Platz 9:
Dream Theater - Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory, 1999
Rock Hard Nr. 150:
Jaaaaa!!! Das Wunder ist tatsächlich geschehen!! DREAM THEATER haben es mit ihrem neuen Album nicht nur geschafft, ihre Frühwerke zu toppen, nein, es ist ihnen sogar gelungen, zu Konzeptmeisterwerken wie Queensryches "Operation: Mindcrime" oder Pink Floyds "The Wall" aufzuschließen. Schon das von einer Akustikgitarre getragene Intro 'Regression' läßt Großes erahnen, bevor im makellosen Instrumental 'Overture 1928' durchaus beabsichtigt zahlreiche 'Metropolis - Part I'-Zitate auftauchen und man bei 'Strange Deja Vu' endgültig in eine dieser komplexen, mitreißenden Geschichten eintaucht, die uns in den letzten Jahrzehnten von Rockbands viel zu selten erzählt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hat man auch bereits ausführlich Bekanntschaft mit Tasten-Neuzugang Jordan Rudess gemacht, der seinen Vorgänger Sherinian schon mit den ersten Klavierläufen aussticht und die Songs genauso prägt wie Petruccis göttliche Gitarre oder LaBries angenehm gemäßigte Vocals. Doch es soll noch besser kommen: Die ultraharten, perfekt zurechtgeschneiderten - ach, was rede ich! -, schlicht und einfach unfaßbar genialen Zwillingsnummern 'Fatal Tragedy' und 'Beyond This Life' spülen einem 18 Minuten lang Glückshormone durch die Seele und präsentieren DREAM THEATER auf einem so schwindelerregend hohen kreativen Niveau, daß selbst die besten Musiker der Konkurrenz Fernrohre brauchen, um bis da oben gucken zu können. Mit der souligen Überballade 'Through Her Eyes' sowie dem 13minütigen Nervenzerfetzer 'Home' können die New Yorker dieses Level anschließend unglaublicherweise sogar halten. Und dann das Instrumental 'The Dance Of Eternity'! So selbstverständlich und scheinbar absolut mühelos hat seit den frühen Emerson, Lake & Palmer niemand mehr völlig ohne Gesang große Gefühle geweckt und silbenlose Worte, Sätze, spannende Stories durch den Raum schweben lassen. 'One Last Time' läßt einen nach dieser Achterbahnfahrt auf sehr angenehme Art kurz verschnaufen, bevor 'The Spirit Carries On' das große Finale einläutet. Der Song beginnt ganz sanft mit Klavier und Akustikgitarre, steigert sich zu einer Mitsinghymne und endet als lebensbejahender, strahlend weißer Bombasthammer, nach dem eigentlich nichts mehr kommen kann. Denkste! Im zwölfminütigen 'Finally Free' stürzt alles wieder in sich zusammen, wird die Story durcheinandergewirbelt, tun sich plötzlich grauenhafte, furchterregende Abgründe auf. DREAM THEATER nehmen ihre Fans mit auf einen Zeitraffertrip durch die Hölle und zurück, ohne auch nur ansatzweise vom richtigen Pfad abzukommen. Kauft diese CD, verschlingt sie, saugt sie in euch auf, laßt sie nie wieder los!
Michael Rensen (10 Punkte, Album des Monats)
Heavy oder was!? Nr. 48:
Es ist vollbracht! DREAM THEATER haben endlich das Album veröffentlicht, auf welches man bereits seit dem Release von "Images and Words" sehnsüchtig gewartet hat. Mehr noch, und so unglaublich es auch klingen mag, die fantastischen Fünf knüpfen mit "Scenes from a Memory" nahtlos an besagtes Meisterwerk an. Die Band hat all ihre Stärken zusammengetragen und in einem weit über siebzigminütigen Konzept auf den Punkt gebracht. Soll heißen,
das Album verbindet geschickt die progressive, verspielte Variante von "When Dream and Day Unite, die melodische, eingängige Seite von "Images and Words" mit der Härte von "Awake" und den ruhigeren und balladeskeren Tönen des letzten Outputs "Falling into Infinity". Unglaublich mit welcher Intensität und Detailverliebtheit hier zu Werke gegangen wird und trotz aller spielerischen Finessen bleibt immer ein roter Faden erkennbar, der sich vom Intro "Regession" bis hin zum sensationellen Rausschmeißer "Finally Free" durchzieht. Dieses Meisterwerk verdient einen Ehrenplatz in jeder gut sortierten Plattensammlung und läßt keine andere Wertung als die Höchstnote zu. Bleibt nur abzuwarten, wie DREAM THEATER dieses "fast" perfekte Langeisen noch toppen wollen! Meiner Meinung nach bislang das Album des Jahres 1999!!!
Armin Schäfer (12 Punkte, Platz 2)
Impaler666:
1999, ein Jahr in dem ich mich schon etwas länger persönlich vom Metal wegbewegt hatte, ohne aber ein paar feste Größen der Szene aus den Augen zu verlieren. Eine davon war das Traumtheater. Allerdings war ich nicht mehr ganz so informiert, wann ein neues Album anstand. Und so kam es, dass ich eines Nachmittags in Stuttgart mit Freundin einkaufen war und durch Zufall in einer Zeitschriftenabteilung von Kaufhof im Rock Hard las. Siehe oben!
Zeitschrift weggelegt, ab in die Tonträgerabteilung und die CD gekauft. Zuhause eingelegt: "Close your Eyes and begin to relax..." Und ich war drin...
Noch heute ist es so, als würde ich hypnotisiert, wenn ich das Album auflege. Einfach ein durch und durch grandioses Stück Musik!