DEAF FOREVER - die achtunddreißigste Ausgabe

Ich bin ein sehr loyaler Mensch, der im realen Leben Freunde nach außen hin auch verteidigt, wenn er weiß, dass sie gehörigen Bockmist verzapft haben. Das DF liegt mir ebenfalls sehr am Herzen, das DFF gleichermaßen. Hier agiere ich demnach kaum anders. Nach der Lektüre des Vorwortes muss ich sagen: @Doomsower, du sprichst mir aus der Seele, du bist ein ebenso feiner Kerl wie dein Bruder, das hat stets Substanz. Ich bin gerade sehr betrübt und ratlos.
 
Mein Ansatz in Konflikten ist seit jeher, möglichst viele Positionen zu hören, um sie zu verstehen. Sowohl in der Sache, aber auch, was die jeweiligen Kränkungen und Verletzungen angeht, die in Konflikten nahezu zwangsläufig auftreten. Kritik am Werk ist für den Erschaffer oft eben nicht von einer Kritik an der Person zu trennen. Kritik an Meinungen und Positionen ebensowenig. Der Furor, der aus solchen tatsächlichen oder auch nur empfundenen Kränkungen entsteht, macht es schwer bis unmöglich, einander zu hören oder überhaupt noch hören zu wollen und Standpunkte zu reflektieren. Dies scheint mir eine jener Situationen zu sein, in der auf eine Eruption (zeitverzögert) eine weitere als Reaktion erfolgt, die entweder kathartisch das Feld ebnet, auf dass man sich neu begegnen kann oder jeglichen weiteren Austausch unmöglich macht. Ich hoffe auf Ersteres, bin jedoch aktuell verdammt ratlos.
 
ein Bedienen bestimmter Klischees ("Studierte Medienpädagogen und dauerdiskutierende Walldorfschullehrer")
Während die Waldorfschule in allen Ausprägungen und mit sämtlichem Zubehör tatsächlich ein Monstrum von einem Klischee ist (was ja immer noch nicht heißt, dass es ne voll geile Idee ist, dieses zu bedienen), bin ich mir bei "studierten Medienpädagogen" nicht sicher.
Ich glaube, in meinem Umfeld (Filterblase und so. Klar. Ich geh ja auch tatsächlich nicht viel raus) gibt es mehr Menschen, die dieses Berufsbild überhaupt nie wahrgenommen haben, als welche, die darin ein spezielles Klischee sehen würden. Aber zufälligerweise beschreibt das nun die tatsächliche Profession von einem der hopsgegangenen User. Ich weiß halt nicht, was daran verwerflich sein sollte, ein studierter Medienpädagoge zu sein. Vielleicht lernt man, tatsächliche Berufsbezeichnungen als Schimpfwort zu benutzen, wenn man jahrelang "Musikjournalist" (in Anführungszeichen) genannt wird, weil man "nur" über Metal schreibt? Kann man nur spekulieren. Ich find's jedenfall würdelos.
 
Mich hatten die "an den Haaren herbeigezogenen Online-Reaktionen auf den Titel der letzten Ausgabe" zum Nachdenken angeregt. Einfach auch deswegen, weil die "feministischen Internetkrieger" ihre Beiträge durchaus mit Substanz angereichert hatten. Ich bin zwar kein "dauerdiskutierender Waldorfschüler", der nicht auch mal nen dreckigen, gut platzierten Spaß vertragen kann, aber "schlicht und ergreifend lächerlich" fand ich die Argumentation der "studierten Medienpädagogen" nicht. Insofern möchte ich der Behauptung widersprechen, dass "die mit heiligem Eifer vorgetragenen Beschwerden niemand ernst nahm".
 
Mein Ansatz in Konflikten ist seit jeher, möglichst viele Positionen zu hören, um sie zu verstehen. Sowohl in der Sache, aber auch, was die jeweiligen Kränkungen und Verletzungen angeht, die in Konflikten nahezu zwangsläufig auftreten. Kritik am Werk ist für den Erschaffer oft eben nicht von einer Kritik an der Person zu trennen. Kritik an Meinungen und Positionen ebensowenig. Der Furor, der aus solchen tatsächlichen oder auch nur empfundenen Kränkungen entsteht, macht es schwer bis unmöglich, einander zu hören oder überhaupt noch hören zu wollen und Standpunkte zu reflektieren. Dies scheint mir eine jener Situationen zu sein, in der auf eine Eruption (zeitverzögert) eine weitere als Reaktion erfolgt, die entweder kathartisch das Feld ebnet, auf dass man sich neu begegnen kann oder jeglichen weiteren Austausch unmöglich macht. Ich hoffe auf Ersteres, bin jedoch aktuell verdammt ratlos.

