Hypocrisy

Der andere hat ja auch ein paar Jahre gewartet, bis er das Capitol gestürmt hat, das kam ja schließlich nicht von jetzt auf gleich.
Nur mit dem Unterschied das Jon Schaffer sein Weltbild Schritt für Schritt komplett ausformuliert hat und sogar eine komplette CD unter dem Sons of Liberty Banner veröffentlicht hat.
 
Mich würde ja mal interessieren, wie die Redakteure nun zu der Sache stehen. Vorher hieß es, man solle doch bitte die Kirche im Dorf lassen und alles nicht überbewerten, nun aber scheint das alles ja etwas anders auszusehen. Ich erkenne da nun auch durchaus Parallelen zu einem gewissen J. S., der vorher auch als harmloser Spinner abgetan wurde…

Dazu möchte ich auf den Beitrag von @NegatroN weiter oben verweisen. Wie stehen wohl Redakteure, die Peter Tägtgren teilweise schon lange kennen, dazu, dass er sich nun als Supporter eines rechten Spinners positioniert? Glaubt wirklich jemand, dass ihm hiernach nicht auf den Zahn gefühlt wird, auch um herauszufinden, wann die Entwicklung vom schrägen UFO-Typen zum Querdenker einsetzte? Ich bin ziemlich sicher, das Ergebnis einer solchen Auseinandersetzung wird dann auch publik gemacht werden, nachdem (!) sie stattgefunden hat. Bis dahin kann man auch als Redakteur wenig mehr machen, als sein Entsetzen zu äußern. Die Häme gibt's dann gratis obendrauf, aber das ist ok.
 
Ich fand den Satz dazu in der Metal Hammer News bezeichnend: "Man sollte hier bei Gelegenheit mal nachhaken."
Übersetzung: "Juckt uns eigentlich überhaupt nicht, aber wenn wir schon mal beim Clickbaiten sind, können wir's ja wenigstens vorheucheln."

Passiert halt viel zu selten. Mich würde eigentlich sogar mehr interessieren, was die Labels, die das alles immer schön zu ignorieren scheinen, dazu zu sagen hätten. Im Sommer wurde veröffentlicht, dass der Alestorm-Dude in seiner Freizeit rassistische, homophobe Scheiße verzapft, wozu er sich im Übrigen auch bekannt hat, und Napalm Records sitzt die Sache einfach aus. Jämmerlich. Mir ist schon klar, dass Alestorm deren Cashcow ist, was bei Hypocrisy und NuBla kaum anders sein dürfte, aber diese komplette Konsequenzfreiheit ist schon bedenklich.
Alestorm auch noch. Na, die kann man wenigstens richtig gut boykottieren
 
Wer in 20 Stunden Zeit hat, kann hier bei einem Live-Interview mitm guten Peterle dabei sein und vielleicht kritische Fragen in den Chat schreiben (die wohl eh nicht gefragt werden)...

 
und ich hab den Thread nur aufgemacht und dachte in dem Moment, ohweh hoffentlich nicht schon wieder scheiße am Schuh.

Aber ein bisschen Schmunzeln muss ich schon.
 
Wer in 20 Stunden Zeit hat, kann hier bei einem Live-Interview mitm guten Peterle dabei sein und vielleicht kritische Fragen in den Chat schreiben (die wohl eh nicht gefragt werden)...


Hat jemand das Video schon angeschaut? Leider hing es bzw. der Ton immer wieder.

Wenigstens den Text zu "Chemical Whore" relativiert er, dass es nicht ein Anti-Impfsong sei (bzw. keinen Coronabezug hätte - was hier ja schon vermutet wurde) und er spricht davon, dass Leute, die das so sehen "supid idiots" seien. Leider natürlich keine Nachfragen zu gar nix, nur dummes Gelächter und Arschkriechen. Auch ansonsten absolut uninteressantes Blabla bzgl. Pain, Touren und so Käse.
 
