So, zweimal wurde das Dach der Welt mittlerweile erklommen, und trotz aller gebotenen Zurückhaltung und Frische der Eindrücke bin ich einigermaßen baff: Ein Werk dieser Güteklasse hätte ich meinen heimlichen Lieblingen ehrlicherweise nicht mehr zugetraut. Klar, wirklich innovativ bzw. progressiv ist hier, nun ja, nichts, aber es ist, pardon my French, schlicht und ergreifend verdammt geile Musik, die hier geboten wird, und in dieser Verfassung können DT meinetwegen publizieren bis zum Tanze der Ewigkeit.
Nun zu den Songs bzw. ein paar davon: Meister
@RageXX könnte richtig liegen: "The Alien" ist vermutlich der schwächste Song des Albums, und das sagt durchaus etwas aus, denn die Nummer ist eigentlich ziemlich stark, wenn auch etwas unrund in der Komposition, zumindest nehme ich das so wahr. Eine echte Ballade ist tatsächlich nicht dabei, aber "Transcending Time" bietet adäquates Herzensfutter - toller Song! "Invisible Monster" hätte auch wunderbar auf "A Dramatic Turn of Events" gepasst; der Song wirkt auf mich ein wenig wie ein Geschwisterchen von "Outcry". "Awaken the Master" erinnert, nomen est omen, atmosphärisch an die "Awake"-Phase; würde mich nicht wundern, wenn der Songtitel nicht zufällig gewählt worden wäre. Und der abschließende Ultra-Longtrack ist eine klassische DT-Abfahrt allererster Güte, in der man am liebsten den lieben langen Tag lang akustisch baden möchte, bruchstückhaft und überflüssig ist da nichts, nada, nothing - das Teil schreit darüber hinaus geradezu nach einer Live-Aufführung. Und ich schrei' mit.
Last but not least: Ganz großes Lob für den häufig (mal zu Recht, mal zu Unrecht) gescholtenen James LaBrie, der auf AVFTTOTW eine blitzsaubere Leistung abliefert, eben weil er die auf dem Album vorherrschenden mittleren Lagen kraftvoll und mit voller Überzeugung singt, in relativer Analogie zu Bruce Bruce auf der neuen (ebenfalls sehr starken!) Maiden.