Ich verstehe sehr gut, dass es schwer ist eine sachliche Kritik nicht auch reflexartig persönlich zu nehmen. Dies ist natürlich und menschlich und ginge mir im ersten Moment bestimmt nicht anders. Jedoch würde ich, nach zwei Monaten und vielen Tagen Diskussion auf verschieden Ebenen, erwarten, dass man dieses Empfinden eines persönlichen Angriffs - der, meiner Meinung nach, so nicht stattgefunden hat - ablegt und sich differenziert und auf eine Augenhöhe begeben würde.

Wie mit einer Reaktion wie dieser, auch nur ansatzweise das Feld geebnet werden soll ist mir dabei schleierhaft.
Nach meinem Empfinden wird hier ein Fass am Boden zerschmettert, welches gerade eben erst notdürftig verschlossen wurde und noch immer getropft hat.

[Edit: Tippfehler]
 
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Ich verstehe sehr gut, dass es schwer ist eine sachliche Kritik nicht auch reflexartig persönlich zu nehmen. Dies ist natürlich und menschlich und ginge mir im ersten Moment bestimmt nicht anders. Jedoch würde ich, nach zwei Monaten und vielen Tagen Diskussion auf verschieden Ebenen, erwarten, dass man dieses Empfinden eines persönlichen Angriffs - der, meiner Meinung nach, so nicht stattgefunden hat - ablegt und sich differenziert und auf eine Augenhöhe begeben würde.

Wie mit einer Reaktion wie dieser, auch nur ansatzweise das Feld geebnet werden soll ist mir dabei schleierhaft.
Nach meinem Empfinden wird hier ein Fass am Boden zerschmettert, welches gerade eben erst notdürftig verschlossen wurde und noch immer getropft hat.

[Edit: Tippfehler]

Deswegen meine Ratlosigkeit.
 
Hab mir das Vorwort jetzt auch mal zu Gemüte geführt... herjeh! (Denkt euch hier den unangenehm berührt lächelnden Smiley mit dem Schweißtropfen auf der Stirn)

Ich lass einfach mal den Pros-und-Cons-Gedankenstrom laufen:

- Pro: Sehr menschliches Vorwort. Nicht diplomatisch durchdacht, sondern einfach aus dem Bauch heraus. Zumindest wirkt es auf mich so. Generell ist das etwas, was für ein Metal Magazin in den meisten Situationen sehr wünschenswert ist.
- Pro: Beinhaltet eine klare Distanzierung von Sexismus, klares Statement für Gleichberechtigung.
- (subjektives) Pro: Die Meinung zum sexistischen Gehalt des letzten Magazincovers deckt sich mit meiner eigenen Meinung.
- (subjektives) Pro: Es wird sich für die Erlaubnis von sexualisierter Provokation (ungleich Sexismus) als Stilmittel im Rock'n'Roll eingesetzt. Halte ich persönlich für gut, richtig und wichtig.
- Pro: Es wird nicht versucht, das strittige Thema totzuschweigen, sondern es wird so offen zur Diskussion gestellt, wie man es als Magazin machen kann.


- Con: Ich komm heute nicht zum Trainieren wegen dem Kokolores... und dabei wäre heute Oberkörper-Tag gewesen. :(
- Con: Die negative Konnotation von "Sozialpädagoge" stößt mir richtig übel auf. Dafür gibt's auf jeden Fall nen mehr als verdienten Mittelfinger an den Cherö von jemandem, der mit ner studierten Sozpäd verheiratet ist und regelmäßig mit klasse Sozpäds zusammenarbeitet.
- Con: Der ganze Stress ist extremst vereinfacht dargestellt. Klingt da ja fast so, als wäre es die ganze Zeit um die Sache gegangen und man wäre sich aus sachlichen Gründen an die virtuelle Gurgel gegangen. Das war ja vorne und hinten nicht der Fall. Im Gegenteil: Es ist extrem schnell extrem persönlich geworden. Ansonsten hätte Covergate nie im Leben die Dimensionen angenommen, die es letztlich hatte.
- Con: Die Darstellung ist auch extrem einseitig. Im Vorwort klingt es so, als wäre da nur eine Seite empört und emotional aufgetreten, während die andere Seite cool und sachlich bei den Fakten geblieben wäre. Sorry, dudes, that was not the case.
- Con: Die Darstellung ist auch extrem pauschalisierend. Und dabei hab ich mich in den letzten Wochen so bemüht, dafür zu werben, die beiden Seiten der Auseinandersetzung differenziert zu betrachten, anstatt da stumpf alle in einen Pott zu schmeißen und ein "them vs. us" daraus zu machen, das mit der Wirklichkeit umso weniger zu tun hat, je genauer man hinschaut.
- Con: Das steht jetzt ein bisschen im Widerspruch dazu, dass ich es als positiv angemerkt habe, die Problematik nicht totzuschweigen... aber echt, Götz, du Pfeife! So gut wie niemand hat hier ernsthaft Bock, den Stress der letzten Zeit noch mal auf voller Flamme hochzukochen!
Unsere Crew hier im Forum: "Lass mal gucken, dass wir das ganze irgendwie deeskaliert kriegen, damit erstmal der Rotschleier vor den Augen verschwindet und die Leute wieder sehen, dass sie eigentlich ganz cool miteinander auskommen."
Cherö: "Wie jetzt, Schlägerei und ich bin nicht dabei? Not in my house! Wo ist meine Keule?"