Eines muss man Peter und Kollegen lassen: das Album ist sehr gut geworden. Instrumental, also auch stimmlich (nicht textlich). Nicht selten fühle ich mich an "The Arrival", "Abducted" oder "The Final Chapter" erinnert, Bandbreite ist also gegeben. Gut produziert sind Hypocrisy Alben eigentlich eh immer, wenn man "Virus" und "Into The Abyss" mal ausklammert, aber "Worship" drückt schon ordentlich. Die Texte sind überwiegend cringy, sorry. Es kann schon sein, dass diese nach den Vorfällen im Vorfeld unter dem Brennglas liegen, aber hier geht's wirklich zu 95% um Verschwörungsmythen, also Pläne, die Menschheit auszurotten/auszutauschen, gierige Eliten und geheime Gesellschaften, Chemtrails, und und und, so dass man wirklich das Gefühl hat, dass er sich da in etwas hineinsteigert. Wahrscheinlich klingt es deshalb auch so herrlich angepisst, aber ich muss da nicht selten schmunzelnd mit dem Kopf schütteln, wenn er diese albernen Texte vorträgt. Eigentlich ist es ernst, aber ich kann da leider nicht ernst bleiben. Wie schonmal gesagt: Aliens? Geschenkt. Aber das? Joa, einfach lächerlich bis peinlich. Die verkürzte Pharmakritik hätte ich ihm mit einem zugedrückten Auge noch abgenommen, aber die Lyrics auf "Worship" klingen so, als hätte er das schriftliche Protokoll einer Querdenker-Demo eingebellt.
 
Eines muss man Peter und Kollegen lassen: das Album ist sehr gut geworden. Instrumental, also auch stimmlich (nicht textlich). Nicht selten fühle ich mich an "The Arrival", "Abducted" oder "The Final Chapter" erinnert, Bandbreite ist also gegeben. Gut produziert sind Hypocrisy Alben eigentlich eh immer, wenn man "Virus" und "Into The Abyss" mal ausklammert, aber "Worship" drückt schon ordentlich. Die Texte sind überwiegend cringy, sorry. Es kann schon sein, dass diese nach den Vorfällen im Vorfeld unter dem Brennglas liegen, aber hier geht's wirklich zu 95% um Verschwörungsmythen, also Pläne, die Menschheit auszurotten/auszutauschen, gierige Eliten und geheime Gesellschaften, Chemtrails, und und und, so dass man wirklich das Gefühl hat, dass er sich da in etwas hineinsteigert. Wahrscheinlich klingt es deshalb auch so herrlich angepisst, aber ich muss da nicht selten schmunzelnd mit dem Kopf schütteln, wenn er diese albernen Texte vorträgt. Eigentlich ist es ernst, aber ich kann da leider nicht ernst bleiben. Wie schonmal gesagt: Aliens? Geschenkt. Aber das? Joa, einfach lächerlich bis peinlich. Die verkürzte Pharmakritik hätte ich ihm mit einem zugedrückten Auge noch abgenommen, aber die Lyrics auf "Worship" klingen so, als hätte er das schriftliche Protokoll einer Querdenker-Demo eingebellt.
Ich hatte ja schonmal geschrieben, das ich so Verschwörungstherien ja eigentlich hervorragend geeignet für Metaltexte finde. Nur ist halt jetzt halt gefühlt komisch, wo plötzlich eine signifikante Menge Menschen sowas ernstnimmt.
 
Ich hatte ja schonmal geschrieben, das ich so Verschwörungstherien ja eigentlich hervorragend geeignet für Metaltexte finde. Nur ist halt jetzt halt gefühlt komisch, wo plötzlich eine signifikante Menge Menschen sowas ernstnimmt.

Hey, bis zu einem gewissen Grad finde ich das auch in Ordnung. Gehört seit jeher zu Hypocrisy, das kann man ja nicht leugnen. Aber auf "Worship" geschieht das in einer anderen, ernstzunehmenderen Qualität.
 
uninteressantes Blabla bzgl. Pain, Touren und so Käse.

So'n Käse zur Musik, sowas blödes das ein Musiker von einem Musikjournalisten zum Thema Musik befragt wird und nicht diesselben Fragen bekommt wie ein Politiker im Bundestag...

