, bevor sie danach in verschiedene Richtungen experimentieren. Hier sind die Death Metal Wurzeln noch deutlich spürbar, aber durch Steven Wilson bereits deutlich eingehegt. Höhepunkte gibt es reichlich unter den sieben langen bis epischen Songs (The Leper Affinity, Bleak, Blackwater Park), trotzdem ragt mit The Drapery Falls noch das absolute Bandhighlight heraus. Wahnsinnig schön und die perfekte Musik zu dieser Jahreszeit.


12. Pink Floyd – Wish You Were Here
Würden hier auch Live-Platten erlaubt sein, wäre Pink Floyd mit Pulse im Rennen um das Treppchen dabei. Im Studio fehlt meist ein bisschen was. Hier kommen sie aber der Perfektion am nächsten. Vor allem durch den Titelsong und Shine On You Crazy Diamond, das auf dem Album mit allen neun Teilen, aber leider zweigeteilt präsentiert wird. In den Solis zeigt sich beispielhaft die herausragende Klasse von David Gilmour, der das gefühlvolle Spiel wir nur ein Zweiter (auf den ich bereits beim nächsten Platz und danach noch ein paar Mal eingehe) beherrscht. Da auch Welcome to The Machine großartig ist und nur Have A Cigar etwas abfällt, bekommt man hier das mit Abstand beste Album von Pink Floyd geboten, auch wenn viele Käufer sich eher auf den Vorgänger stürzten, der bei mir gar keine Berücksichtigung findet.


11. Marillion – Brave
Nachdem Seasons End noch auf Fish zugeschnitten war und sich das Team Marillion und h auf der Holidays In Eden erst noch einspielen musste, war es mit dem dritten Album in dieser Konstellation endlich so weit: Marillion hatten sich vom Neoprog der ersten Phase entfernt und sind eher in Richtung Artrock unterwegs. Weniger Hits, weniger Eingängigkeit, mehr Atmosphäre, mehr Melancholie (was primär an der Stimme von h liegt), bereits bei Living With The Big Lie ist das alles in Perfektion vorhanden, wird aber im zentralen Longtrack Goodbye To All That nochmal gesteigert. Alone Again In The Lap Of Luxury zeigt als einziger Song eine gewisse Fröhlichkeit, aber ansonsten ist das Album der Soundtrack zu einem tristen Regentag in England (oder auch hier), der neben der Atmosphäre vor allem von der Theatralik des einen Steve und den unfassbaren Gitarrenmelodien (z.B. ganz am Ende des Albums) des anderes Steve lebt, der seinem Vorbild David Gilmour in Nichts nachsteht. Auch wenn vor allem mit Marbles und F.E.A.R. nochmal zwei richtig geniale Alben kamen (und auch im Rest immer wieder großartige Perlen zu finden sind), war Brave der Höhepunkt der zweiten Marillion-Inkarnation.

Weiter geht es demnächst mit den Top 10 in Einzelnennung.
 
13 - ohne Frage ein tolles Album, das bei mir auch nur knapp an der Liste gescheitert ist. Insgesamt hat Opeth bei mir in den letzten 12-13 Jahren recht massiv an Liebe eingebüßt. Irgendwie haben die Schnarchnasen-Alben die tollen Werke bis "Watershed" ein bisschen mit runtergezogen.
12 - ich sagte es schon bei @Blackwhitesun : falls ich doch mal ein Pink-Floyd-Album kaufen würde, dann dieses. 'Welcome to the Machine' und 'Wish You Were Here' sind meine Favoriten.
11 - Ganz toll und auch nur knapp an der Liste gescheitert. Ich höre da "Marbles" noch einen Tick stärker, weil da die Songs auch einzeln super funktionieren. "Brave" funktioniert für mich ausschließlich als Gesamtwerk und besticht durch seine Atmosphäre.

Jetzt bin ich schon sehr auf die Top10 gespannt.
 
Blackwater Park war damals tatsächlich mein erstes Opeth-Album. Davor hatte ich die Band als "Mädchen-Death Metal" abgetan und ignoriert. :D Ein Fehler!
Alles bis einschließlich BWP steht auch immer noch im Schrank, danach wurde die Band mit jedem weiteren Album leider uninteressanter für mich. (Ausnahme: "Closure", in der Studioversion unspektakulär, aber in der Live-Version auf der "Lamentations - Live At Shepherd's Bush Empire 2003" völlig grossartig dank Martin Lopez!)

Wish You Were Here natürlich auch ein Klassiker, den ich allerdings nie höre...

Und die Marillion-Alben nach dem Ausstieg von Fish sind mir nicht bekannt...
 
Die Opeth zähle ich zu ihren besten Platten.

Die Pink Floyd ist ihre beste Platte.

Die Marillion zähle ich nicht zu ihren besten Platten. Aber gut ist sie natürlich dennoch.
 
Opeth sind nicht meine Tasse Tee...

Wish You Were Here war immer meine liebste Floyd, mittlerweile hat Meddle bei mir die Pole Position eingenommen.

Brave bei Erscheinen gekauft, mehrmals gehört und ins Regal gestellt.
Noch 2 oder 3 mal in den letzten Jahren reingehört....zündete bei mir gar nicht und deswegen verkauft.
 