Summa summarum find ich das Vorwort - trotz generellem Wohlwollen gegenüber einem gewissen Maß an spontaner Ehrlichkeit - echt nicht gut. Da wird alles, was ich in den letzten Wochen am Verhalten von Teilen der Pro-Cover-Fraktion kritisiert hab, wieder genauso falsch gemacht; was bedeutet, dass es wieder jede Menge Streufeuer gibt, das Leute trifft, die es echt nicht verdient haben und die jetzt entsprechend guten Grund haben, angepisst zu sein. Gleichzeitig wird komplett unkritisch mit der Seite umgegangen, die sich der Nummer 37 gegenüber solidarisch gezeigt hat. Ausbleiben von angebrachter Kritik ist falsch verstandene Loyalität. Damit hilft man seinen Mitstreitern langfristig überhaupt nicht und liefert seinen Kritikern nur Munition, die einem früher oder später um die Ohren fliegt.
 
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Wow, an unexpected turn of events....und irgendwie auch ganz nahe am kommerziellen Selbstmord, oder?! Ein solches Vorwort in solch einer Situation zu solch einer Zeit zu schreiben ist entweder superblöd oder megamutig - ich kann mich, auch wenn ich gefühlt mehr bei Götz bin, momentan nicht so richtig entscheiden. Heftig.
 
Astreines Statement, in dem ich mich zu weiten Teilen wiederfinde! Vor allem dieser Sachverhalt betrübt mich persönlich:

Die Darstellung ist auch extrem pauschalisierend. Und dabei hab ich mich in den letzten Wochen so bemüht, dafür zu werben, die beiden Seiten der Auseinandersetzung differenziert zu betrachten, anstatt da stumpf alle in einem Pott zu schmeißen und ein "them vs. us" daraus zu machen, das mit der Wirklichkeit umso weniger zu tun hat, je genauer man hinschaut.

Die Diskussion kam damals schnell an einen Punkt, an dem der Stil die jeweiligen Argumente übertönte. Das meinte ich weiter oben mit Verletzungen und dem daraus erwachsenden Unwillen einander noch anhören zu wollen. Im Nachgang des Abschieds einiger User, nachdem der Streit und der Schock ein wenig abgeflaut war, hatte ich durchaus das Gefühl, dass einige Leute hier, die dem Konfliktanlass selbst eher unentschlossen oder befürwortend gegenüberstanden, ihre Standpunkte dazu abgeklopft und reflektiert hatten. In diese sensible Findungsphase so einen reinzuballern, finde ich da auch eher fragwürdig.
 
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- Con: Die Darstellung ist auch extrem pauschalisierend. Und dabei hab ich mich in den letzten Wochen so bemüht, dafür zu werben, die beiden Seiten der Auseinandersetzung differenziert zu betrachten, anstatt da stumpf alle in einem Pott zu schmeißen und ein "them vs. us" daraus zu machen, das mit der Wirklichkeit umso weniger zu tun hat, je genauer man hinschaut.

Das ist auch mein größtes Problem bei der Sache. Wem hätte es jetzt eigentlich einen Zacken aus der Krone gebrochen, an dieser Stelle eine ehrliche und ergebnisoffene Diskussion zuzulassen? So ganz klassisch und altmodisch mit Austauschen von Argumenten und gegenseitigem Respekt? Man muss ja nicht einer Meinung sein, aber darüber quatschen sollte man doch können. Zu Waldorf und zu wenig Motörhead?
 