Wann hat sich das eigentlich eingebürgert das man unbedingt immer nach irgendwelchen (privaten) oder politischen Themen fragen muss?! Der Musiker ist auf promotour für sein neues Album und soll erzählen über den Entstehungsprozess, Studioerlebnisse, anstehende Pläne etc. . Dieses Gebohre um auf Teufel komm raus irgendetwas verwerfliches oder dummes aus einem Menschen zu kitzeln ist ganz schrecklich geworden. Markus Söder wird doch auch nicht gefragt ob er Sepultura nach oder vor Arise nun geiler findet oder ob Geddy Lee oder Chris Squire sein Lieblingsbassist ist...
 
So'n Käse zur Musik, sowas blödes das ein Musiker von einem Musikjournalisten zum Thema Musik befragt wird und nicht diesselben Fragen bekommt wie ein Politiker im Bundestag...

Wann hat sich das eigentlich eingebürgert das man unbedingt immer nach irgendwelchen (privaten) oder politischen Themen fragen muss?! Der Musiker ist auf promotour für sein neues Album und soll erzählen über den Entstehungsprozess, Studioerlebnisse, anstehende Pläne etc. . Dieses Gebohre um auf Teufel komm raus irgendetwas verwerfliches oder dummes aus einem Menschen zu kitzeln ist ganz schrecklich geworden. Markus Söder wird doch auch nicht gefragt ob er Sepultura nach oder vor Arise nun geiler findet oder ob Geddy Lee oder Chris Squire sein Lieblingsbassist ist...

Dein Vergleich hinkt, denn: Peter Tägtgren schwurbelt auf der Platte, die er promoten will, also wird man ihn wohl auch zu ebenjenen Themen befragen dürfen, oder etwa nicht?
 
Wenn dem Fragestellenden das wichtig gewesen wäre hätte er es eventuell gemacht, aber man muss eben auch mal bedenken das es a) noch immer Menschen gibt die Englisch nicht in dem Maße können um sowas beim Hören rauszuhören und b) Menschen gibt denen Texte einfach egal sind. Ausserdem ist das halt auch alles immer subjektiv, einer denkt beim lesen der Texte an etwas böses, einer nicht. Selbst wenn er Peter gefragt hätte hätte man sich mit der Antwort "ich erkläre meine Texte nicht, soll sich jeder eine eigene Meinung/Geschichte zu machen" zufrieden geben müssen und gut ist. Am Ende ist es ein geben und Nehmen und wenn ein Musiker über bestimmte Dinge nicht sprechen oder sie erläutern will dann muss man eben umswitchen. Und gerade heutzutage ist es doch meistens eh so, egal was er wie erklärt hätte, wer etwas queres oder dummes finden möchte findet schon was.

Naja, wie auch immer. Ich bin für mehr Musik und weniger Politik/Korrektheit etc., Paul Baloff hat doch früher auch keiner gefragt ob er wirklich Männern die Fresse eintritt und danach ihre Frauen vergewaltigt...
 
Hey, bis zu einem gewissen Grad finde ich das auch in Ordnung. Gehört seit jeher zu Hypocrisy, das kann man ja nicht leugnen. Aber auf "Worship" geschieht das in einer anderen, ernstzunehmenderen Qualität.
Ok. Wobei die ja auch früher keine Texte abgedruckt haben (Ist das jetzt der Fall?) und so exakt weiß ich daher garnicht welche Qualität das gtanze früher hatte. Roswell hatte ja, als es auf Abducted rauskam, wohl schon eher verschwörungstheoretischen Altertumswert.
 
Wann hat sich das eigentlich eingebürgert das man unbedingt immer nach irgendwelchen (privaten) oder politischen Themen fragen muss?! Der Musiker ist auf promotour für sein neues Album und soll erzählen über den Entstehungsprozess, Studioerlebnisse, anstehende Pläne etc. . Dieses Gebohre um auf Teufel komm raus irgendetwas verwerfliches oder dummes aus einem Menschen zu kitzeln ist ganz schrecklich geworden.
Genau. Der Tägtgren sollte wieder öfter auf Sacred Steel Konzerten 31 Cola-Korn trinken. Dann ergibt sich schon Gesprächsstoff. Wobei über Texte reden ja nicht so ganz abwegig ist.

Markus Söder wird doch auch nicht gefragt ob er Sepultura nach oder vor Arise nun geiler findet oder ob Geddy Lee oder Chris Squire sein Lieblingsbassist ist...
Klingt aber spannender als alles, was der sonst so gefragt wird...
 
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