10. Psychotic Waltz - Into The Everflow

Platz 12? Oder doch Platz 11? Alles Quatsch: dieses Album gehört in die Top Ten. Von den Bands, die hier noch kommen, haben mich Psychotic Waltz erst mit deutlicher Verspätung Mitte der 10er Jahre erwischt, dafür aber ziemlich heftig, weil so mit so gar nichts anderem vergleichbar sind, vor allem auf ihrem Zweitwerk Into The Everflow. Sei es der (atmo-)sphärische Einstieg mit Ashes (Ist das Intro, eine Ouvertüre oder doch ein für diese Band „normaler“ Song?), die vollkommen unüblichen Gesangslinien von Buddy Lackey oder einfach nur die beiden Longtracks, die teilweise (Butterfly mit seinen vielen Jimmy Hendrix-Verweisen) eher hippiesk als metallisch wirken. Dazu in allen Songs so unglaublich feine Gitarrenmelodien und eine Rhythmus-Kunst, die nicht von dieser Welt ist. Alle 8 originalen Songs sind absolute Göttergaben, nur der Bonus Disturbing The Priest von Black Sabbath passt nicht so ganz rein (ist aber auf meiner Nachpressung mit drauf). Ein Werk für die Ewigkeit, den neun noch anderen Alben absolut ebenbürtig und nur deswegen dahinter, weil mich die anderen (mit einer Ausnahme) noch viel länger berühren.
 
Ein Klassiker und wahrscheinlich wirklich das beste PW-Album. Auch wenn mir das Debüt aus nostalgischen Gründen noch ein bisschen mehr bedeutet.
 

9. Threshold – Subsurface

Ich hätte es mir einfach machen und die komplette Top 10 mit Threshold-Alben besetzen können, ich hätte es mir schwer machen und eine selbstauferlegte drei Alben Regel anwenden können, am Ende ist es wie es ist: eigentlich könnte fast jedes Album der Engländer an diesem Platz (oder noch weiter oben, aber warten wir mal ab) stehen, trotzdem ist es kein Zufall, dass Subsurface in den Top 10 gelandet ist, ist es doch für mich noch etwas besser als die anderen Alben der Mac-Phase, was primär daran liegt, dass alle neun der regulären Tracks absolute Killer sind. Bereits der Opener Mission Profile besticht durch seinen Killer-Refrain, bei Ground Control ragen das göttliche Gitarrensolo und der ruhige Zwischenteil heraus, bei Opium der schleppende Groove, The Art Of Reason ist einer dieser Longtracks, die Groom und West mal so eben auf jedem Album rausschütteln, aber für die jede andere Band töten würde, dann sind da noch die beiden Melodiemonster Flags And Footprints und The Destruction Of Words und auch bei den anderen drei Tracks fallen nicht im Geringsten ab. Was noch fehlt? Eine Lobeshymne auf Andrew McDermott (RIP): leider habe ich ihn nie live erlebt und auch wenn die anderen beiden Sänger ihm in nichts nachstehen, ist das das Threshold-Album, bei dem mich die Gesangsleistung am meisten anspricht. Weniger theatralisch als Wilson, weniger erdig als Morgan, dafür hat Mac diese Melancholie in der Stimme, die den anderen beiden fehlt und die die Alben mit ihm ganz besonders machen.

Bleibt die Frage, wie man da noch einen draufsetzen kann? Wenn man Karl Groom und Richard West heißt kann man das. Klingt komisch, ist aber so.
 

10. Psychotic Waltz - Into The Everflow

Platz 12? Oder doch Platz 11? Alles Quatsch: dieses Album gehört in die Top Ten. Von den Bands, die hier noch kommen, haben mich Psychotic Waltz erst mit deutlicher Verspätung Mitte der 10er Jahre erwischt, dafür aber ziemlich heftig, weil so mit so gar nichts anderem vergleichbar sind, vor allem auf ihrem Zweitwerk Into The Everflow. Sei es der (atmo-)sphärische Einstieg mit Ashes (Ist das Intro, eine Ouvertüre oder doch ein für diese Band „normaler“ Song?), die vollkommen unüblichen Gesangslinien von Buddy Lackey oder einfach nur die beiden Longtracks, die teilweise (Butterfly mit seinen vielen Jimmy Hendrix-Verweisen) eher hippiesk als metallisch wirken. Dazu in allen Songs so unglaublich feine Gitarrenmelodien und eine Rhythmus-Kunst, die nicht von dieser Welt ist. Alle 8 originalen Songs sind absolute Göttergaben, nur der Bonus Disturbing The Priest von Black Sabbath passt nicht so ganz rein (ist aber auf meiner Nachpressung mit drauf). Ein Werk für die Ewigkeit, den neun noch anderen Alben absolut ebenbürtig und nur deswegen dahinter, weil mich die anderen (mit einer Ausnahme) noch viel länger berühren.

Vermute bei einigen Listen (auch bei mir) wird der zeitliche Aspekt immer größer, je weiter es gen Ende geht.
Aber das wie, warum und alles andere ist zum Glück bei jeder individuellen und subjektiven Liste völlig egal.
 

8. Rush – Hemispheres

Rush in den 70ern, eine Phase, die ich altersbedingt nur in der Rückschau entdecken konnte. Auf den ersten drei Alben haben sie sich noch nicht endgültig gefunden, das war erst ab 2112 so weit, für viele das Meisterwerk der ersten Rush-Phase und auch von mir vor ein paar Wochen entsprechend gewürdigt. Ich finde aber Hemispheres, das letzte Album der 70er, aber noch ein Stückchen besser, einfach weil es komplett wie aus einem Guss wirkt. Der die Seite 1 umspannende Longtrack Cygnus X-1 Book II Hemispheres steht 2112 in nichts nach, Circumstances ist einer der härtesten Rush-Songs, und The Trees ein (ebenfalls recht harter) Band-Klassiker. Den Abschluss bildet mit La Villa Strangiato das kurzweiligste knapp 10-minütige Instrumental der Musikgeschichte. Ein Song bei dem man selbst als bekennender Geddy Lee-Fan den Gesang so rein gar nicht vermisst. All das hievt das Album locker in die Top 10 und auf den 2. Platz meiner Rush-Rangliste.
 
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