Kenne das Vorwort nun auch und bin einigermaßen erschüttert und verwirrt. Das kommt von einem Menschen, der seit gut 35 Jahren mein Musikfandasein begleitet und sicherich auch geleitet hat? Der zudem als Chefredakteur immer wieder öffentlich bekundet hat, wie stolz er auf die Mitglieder seines Forums sei, da hier so viele geile Aktionen stattfinden und weil hier so ein toller Zusammenhalt herrsche.
Dieses Forum bemüht sich nun seit Wochen wieder ein beruhigteres Miteinander zu erzeugen und viele Stammuser machen sich hier hier seit Wochen einen Kopp, wie man die Wogen wieder geglättet bekommt und anfängliche, teils verständliche Nachbeben wurden relativ erfolgreich mit einem butterweichen Kamm glatt gebürstet. Von Mods und Nicht-Mods.

Dass nun ausgerechnet von demjenigen, der selbst gar kein Teil dieser Interaktionen war oder ist, von Außen mächtig Öl ins langsam nicht mehr so arg doll lodernde Feuer gegossen wird, ist für mich leider nicht mit "menschliche Reaktion" zu entschuldigen. Nicht, wenn man eine Verantwortung trägt. Nicht, wenn man durchaus weiß, wie Worte wirken.

Obendrein stellt sich ja zuvordererst die Frage: Was hat eine Forumsproblematik im Heft zu suchen?
 
Eigentlich war ich schon am einpennen aber nachdem hier die Diskussion zum Vorwort allmählich hochkocht und ich mich schon dahingehend geäußert habe dass ich es gut finde, fühle ich mich doch genötigt ein paar Zeilen dazu zu schreiben (in der Hoffnung jetzt niemanden zu nahe zu treten):

ich habe die Diskussion damals als stiller Mitleser ein wenig verfolgt und war ratlos ob des Ausmaßes welche eine Diskussion um ein Heftcover annehmen kann, auch wenn ich einige der vorgebrachten und durchaus sachlich formulierten Argumente durchaus nachvollziehen konnte. Dennoch blieb für mich unterm Strich die Feststellung: es ist ein Heftcover auf dem Peter sich an den Sack langt, wohl am ehesten noch aus Jux und Dollerei und weil er in dem Moment dachte es sei eine gute Idee. Ich persönlich finde sowas am ehesten noch spätpubertierend und albern, würde jetzt aber nicht auf die Idee kommen das direkt unter „toxische Maskulinität“ einzusortieren. Vielleicht bin ich da einfach nicht feinfühlig genug. Ich habe oben geschrieben dass ich den Argumenten beider Seiten folgen konnte und die jeweiligen Standpunkte auch erfasst habe, was ich aber nicht verstanden habe, war der Furor mit dem Diskussion zuweilen geführt worden ist und warum man sich teilweise (bitte korrigieren wenn ich was falsch wiedergebe/vermittle) auch auf persönlicher Ebene angehen musste. Ich kann auch nicht nachvollziehen warum der eine oder andere nicht einfach drüber stehen konnte und der Meinung war diesen „Kampf“ bis aufs äußerste zu führen. War dieses eher alberne Heftcover das wirklich wert? Ganz ehrlich: gibt es nicht wichtigere Diskussionen wegen anderen Dingen zu führen? Daher auch mein (spontaner) Dank vorhin an Götz zu diesem Vorwort. Ich behalte mir allerdings vor dieses nochmals zu lesen und darüber zu reflektieren und eventuell nochmals meinen Senf dazu zu geben. Bin jetzt allerdings müde und sollte schlafen (mal schauen wer mich zuerst weckt...mein Wecker oder meine Kinder).
 
Eigentlich war ich schon am einpennen aber nachdem hier die Diskussion zum Vorwort allmählich hochkocht und ich mich schon dahingehend geäußert habe dass ich es gut finde, fühle ich mich doch genötigt ein paar Zeilen dazu zu schreiben (in der Hoffnung jetzt niemanden zu nahe zu treten):

ich habe die Diskussion damals als stiller Mitleser ein wenig verfolgt und war ratlos ob des Ausmaßes welche eine Diskussion um ein Heftcover annehmen kann, auch wenn ich einige der vorgebrachten und durchaus sachlich formulierten Argumente durchaus nachvollziehen konnte. Dennoch blieb für mich unterm Strich die Feststellung: es ist ein Heftcover auf dem Peter sich an den Sack langt, wohl am ehesten noch aus Jux und Dollerei und weil er in dem Moment dachte es sei eine gute Idee. Ich persönlich finde sowas am ehesten noch spätpubertierend und albern, würde jetzt aber nicht auf die Idee kommen das direkt unter „toxische Maskulinität“ einzusortieren. Vielleicht bin ich da einfach nicht feinfühlig genug. Ich habe oben geschrieben dass ich den Argumenten beider Seiten folgen konnte und die jeweiligen Standpunkte auch erfasst habe, was ich aber nicht verstanden habe, war der Furor mit dem Diskussion zuweilen geführt worden ist und warum man sich teilweise (bitte korrigieren wenn ich was falsch wiedergebe/vermittle) auch auf persönlicher Ebene angehen musste. Ich kann auch nicht nachvollziehen warum der eine oder andere nicht einfach drüber stehen konnte und der Meinung war diesen „Kampf“ bis aufs äußerste zu führen. War dieses eher alberne Heftcover das wirklich wert? Ganz ehrlich: gibt es nicht wichtigere Diskussionen wegen anderen Dingen zu führen? Daher auch mein (spontaner) Dank vorhin an Götz zu diesem Vorwort. Ich behalte mir allerdings vor dieses nochmals zu lesen und darüber zu reflektieren und eventuell nochmals meinen Senf dazu zu geben.

Ich bin mir sehr sicher, dass ein nicht geringer Teil des Treibstoffs, der die Sache in Gang gehalten hat, aus Konflikten bestand, die es schon lange vor Nummer 37 gegeben hat. Nur haben diese Konflikte hier einen Sog entwickelt, der dazu geführt hat, dass sich auch Leute, bei denen bis dahin eigentlich alles cool war, plötzlich mittendrin wiedergefunden haben. Jedenfalls glaube ich, dass die Eskalation früher oder später sowieso eingetreten wäre. So war halt das Cover der Auslöser, sonst wäre es irgendetwas anderes gewesen.

Bin jetzt allerdings müde und sollte schlafen (mal schauen wer mich zuerst weckt...mein Wecker oder meine Kinder).

Oh man, da sagst du was! In viereinhalb Stunden klingelt mein Wecker. Verdammte Scheiße! xD Gute Nacht allseits!
 
Während die Waldorfschule in allen Ausprägungen und mit sämtlichem Zubehör tatsächlich ein Monstrum von einem Klischee ist (was ja immer noch nicht heißt, dass es ne voll geile Idee ist, dieses zu bedienen), bin ich mir bei "studierten Medienpädagogen" nicht sicher.
Ich glaube, in meinem Umfeld (Filterblase und so. Klar. Ich geh ja auch tatsächlich nicht viel raus) gibt es mehr Menschen, die dieses Berufsbild überhaupt nie wahrgenommen haben, als welche, die darin ein spezielles Klischee sehen würden. Aber zufälligerweise beschreibt das nun die tatsächliche Profession von einem der hopsgegangenen User. Ich weiß halt nicht, was daran verwerflich sein sollte, ein studierter Medienpädagoge zu sein. Vielleicht lernt man, tatsächliche Berufsbezeichnungen als Schimpfwort zu benutzen, wenn man jahrelang "Musikjournalist" (in Anführungszeichen) genannt wird, weil man "nur" über Metal schreibt? Kann man nur spekulieren. Ich find's jedenfall würdelos.

Ein Sachverhalt, der mir unbekannt war. Sollte dem so sein, dann ist "würdelos" das definitiv passende Adjektiv - aber auch das ist Spekulation.

Um überdies meinen etwas kryptischen Post von weiter oben transparenter zu machen: ich ärgere mich darüber, dass ein solches Editorial neuerlich Wunden aufreißt, die erst eben verschorft sind. Es mag markig gemeint sein, doch wirkt es vielmehr verletzend, gepaart mit einer gewissen Überheblichkeit, die man sich augenzwinkernd im musikalischen Fachgebiet gerne leisten darf, die hier aber absolut deplatziert ist.

Inhaltlich gehe ich durchaus auch d'accord mit einigen Aussagen von Götz, was darin begründet liegt, dass ich da schlicht den gleichen Blickwinkel habe: für mich war und ist die Aufregung (zur Erinnerung: über das Coverfoto) überzogen - und ich finde, auch dies sollte man äußern dürfen. Das ist nun ein springender Punkt für mich: hier wurde nun gefühlt mehr belehrt als erklärt. Es schien nicht nur darum zu gehen, den Standpunkt des Gegeüber zu respektieren und zu akzeptieren, mehr darum, diesen auch (gefälligst) zu übernehmen.

Plötzlich war da dann nur noch eine Sackgasse, die in der geposteten Kündigung einiger User und weiteren Abmeldungen mündete - was auf mich wirkte wie eine Trotzreaktion auf ein nicht erreichtes Ziel im Sinne dessen, was ich im Absatz zuvor geschildert habe. Ebenso schade wie überflüssig und das Ende aller Dialogfähigkeit.

Stand nun: ein Wirrwarr an Wahrnehmungen, ohne nun eine Deutungshoheit zu haben, meine Sicht, mein Empfinden. Nunmehr "gekrönt" von einem Editorial, das wie ein Nachtreten und ein Glockenschlag zur nächsten Runde gleichermaßen wirkt.

Die Entscheidung indes, das Forum zu verlassen und Abos zu kündigen aufgrund einer Debatte, die sich an einem Foto entzündet hat - diese Entscheidung haben die entsprechenden User selbst gefällt. Ist traurig und sie treffen damit auch jene, die sie gern weiter mit an Bord gehabt hätten hier.

Eine Entschuldigung im Editorial? Hätte sich für mich auch falsch angefühlt. Eine differenzierte und sachliche Betrachtung wäre angebracht gewesen - oder einfach ein anderes Thema und diese Sache ruhen lassen. Letzteres wäre am Besten gewesen irgendwie...
 
Intellektuellenfeindlichkeit
Eher Pädagogenfeindlichkeit. Und ein Anachronismus. Der Pädagoge - die Gemeinsamkeit von Sozialpädagogen, Waldorflehrern und Medienpädagogen - als negatives Zerrbild ist doch ein Szeneklischee erster Güte von anno dunnemichel ("School's out", "Be Cruel to Your School", "I Wanna Rock", "Smokin' in the Boys Room" ...).
Ich fand es erfrischend und horizonterweiternd, dass im Forum und z.T. auch im Heft ein reflektiertes Verhältnis zu den Szene-Anachronismen und auch der Albernheit - nicht: Gefährlichkeit - finde auch den Tätgren-Sackgrapscher nicht gefährlich, allerdings die s/w-Beiträge im Forum und jetzt auch Heft, die er herbeigeführt hat -, die viele davon mit der Zeit entwickeln, zu sehen war. Im Forum sind einige User gegangen, die diesen Weitblick hatten, im Heft äußert sich Götz ja gerade stolz darauf, ab und zu kindisch zu sein, passt schon von der Richtung her. Vermiest mir auch nicht die Freude an beidem, brauche keine Mehrheiten ("alle" vs. "einige wenige", sinnlos minderheitenfeindliche Subtexte, so von wegen Toleranz, Gleichberechtigung, jetzt auch wieder im Editorial - ist es in der Sache nicht völlig wurscht, ob es viele oder wenige "Internetkrieger" waren?). Schmälert die Freude an beidem aber. Die Perspektivenvielfalt tut euch gut, in Heft und Forum. Ab und zu erwachsen ist auch OK.
 
Guten Morgen allerseits. Die Nacht war kurz, der Tag wird lang, doch die editorialen Ereignisse regen rasch zum Editieren an.

Irgendjemand hat zurecht die Frage gestellt, was Forumsbelange im DF-Heft zu suchen hätten. Diese Verwunderung teile ich, und wenn man näher darüber nachdenkt, liegt der Anlaß des Befremdetseins viell. sogar noch tiefer. Ohne Printausgabe gäbe es kein Forum, ist das in dieser Form korrekt? Das Heft "hält" sich sozusagen dieses Forum, in einem gewissen und bitte möglichst wertfreien Sinne jedenfalls, oder? Wenn das nicht ganz verkehrt sein sollte, kann man vielleicht die Foristen doch irgendwie als... Gäste der Redaktion im Online-Bereich betrachten. Oder ist das jetzt gar zu weit hergeholt?

Sollte jemand meinen etwas blumigen Gedankengang nachvollziehen können, wird auch sie oder er sich womöglich wundern, wie wenig gentlemanlike Herr Kühnemund doch seiner "Gastgeberrolle" nachkommt. Es mag zwar allzu menschlich sein, auf einer Party über die vermeindlichen "Störenfriede" herzuziehen, wenn sie fortgegangen sind oder vor Tür gesetzt wurden, von Souveränität zeugt sowas weniger. Eher von einer Art betäubter Irritation über das Erlebte. Von anhaltender Ungläubigkeit über die Dreistigkeit, daß man sich als Hausherr so etwas gefallen lassen mußte.

Der Bonvivant lacht über Vorkommnisse, die ihm peinlich sein könnten. Der Lebenskünstler weiß sich irgendwann mit ihnen abzufinden. Wen Kritik, gleich welcher Art, allerdings über die Gebühr beschäftigt, der betreibt womöglich das Geschäft des... wie heißt das noch... das mit dem... also, wenn man etwas anderes zum Anlaß nimmt... na jedenfalls so´n Psychoding.
 
Während die Waldorfschule in allen Ausprägungen und mit sämtlichem Zubehör tatsächlich ein Monstrum von einem Klischee ist (was ja immer noch nicht heißt, dass es ne voll geile Idee ist, dieses zu bedienen), bin ich mir bei "studierten Medienpädagogen" nicht sicher.
Ich glaube, in meinem Umfeld (Filterblase und so. Klar. Ich geh ja auch tatsächlich nicht viel raus) gibt es mehr Menschen, die dieses Berufsbild überhaupt nie wahrgenommen haben, als welche, die darin ein spezielles Klischee sehen würden. Aber zufälligerweise beschreibt das nun die tatsächliche Profession von einem der hopsgegangenen User. Ich weiß halt nicht, was daran verwerflich sein sollte, ein studierter Medienpädagoge zu sein. Vielleicht lernt man, tatsächliche Berufsbezeichnungen als Schimpfwort zu benutzen, wenn man jahrelang "Musikjournalist" (in Anführungszeichen) genannt wird, weil man "nur" über Metal schreibt? Kann man nur spekulieren. Ich find's jedenfalls würdelos.

Hmmmm, wenn wir schon am Spekulieren sind... wenn die eine Berufsbezeichnung ne klare Linie zu einer realen Person zieht, vielleicht tun die anderen es dann ja auch? Vielleicht wurden hier gar nicht Berufsbezeichnungen als Schimpfworte benutzt, sondern es wurde in chiffrierter Form versucht, ganz deutlich zu machen, wer genau sich von dem Text angesprochen fühlen soll? Wäre dann immer noch nicht wirklich gut gemacht, aber es würde den ganzen Fall für mich schon in ein anderes Licht stellen. Ich würde dann die bescheidene Umsetzung auf meiner Con-Liste hinzufügen, allerdings auch den einen oder anderen gewichtigen Punkt streichen, z.B. den mit der Pauschalisierung.
Naja, wie gesagt: Nur Spekulation.

- Pro: Nicht verpennt! Yyyyyyes! :D

edit: Nach der morgentlichen Zigarette klingt es irgendwie auch ziemlich unwahrscheinlich, dass Götz die entsprechenden Boys alle persönlich kennt. Dumme Idee, ich schieb es mal auf die Uhrzeit und die kurze Nacht.
 
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Hmmmm, wenn wir schon am Spekulieren sind... wenn die eine Berufsbezeichnung ne klare Linie zu einer realen Person zieht, vielleicht tun die anderen es dann ja auch? Vielleicht wurden hier gar nicht Berufsbezeichnungen als Schimpfworte benutzt, sondern es wurde in chiffrierter Form versucht, ganz deutlich zu machen, wer genau sich von dem Text angesprochen fühlen soll? Wäre dann immer noch nicht wirklich gut gemacht, aber es würde den ganzen Fall für mich schon in ein anderes Licht stellen. Ich würde dann die bescheidene Umsetzung auf meiner Con-Liste hinzufügen, allerdings auch den einen oder anderen gewichtigen Punkt streichen, z.B. den mit der Pauschalisierung.
Naja, wie gesagt: Nur Spekulation.

- Pro: Nicht verpennt! Yyyyyyes! :D

edit: Nach der morgentlichen Zigarette klingt es irgendwie auch ziemlich unwahrscheinlich, dass Götz die entsprechenden Boys alle persönlich kennt. Dumme Idee, ich schieb es mal auf die Uhrzeit und die kurze Nacht.

Guten Morgen! Auch nicht verpennt, es ist kurz nach sieben und die Chancen stehen gut das ich vor acht aus dem Haus komm. :D

Naja, das mit den Berufsbezeichnungen ist so ne Sache. SozPäd bzw. allgemein Pädagogen so runterzumachen war glaub net die Absicht von Götz. Wenn ich dran denke wie viele Leute derzeit über den ÖD herziehen wegen der Tarifverhandlungen ist das eher ein Aufreger für mich, allerdings bin ich da auch selbst betroffen. Ich würde hier auch nicht von einer Intellektuellenfeindlichkeit sprechen, die zu sehen ist meiner Ansicht nach schon sehr gewollt, ohne jetzt jemanden hier ans Bein treten zu wollen. Die Wortwahl von Götz kann hier aber durchaus als unglücklich/ungeschickt angesehen werden. Hätte er nur Dauerstudenten genannt, die nie fertig werden weil sie hauptberuflich dann doch eher die Empörten sind, statt endlich mal ihr Studium zu Ende zu bringen (ja, die Gattung gibt es), wäre das mitunter anders gewesen, allerdings lässt sich das auch weniger griffig formulieren.
 
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Guten Morgen! Auch nicht verpennt, es ist kurz nach sieben und die Chancen stehen gut das ich vor acht aus dem Haus komm. :D

Naja, das mit den Berufsbezeichnungen ist so ne Sache. SozPäd bzw. allgemein Pädagogen so runterzumachen war glaub net die Absicht von Götz. Wenn ich dran denke wie viele Leute derzeit über den ÖD herziehen wegen der Tarifverhandlungen ist das eher ein Aufreger für mich, allerdings bin ich da auch selbst betroffen. Ich würde hier auch nicht von einer Intellektuellenfeindlichkeit sprechen, die zu sehen ist meiner Ansicht nach schon sehr gewollt, ohne jetzt jemanden hier ans Bein treten zu wollen. Die Wortwahl von Götz kann hier aber durchaus als unglücklich/ungeschickt angesehen werden. Hätte er nur Dauerstudenten genannt, die nie fertig werden weil sie hauptberuflich dann doch eher die Empörten sind, statt endlich mal ihr Studium zu Ende zu bringen (ja, die Gattung gibt es), wäre das mitunter anders gewesen, alllerdings lässt sich das auch weniger griffig formulieren.

Dieser "Medienpädagoge" hatte hier bis zum Schluss mitdiskutiert. Sachlich und Vernüftig. War aber Nie Stein des Anstoßes. Ob Sie sich Persönlich kennen, keine Ahnung aber diese Anspielung erscheint mir da doch Gewollt und gezielt, anstelle von Zufall.

Ich kann dieses Vorwort auch absolut nicht nachvollziehen. Auch wie die Sachlage dargestellt wird. Es gab Sachliche leichte Kritik, auf die nicht eingegangen wurde sondern nur (auch von der Redaktion) Lächerlich gemacht wurde *(Siehe Edit) . Die eigentliche Diskussion später drehte sich doch 0, 0 um das Cover, sondern um die Reaktion auf die Kritik und den umgang mit eben jenen Usern.

Ich würde sogar Sagen, der Shitstorm, wie im Vorwort geschrieben, wurde selbst ausgelöst (Frei nach, Wer Wind säht wird Sturn ernten).
Und dann nach all dem Scheiss, nochmal so Nachzutreten, ob Menschliche Reaktion oder nicht finde ich einfach nur erbärmlich.

@progge

Die "Intellektuellenfeindlichkeit" wie Sie @Doomsower, so schön beschrieb war auch so gemeint. Es ging ja hinterher sogar schon um den Sprachgebrauch von Subcommandante.

Witzige Annekdote : Der Dankespost für die Anzeigenaktion, betrifft auch User die durch das Vorwort, schwer vor den Kopf getreten wurden. Hätten die das vorher gewusst, Sie hätten sicher nicht gespendet...

*Edit : Stichwort, Heftvorstellung 37 auf Youtube.
 
Guten Morgen! Auch nicht verpennt, es ist kurz nach sieben und die Chancen stehen gut das ich vor acht aus dem Haus komm. :D

Naja, das mit den Berufsbezeichnungen ist so ne Sache. SozPäd bzw. allgemein Pädagogen so runterzumachen war glaub net die Absicht von Götz. Wenn ich dran denke wie viele Leute derzeit über den ÖD herziehen wegen der Tarifverhandlungen ist das eher ein Aufreger für mich, allerdings bin ich da auch selbst betroffen. Ich würde hier auch nicht von einer Intellektuellenfeindlichkeit sprechen, die zu sehen ist meiner Ansicht nach schon sehr gewollt, ohne jetzt jemanden hier ans Bein treten zu wollen. Die Wortwahl von Götz kann hier aber durchaus als unglücklich/ungeschickt angesehen werden. Hätte er nur Dauerstudenten genannt, die nie fertig werden weil sie hauptberuflich dann doch eher die Empörten sind, statt endlich mal ihr Studium zu Ende zu bringen (ja, die Gattung gibt es), wäre das mitunter anders gewesen, allerdings lässt sich das auch weniger griffig formulieren.

Ich denk auch nicht, dass das beabsichtigt war. Aber man hätte es sich halt denken können, weil genau dasselbe ja schon bei unserem Streit hier im Forum passiert ist. Da haben sich ja auch auf beiden Seiten ne Menge Leute zu Unrecht angegriffen gefühlt, weil man das Gefühl hatte, die "andere Seite" würde die "eigene Seite" entweder generell als Sexisten/Nazis bezeichnen oder halt pauschal alle Akademiker zu unerwünschten Personen erklären.
 
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